Kapitel 33: Freundschaft ist alles

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Pov. Bucky: Die folgenden Wochen waren voll, voll mit intimer Zweisamkeit. Jede freie Möglichkeit, die wir hatten, nutzten wir tatsächlich dafür. Und ich war so unendlich froh, dass wir unser eigenes Haus in Wakanda hatten und somit keiner der anderen bisher jetzt je reingeplatzt ist. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen. Aber manchmal.. manchmal hielt sie mir ordentlich auf Trapp. Auch wenn es wirklich sehr gut war, konnte ich einfach nicht immer. Umso schöner war es, dass ich heute einen kompletten Tag mal nur für mich hatte. Kira war mit Nadja und Yelena unterwegs. Warum genau wusste ich nicht, aber auf jeden Fall versprach sie mir, dass darunter nichts waghalsiges ist und sie nur Shuri bei etwas helfen würden.
Entspannt lehnte ich mich deswegen voller Sorglosigkeit auf die Couch im Wohnzimmer und schnaufte aus. Es war irgendwie ein wenig ruhig, ohne sie hier im Haus. Schon fast ungewohnt und merkwürdig. Aber das könnte sich ja sogar vielleicht bald ädern. Der einzige Grund, warum wir so viel miteinander schliefen, war ja, weil wir versuchten ein Baby zu bekommen. Leider über einen ganzen Monat bereits erfolglos. Jeder Test, denn wir hatten war negativ. Sogar die Untersuchungen beim Arzt waren negativ.. aber an uns lag es nicht. Diese Bedenken haben wir direkt in der dritten Woche widerlegt, nach dem wir uns einer Untersuchung vollzogen haben. Alles war in bester Ordnung.. es musste einfach nur passieren.
Bei dem Gedanken, dass hier im Wohnzimmer Kinder, unsere Kinder um mich herum wären, wurde mit ganz warm ums Herz. Es gab eine Zeit lang, da hätte ich mir nie erdenken können, dass ich jemanden lieben würde, geschweige denn Mal Vater zu werden. Doch jetzt.. jetzt kann ich es mir tatsächlich vorstellen eine Familie zu gründen. Ein Vater zu sein. Meine Vergangenheit ruhen zu lassen und meinen inneren Frieden zu vollenden.
Ich wollte gerade die Augen schließen, da klopfte es an der Tür. Verwirrt ging ich zur Haustür und öffnete diese.
Sam stand unerwartet davor: „Los mach dich fertig. Ich hab nicht viel Zeit."
Verwirrt schaute ich ihn bloß an: „Was machst du hier? Und wieso soll ich mich fertig machen?"
„Ehh wir sind mit der Patrouille in der Stadt heute dran, falls dir das aus dem Sinn gekommen ist."
Das hatte ich unter all den Pflichtspaß gar nicht mehr im Kopf gehabt.
„Oh.. sorry. Ich bin sofort da. Gib mir einen Moment. Komm rein."
Sam seufzte auf und trat herein, während ich meine gemütlichen Haussachen im Bad zu meinen Lederanzug wechselte. Shuri sagte, dass die Patrouillen nur im Anzug stattfinden sollen.
„Buck, du weißt doch, dass Shuri die Sache ziemlich ernst nimmt. Sie vertraut Namor nicht komplett und will das Wakanda dieses Mal vorbereitet ist, wenn etwas merkwürdiges vorkommen soll."
„Natürlich weiß ich das, dass brauchst du mir nicht nochmal erzählen.", trat ich aus dem Bad heraus und war bereits fertig.
„Wieso vergisst du dann unsere Aufgabe?"
„Ich bin momentan nur etwas.. beschäftigt.", redete ich mich heraus. Bis auf die Ärzte, wusste niemand von unserer heimlichen Kinderplanung. Gerade Sam gegenüber wollte ich es vorerst verschweigen, da ich nicht genau deuten konnte, ob er noch Kira hinterher schwelgte. Er war mein Freund, somit wollte ich seine Gefühle nicht zwingend verletzten.
„Was kann denn wichtiger sein, als eine Patrouille zum Schutz Wakandas?", hakte er nach, während ich ihm mach draußen folgte und wir vor hatten die Straßen und Ufer abzulaufen.
„Na.. wichtiges Zeug halt. Es gab noch viel im Haus zu tun. Kira hat vieles immer wieder umgeräumt, weil ihr etwas noch nicht gepasst hatte.", oder eher sie hat es umgeworfen, weil wir dahin nicht gepasst hatten. Ich schluckte bei den Gedanken, dass wir wohl jeden Winkel des Hauses bereits entweiht hatten.
„Und dafür braucht ihr mehrere Wochen?", er hob skeptisch die Augenbraue.
Leicht nickte ich: „Frauen entscheiden sich ziemlich schnell und oft um. Weißt du?"
„Dabei kam mir Kira immer recht einfach gestrickt vor."
Einfach gestrickt? Sie war alles andere als einfach. Mit ihr zusammen zu sein, ist voller Herausforderungen. Vielleicht mochte ich es auch deswegen so sehr. Mein Leben war immer mit Herausforderungen verknüpft, schon vor Hydra, ohne die hätte ich ehrlich nur halb so viel im Leben erreicht.
„Keine Frau ist einfach gestrickt, Sam."
„Ohh der Womanizer spricht aus Erfahrung? Dachte du hättest bisher nur meine Schwester und die Frau in die ich verknallt war gedatet, seit dem du wieder bei Verstand bist."
Genervt stöhnte ich auf: „Geht das wieder los?"
„Es war nie zu Ende."
Abrupt blieb ich stehen: „Sam, komm endlich damit klar, dass das mit dir und Kira nie passieren wird."
Er zuckte mit den Schultern: „Noch ist kein Ring an ihren Finger, also sind alle Optionen noch offen."
„Bald nicht mehr.", gab ich leicht verärgert zurück. Ich kann ihm verstehen, sie ist unglaublich, aber sie ist auch mein. Irgendwann wird er das endlich verstehen müssen. Geschockt blieb er stehen und starrte mich an: „Wie meinst du das, bald nicht mehr? Du hast vor ihr einen Antrag zu machen? Dich für immer zu binden?"
„Stell dir mal vor Sam, das macht eine Heirat so aus. Und ich habe auch vor mit ihr Kinder zu bekommen und alt zu werden, also hör endlich auf, sie ständig haben zu wollen!", ich wurde lauter vom Ton und er verstummte. Jetzt wusste er endgültig, dass das zwischen ihr und mir ernst war.
„Meine Güte, da lässt man die Jungs einmal allein und sie streiten sich.", lachte Yelena auf und trat an uns heran. Neben ihr Kira und Nadja. „Immer noch die selbe Thematik?"
„Lass gut sein, Yelena.", auch wenn mich Sam gerade zur Weißglut brachte, so habe ich nicht die Absicht ihn vor allen nochmal bloßzustellen. Ich habe ihn gesagt, was meine Intuition mit Kira ist und hoffe, dass er nun etwas Ruhe walten lässt.
„Wie läuft die Patrouille?", lenkte Kira bewusst ab.
Dankbar nickte ich ihr für diese Ablenkung zu: „Bisher nichts auffälliges entdeckt. Alles ruhig."
„Hoffen wir das es so bleibt. Ich habe keine Lust nochmal gegen Namor anzustehen."
„Du meinst, weil es beim letzten Mal, so sehr deine Kräfte beansprucht hat, dass du umgekippt bist?", Nadja kreuzte die Arme vor der Brust: „Ich bin die Jüngere und weiß, dass eure Rettungsaktion ziemlich verantwortungslos war."
Alle waren ziemlich sauer auf Yelena und Kira, auch wenn sie Shuri befreien konnten, so hätte Namor fast mitbekommen, dass Kira nach einer Zeit die Kräfte schwächeln. Das hätte er für sich ausgenutzt und vermutlich nochmal Wakanda angegriffen, um sich Kira aus dem Weg zu räumen.
Yelena seufzte auf: „Wir wissen es nun. Los. Nadja und ich sind eigentlich hier, um euch beide abzulösen."
Verwöhnen schaute ich sie an: „Wir haben doch gerade erst angefangen."
„Nicht ganz, Buck. Du hast gerade erst angefangen, ich bin schon seit vier Uhr morgens auf Patrouille. Als ich an eurem Haus vorbei gekommen bin, dachte ich aber, ich schau Mal nach, warum du nicht da warst.", korrigierte mich Sam sofort.
Ungläubig sah Kira mich an: „Du hast die Patrouille vergessen? Sam du hättest dich sofort erkundigen müssen. Shuri hat ausdrücklich untersagt alleine auf Patrouille zu gehen."
„Wow?! Wieso bin ich jetzt schuld? Dein Freund ist schließlich der, der es vergessen hat."
Kira hingegen verschränkte die Arme: „Ja. Das kann passieren. Aber was nicht passieren darf ist, dass man alleine auf Patrouille geht. Stell dir Mal vor etwas wäre gewesen? Willst du ohne Rückenstärkung alleine gegen mögliche Feinde antreten? Dann würde ich mich ehrlich gesagt fragen, wie Lebensmüde du eigentlich bist."
„Als wenn das etwas geändert hätte, wenn Bucky dabei gewesen wäre.."
„Wie bitte?", entrüstet starrte ich ihn an: „Was soll das jetzt heißen?"
„Ach komm. Als würdest du nicht froh darüber sein, wenn etwas passieren würde.. wegen.. du weißt schon wen.", dachte er das etwa wirklich? Das ich ihn sterben lassen würde, nur damit niemand mehr Interesse an Kira hegte? Haben wir uns so sehr entfremdet, dass er das von mir tatsächlich erwarten konnte? Das musste ich sofort klar stellen.
„So ein Unsinn! Wie kommst du bitte auf den Schwachsinn? Du bist mein Partner, Sam. Und der einzige Freund, denn ich seit Steves Verschwinden wirklich habe. Ich würde auf keinen Fall zulassen, dass dir etwas passiert. Egal wie oft wir uns auch noch streiten werden."
„Was wäre eine Freundschaft, ohne Streit?", stimmte Yelena mir zu.
Sam versuchte es zwar zu verstecken, aber ich konnte eindeutig ein Lächeln erkennen.
Aufmunternd klopfte ich ihm auf die Seite. Egal was kommt, Sams Freundschaft wusste ich immer zu schätzen und daran wird sich nichts ändern. Egal, welche Frau auch zwischen uns steht, werde ich ihm nie vergessen, dass er für mich da war, als ich es brauchte und genauso war es auch andersherum. Ich hatte einen Partner auf den ich mich verlassen konnte, sowas sollte man lieber nie verlieren.
„Okay, reicht das dann mit der Rührseligkeit? Können Yelena und ich nun unsere Patrouille machen.", sofort übergaben Sam und ich den beiden den Funk, sodass sie im Notfall direkt bei Okoye berichten können.
Ich wollte gerade zu Kira, da stoppte sie mich: "Geht ihr beide doch was trinken. Könnte euch gut tun. Ich geh derweil zu Shuri in den Palast. Mein Anzug optimieren. Shuri denkt, dass meine Kräfte nur geschwächelt haben, weil der Anzug sie zu sehr kanalisiert hatte."
Sie wollte keine Zeit mit mir verbringen? War sie krank? In den letzten Wochen klebte sie permanent an mir.. und jetzt auf einmal nicht mehr? Hab ich irgendwas getan, um sie zu verärgern. Doch ein kurzer Abschiedskuss von ihr ließ es so normal wirken. Doch irgendwie hatte ich immer noch das Gefühl, dass sie auf mich sauer sein könnte. Zwar wusste ich nicht warum, aber ihr Verhalten war untypisch.
Kira ging weg, Yelena und Nadja auf Patrouille.. damit waren Sam und ich wieder allein.
"Na dann..", räusperte sich Sam kurz: "Gehen wir mal was trinken, was?"
"Wenn wir es nicht tun, können wir uns nachher die nächste Standpauke von Kira anhören, also los."

In einer kleinen, aber gemütlichen Stammesbar bestellten wir uns einen Drink. Erst war es erdrückend still zwischen uns, aber dann versuchten wir beide irgendwie das Eis zu brechen.
"Apropos Steve.", Sam nahm einen großen Schluck: "Wusstest du, dass der alte Mann tatsächlich ein Smartphone besitzt? Dache er hätte mit seiner Rückkehr, die Neuzeit aufgegeben, doch wie es scheint, kann er sich von dem Ding nicht trennen."
Ich lachte auf: "Du meinst nach dem er ewig lang gebraucht hat, dass Ding überhaupt zu checken? Ich habe von Anfang an bezweifelt, dass er sich davon wirklich trennen kann. Das Smartphone ist neben dem Internet eines der besten Erfindungen.", ich vermisste ihn. Es war nur eine kurze Zeit, wo er und ich wirklich Seite an Seite in der Neuzeit kämpften und jetzt.. hat er sein Leben gelebt und ist alt geworden.. wohingegen ich erstmals noch mit meinen inneren Dämonen kämpfen musste. Trübselig schwenkte ich mein Glas hin und her.
"Buck..", Sam legte aufbauend den Arm um meine Schulter: "Du bist nicht allein. Auch wenn ich ein Arsch war und du ein Arsch warst.. so bin ich echt froh, dass wir Freunde sind."
"Ja.. ich auch Sam.. ich auch. Danke für alles."

Pov. Kira:
Shuri war bereits im Labor, als ich herein kam und fleißig dabei an meinem Anzug zu werkeln.
"Da bist du ja, Kira. Ich hoffe du kommst nicht, um den Anzug zu testen."
"Doch, um genau zu sein, komme ich nur deswegen. Du hast mich hier her gerufen, um es anzuprobieren, schon vergessen?", verwirrt schaute ich sie an.
Sie schaute zu mir auf: "Nein, dass habe ich nicht vergessen. Deswegen solltest du tatsächlich hier her. Nur.. naja. Erinnerst du dich an die Blutabnahme?"
Ich nickte: "Natürlich. Du wolltest damit den Anzug besser optimieren können."
"Ja.. neben deinen Feengenen war da jedoch noch etwas anderes.", aufmerksam hörte ich ihr zu und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Hab ich irgendeine Schlimme Krankheit? "Du hast einen ziemlich hohen Wert an humanes Choriongonadotropin."
Erstarrt starrte ich sie an: "Ist das was schlimmes? Bin ich krank?"
Plötzlich fing sie lauthals an zu lachen. Doch mir war ehrlich gesagt nicht nach lachen, wenn ich nicht einmal wusste, was mit mir war.
Abrupt hörte sie auf, als sie meinen Schock bemerkte: "Ohje.. du weißt wirklich nicht, was das bedeutet oder?"
"Nein, Shuri. Ich kenne mich mit irgendwelchen Fachbegriffen in der Biologie tatsächlich nicht aus. Also.. wirst du mir nun sagen, was es bedeutet oder nicht? Ist es was Schlimmes?"
Belustigt schüttelte sie den Kopf: "Kommt drauf an, ob du ein Baby, als etwas Schlimmes empfindest? Du bist schwanger, Kira. Deswegen will ich nicht, dass du irgendeinen Anzug testest."
Erneut war ich wie erstarrt. Jedoch positiv. Nach Wochenlangen versuchen hat es also doch funktioniert. Und ich dachte schon etwas würde nicht mit mir stimmen. Davon Bucky zu berichten, dass wird die schönste Reaktion sein, die ich seit langem je gesehen habe!

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Video-Edit zum Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZGJCsCH4o/

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The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt