Kapitel 22: Kira's Wille

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Pov. Bucky: Gegen Sams Anekdote, warum es auf keinen Fall etwas mit Sharon zu tun hatte, ging ich mit Nadja dennoch zu Sharon's Apartment. Die Lichter waren aus, was uns bestätigte, dass wir sorglos eindringen hätten können.
"Wie kommen wir rein? Habt ihr einen Ersatzschlüssel oder so?", hakte Nadja leise nach, als wir vor verschlossenen Türen standen.
"Nein. Aber da es um Kira geht, mache ich es jetzt so.", ich brach das Schloss mit bloßer Hand auf.
"Huh. Kann wahrscheinlich verstehen, was meine Schwester wohl so toll an dir findet."
"Sam hat dir von uns erzählt?", vorsichtig gingen wir hinein. Nach dem ich die Zimmer abgesichert hatte, gab ich ihr ein Zeichen zum herein kommen.
"So in etwa.", sofort schaute sie sich in sämtlichen Schubladen um, auch ich ließ nicht locker, um sofort jede Tasche in ihren Jacken zu durchsuchen. Auf irgendeinen Hinweis: "Er klang jedoch ziemlich naja.. angepisst, als ich euch beide zusammen erwähnte."
"Ja. Das zwischen mir und ihr war eigentlich noch frisch. Als wir dich retten gegangen sind... hab ich sie auf der Mission geküsst, als ich eigentlich noch mit Sarah offiziell zusammen war."
"Oh wow. Deswegen ist er so angepisst? Weil du seiner Schwester das Herz gebrochen hast?", ihr Sarkasmus in der Stimme machte die Situation nicht besonders lustig. Sarah hatte die Trennung doch gut aufgenommen, habe ich ihr wirklich das Herz gebrochen? Ich musste schlucken. Das wollte ich eigentlich nicht damit erreichen. "Schon okay. Ich werde mich in eure komischen Beziehungen nicht einmischen. Mir ist gerade nur wichtig, meine Schwester wohlauf zu finden. Ich war bereits viel zu lange schon von ihr getrennt."
Mir fiel auf, dass sie etwas neben sich war. Hat überhaupt jemand mit ihr über ihre Gefühle geredet seit dem sie wieder bei Bewusstsein war? Hat sich überhaupt wer, um sie richtig gekümmert? Gott, indirekt war sie doch psychisch immer noch sehr jung, wenn man sich die Zeit der Gedankenkontrolle wegdenkt.
"Nadja.. wie geht es dir eigentlich?", fragte ich vorsichtig nach und schien sie mit der Frage überrumpelt zu haben. Versehentlich stieß sie eine Holzschatulle vom Schreibtisch.
"Mir geht es besser, wenn wir sie finden. Reicht das?", sie kniete sich zur entzweiten Schatulle hin und hob sie auf.
"James Buchanan Barnes...", geschockt sah ich zu ihr rüber.
"Was hast du gerade gesagt?", hakte ich sofort nach.
"Nicht gesagt. Gelesen. Hier ist eine militärische Marke oder so mit dem Namen drauf."
"Das ist meine. Das kann nicht sein, ich habe sie Kira gegeben.. das bedeutet..", wütend nahm ich ihr meine Erkennungsmarke ab. Nicht wütend auf Nadja, sondern auf Sharon. Das sie es wirklich gewagt hat und zu belügen: "Sharon hat uns wirklich belogen. Sie weiß etwas."
"Was jetzt? Gehen wir wieder in ihr Büro und pressen die Informationen aus ihr heraus?"
"So wie sie euch, um die Nase herumgeführt hat? Nein, sie wird uns bestimmt nichts sagen. Aber das ist für mich Beweis genug, dass ich hier jeden Centimeter auseinander nehmen werde, bis ich irgendetwas habe."
"Dann helfe ich dir wohl dabei.", stimmte sie mir zu. Sofort entstand das reinste Chaos in den Zimmern. Jede Schublade wurde ausgeleert. Alles dreifach und vierfach umhergedreht.
"Gott verdammt!", schrie ich wütend auf und schmiss alles vom Schreibtisch: "Ich hätte nie einfach gehen sollen. Gerade wenn es mal gut läuft, muss alles wieder schief gehen."
"Beruhige dich. Ich glaube ich habe etwas. Hier ist ein Zettel mit zwar nur einer Adresse und einer Uhrzeit darauf, aber es ist immerhin etwas."
"Woher willst du das wissen? Diese Informationen könnten alles bedeuten."
"Die Uhrzeit ist kurz nach dem Kira überhaupt verschwunden ist."
Sofort nahm ich den Zettel ab und atmete kurz durch: "Gut. Fahren wir dort hin und schauen, ob wir etwas finden können."

Angekommen war jedoch nichts weiter dort, als eine verlassene Lagerhalle außerhalb von New York. Eine Sackgasse.
"Lass nicht sofort den Kopf hängen.", versuchte Nadja mich aufzumuntern: "Sieh doch.", sie zeigte mir draußen die Reifenspuren: "Die Reifenspuren hier sind frisch. Das bedeutet, dass hier wirklich jemand vor kurzem war. Wir kamen von Osten aus. Die anderen Spuren führen jedoch weiter nach Westen. Wahrscheinlich war das nur ein Treffpunkt zur Übergabe."
"Wir müssen sofort zurück.", stellte ich erschrocken fest. Fragend sah Nadja mich an. "Wenn es eine Übergabe war, dann gibt es nur eine Organisation, die es auf Kira's Kräfte abgesehen hat. Und Zemo weiß vermutlich genau, wie wir an sie herankommen."
"Was für eine Organisation?"
"Nadja ich erkläre es dir, wenn die Zeit dafür da ist. Aber jetzt zählt jede Sekunde, wir müssen los.", wenn meine Vermutung stimmt, dass sie bereits bei Hydra ist, will ich nicht wissen, was sie vor haben. Ich will nicht wissen, was sie ihr bereits angetan haben könnten, denn wenn ich es weiß, weiß ich auch, dass mich nichts davon abringen wird, jeden dort für ihre Schmerzen verantwortlich zu machen. Ich werde wahrscheinlich nicht zu bremsen sein.
"Ey Barnes.", sie stoppte mich.
"Was soll der Mist. Wir haben keine Zeit."
"Atme erstmal durch und beruhige dich. So steige ich nämlich nicht in dein Auto rein. Ich sehe, dass dir meine Schwester wichtig ist. Und ich erwähne es gerne dutzende Male mehr. Sie ist meine Schwester. Ich liebe sie und würde alles tun, um sie noch ein Einziges Mal im Arm halten zu können. Du wolltest wissen, wie ich mich fühle? Alles, was ich die letzten Jahre getan habe, kam auf einem Schlag zurück und ich konnte es nicht einmal verarbeiten, weil ich dann ins Koma gefallen bin. Dann wachte ich auf und ich sah nicht in das Gesicht meiner Schwester. Nein. Es waren nur Fremde. Es fühlte sich so an, wie damals, als mir gesagt wurde, dass ich sie verloren hätte. Sie ist alles, was ich habe und ohne sie bin ich allein. Ich fühle mich allein und ängstlich. Das ist das Gefühl das ich habe."
"Tut mir leid, dass zu hören.", ich atmete tief durch und beruhigte mich allmählich: "Wir kümmern uns darum. Wir holen sie zurück."

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt