Kapitel 26: Familie

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Pov. Kira: Irgendwie fühlte ich mich wie die alte, doch jede Erinnerung schmerzte mehr wie je zuvor. Es war intensiver und überrumpelte mich regelrecht.
"Das wakandanische Gewand steht dir.", Shuri kam herein. Ich befand mich bereits im Thronsaal. Davon wusste bisher natürlich noch keiner. "Sicher, dass du nicht in Wakanda bleiben willst und immer so coole Gewänder tragen willst?"
Ich lachte kurz auf: "Naja. Ich bevorzuge meine Hosen dennoch ein wenig mehr. Jedoch habe ich wirklich nichts passendes habe für ein Fest Bastets und muss wohl etwas traditionelleres tragen. Ich meine das Gewand ist cool. Keine Frage, aber nichts kommt an deinen Aufzug heran. Black Panther."
"Danke. Das sehe ich als großes Kompliment, gerade weil das Kompliment von der berühmten Red Widow stammt."
Sofort schüttelte ich den Kopf. Berühmt. So fühlt es nicht an. Dieser Name, war alles andere als tragender Stolz.
Shuri legte ihre Hand auf meine Schulter ab: "Der Name, macht nicht die Person aus. Du allein entscheidest, wofür du stehst. Die Welt hat dich noch nicht kennen gelernt. Nur weil du negative Erinnerungen hast, muss die Welt es nicht erfahren. Du kannst eine Heldin sein."
"Ich weiß nicht so ganz, ob ich das wirklich kann."
"Du musst es nicht allein herausfinden. Schließlich warten deine Freunde und deine Familie, draußen beim Fest auf dich. Deine Schwester wartet auf dich.", sie bemerkte mein Schweigen: "Was ist los?"
"Keiner von ihnen hätte warten müssen. Ich verstehe dieses Gefühl einfach nicht, wenn sich andere um mich sorgen. Das habe ich noch nie.", doch genauso sehr sie sich um mich sorgten, sorgte ich mich jederzeit um sie. Vielleicht ist es einfach normal, dass sich jeder um jeden sorgt und ich musste mich ausschließlich einfach daran gewöhnen. „Wozu ist dieses Fest eigentlich heute? Ich kenne mich mit der wakandanischen Geschichte gar nicht aus.", versuchte ich das Thema zu wechseln und uns beide in Festlaune zu versetzen.
„Oh! Mein Bruder hätte es geliebt dir diese Geschichte zu erzählen. T'Challa mochte diesen Festtag.. ich bin froh, dass wir ihn wieder eingeführt haben, nach all dem Chaos, ließen wir ihn erstmal ruhen. Meine Mutter konnte es auch nicht ertragen, dass T'Challa nicht dabei sein würde."
„Ich denke er ist es bestimmt. Er lebt schließlich in euch weiter.", sprach ihr zu, da sie wieder eine traurige Miene hatte. Ich merkte sofort, dass sie ihren Bruder vermisste und ich verstand sie. Ich habe mich lange Zeit nie anders gefühlt. Doch manchmal kommen Geschwister wirklich nicht mehr zurück.
„Ja. Du hast recht, er wird immer bei mir sein.", dankbar nahm sie mich in den Arm. Es war noch merkwürdig, wieder menschlichen, emotionalen Kontakt zu anderen zu haben, doch es fühlte sich dennoch gut an.
„Also.", räusperte sie sich kurz: „Vor ungefähr 10.000 Jahren, war Wakanda keineswegs so groß wie heute. Es war nur eine kleine primitive Ortschaft, mit ganz normalen menschlichen Stämmen. Doch dann stürzte ein massiver Meteorit herab. Er war die Quelle unseres  jetzigen Vibraniums."
„Warte.. ein Meteorit? Wie konnte man das überleben?", normalerweise würde man allein schon von der Druckwelle des Einschlags, des Katers viele Tote haben. Wenn nicht sogar eine ganze Auslöschung.
„Ja. Das ist mir tatsächlich bis heute ebenfalls ein Rätsel, wenn man es logisch betrachtet, aber was ist in dieser Welt schon logisch.", sie deutete auf und beide. Ja, wir waren auch nicht besonders logisch. Ein Black Panther, dessen Stärke und Fähigkeiten alles andere als menschlich sind und eine angebliche Fee, die einfach so Feuer erschaffen konnte.
„Jedenfalls sah Bashenga es als keinen Grund Furcht zu haben an. Sondern als Geschenk der Götter. Er war einst der mächtigste Krieger und führte einer der Stämme an. Die waren nicht dumm, erkannten schnell das Nutzen vom Vibranium und schmiedeten Waffen. Jedoch hatte der Meteorit und dessen Strahlung eine Nebenwirkung auf die Menschen drum herum. Einige verwandelten sich in Dämonengeister."
Dämonen? Das gibt es hier auch auf der Erde. Schockiert sah ich sie an.
„Ob das ganz so stimmt, weiß man natürlich nicht. Vielleicht waren sie auch einfach nur gierig und wurden deswegen als Feind angesehen.", lachte Shuri auf, um mich etwas zu entspannen: „Doch um genau diese Gefahr zu bezwingen, betete Bashenga zum Panther-Gott."
„Bastet?", hakte ich nach.
Zustimmend nickte Shuri mir zu: „Ganz genau. Bashenga wurde zum Avatar von Bast und somit der erste Black Panther. Er vereinigte sämtliche Stämme und erschuf die starke Nation Wakanda."
„Also feiern wir heute indirekt die Gründung Wakandas.", dann sind traditionelle wakandanische Gewänder sogar sehr angebracht.
„Jap. Ob es nun wirklich der Tag genau war, wissen wir nicht, aber seit dem diese Legende existiert, wird dieser Tag gefeiert. Ein Tag des Zusammenkommens und der Stärke."
Ich beeindruckt von diesem Ort. Von dieser Gemeinschaft. Die Traditionen und dem Fortschritt. Am liebsten wäre ich einfach hier geblieben, fernab von der wirklichen Welt. Hier würde man mich bestimmt nicht als unerwünscht ansehen.
„Na los. Es wird Zeit, sie endlich wiederzusehen. Sie werden bestimmt nicht mit dir rechnen.", sofort folgte ihr Shuri hinaus zu den Straßen Wakandas, wo die gute Laune und Festlichkeiten überall erstrahlten.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt