Kapitel 3: Das Gründerfest

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Pov. Kira: Mir war bewusst, dass Bucky mich wohl länger im Auge behalten wird, ehe er sich wirklich sicher ist, dass von mir keine Gefahr ausgehen kann. Mich ärgert es tatsächlich ein wenig, daran erinnert zu werden, dass ich wohl oder über zu den Bösen gehörte, aber was will ich daran ändern? Ich musste es positiv sehen, ändern konnte ich es nicht. Letzten Endes konnte ich es nur akzeptieren, dass ich es war und es als meinen Schutz einsetzten vor Fremden oder Leuten, die mir schaden wollen. Wovon ich hoffte, dass es nicht diese kleine Familie sein wird. Auch wenn Bucky merkwürdig erschien, so war Sam und seine Schwester, Sarah, sehr freundlich zu mir und hießen mich direkt willkommen. Vielleicht ist das Ganze nur halb so schlimm. Eine Sache beschäftigte mich sowieso ein wenig mehr. Yelena. Sie verschwand einfach, ohne noch ein weiteres Wort mit mir zu wechseln. Ich hatte sie jetzt auch nicht in der kurzen Zeit nach ihrer Nummer gefragt, wo ich sie erreichen hätte können. Jetzt war es zu spät. Ich muss sehen wie ich hier klar kommen werde.
Zu meinem Verwundern, war ich früher wach als Bucky. Dafür das er mich im Auge behalten wollte, tat er seinen Job ziemlich schlecht. Er sieht so schlafend eigentlich auch ganz freundlich aus. Vielleicht steckt ja ein weicher Kern in dieser harten Schale.
Ich schlich mich leise ins Bad um mich anzuziehen. Wirklich viel hatte ich nicht dabei. Das Haus in dem ich wohnte, gehörte auch eigentlich nicht mir. Es war das jahrelang unbenutzte Ferienhaus von irgendeinem Amerikanischen Pärchen, das ich eingenommen hatte für mich. Es hat schließlich funktioniert, also was solls? Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, das Sarah die Shoppingtour vorgeschlagen hat, Geld hatte ich zum Glück genug angesammelt, auch wenn es vielleicht nicht ehrlich verdient war, so war es mehr als genug für mich. Klar ich hätte mir jederzeit eigene Dinge kaufen können. Ein Haus. Ein Auto, aber dann würde mein Name in deren Datenbank auftauchen und sie hätten sofort meinen Standort gewusst.
Ich öffnete die Badezimmertür, wo Bucky davor stand und erleichtert ausatmete: "Hast du mich etwa gesucht?", ich hob eine Augenbraue hoch.
"Ja.."
"Keine Sorge, ich habe mich nur angezogen. Das darf ich ja wohl hoffentlich, oder nicht?"
Er nickte nur stumm und ich lief an ihn vorbei.
"Guten Morgen.", begrüßte mich Sam, als er die Treppen hinunter kam: "Gut geschlafen oder hast du dich zu sehr beobachtet gefühlt?"
"Zählt auch auf beides ein ja zu geben?", Sam musste lachen und nickte.
"Lass das flirten, Sam", Sarah kam mit ihren beiden Jungs ebenfalls hinunter: "Lasst uns erst schön frühstücken, dann gehen wir direkt los."
"Nur um es klar zu stellen, ich habe nicht versucht mit dir zu flirten.", stellte Sam verlegen sofort klar.
"Schade.", scherzte ich ebenfalls.

Nach dem Frühstück machten wir uns tatsächlich direkt auf, ohne das Bucky überhaupt Widerworte hierzu geben konnte. So wie ich es mitbekommen hatte, sollten er und Sam beim Aufbau des Gründerfests am Abend helfen. Das Fest fand jedes Jahr statt um den Aufbau von Delacroix zu ehren und zu feiern. Es ist schön, dass solche Städte, wie hier, so etwas tatsächlich noch feierten.
Etwa eine Stunde fuhren wir zum näher gelegenen New Orleans.
"Willkommen in New Orleans. Hier gibt es weitaus mehr Shoppingmöglichkeiten, als in Delacroix. Wo kann ich dich zuerst hin entführen?", Sarah parkte ein. Es war tatsächlich recht voll hier. Scheint wohl beliebter hier zu sein.
"Alles was du für gut empfindest.", zielstrebig wusste Sarah sofort, wo sie mich hinbringen konnte.
Ich nutzte die Gelegenheit, um ihr nochmals kurz für den Ausflug zu danken, während wir uns auf den Weg in die ersten Läden machten. "Danke übrigens, Sarah. Für die Gastfreundschaft und auch den kleinen Ausflug hier. Es ist wirklich schön so viel von Amerika doch mal sehen zu können."
"Sam hat es mir erzählt. Also was diese Yelena ihm erzählt hat. Du bist eine Widow mit besonderen Kräften nicht wahr?"
"Genau, Feuerkräfte, um genau zu sein. Ich weiß jedoch selbst nicht woher sie wirklich kommen, außer das sie von meinem Dad wahrscheinlich vererbt worden sind. Fragen kann ich ihn jedoch nicht mehr."
"Sam wird versuchen dir zu helfen, damit du herausfinden kannst, wer oder was du bist. Ich kenne meinen Bruder sehr gut, er ist ein ehrlicher und loyaler Mensch. Er würde niemanden einfach so in Stich lassen. Deswegen fiel es mir nicht so schwer, dich ebenfalls zu akzeptieren. Was kannst du bitte dafür, was du an Kräften besitzt und zu einer Widow wurdest. Ihr werden in das ganze ja irgendwie.. hineingewickelt, hab ich da recht?"
"So in der Art. Das wie du es beschreibst, ist noch ziemlich nett und harmlos ausgedrückt. Ich war gerade Mal fünf Jahre alt geworden, als meine Mutter den Kauf von Dreykov zustimmte. Es war eine beachtliche Summe und sie lebte in Armut. Kinder hätte sie jederzeit wieder bekommen können, das Geld aber nicht. Das waren ihr Worte übrigens, als sie sich von mir verabschieden sollte. Sie vergoss keine einzige Träne an diesen Tag. Ich jedoch dutzende und die darauffolgenden Wochen ebenso. Ich war schließlich nur ein Kind und sie meine Mutter."
"Gott.. ich könnte sowas nie. Für keine Summer der Welt.. dafür liebe ich meine Jungs zu sehr."
"Du würdest dich wundern, wie viele trotz Liebe, dann doch einknicken. Sie lebte ein endloses Leben im puren Luxus. Aber gerade für diesen Luxus wurde sie ermordet und beraubt."
"Du hast dich also nach ihr umgesehen?"
"Nicht ganz. Ich wollte wissen, ob sie einfach noch am Leben ist.. um mich gegeben falls für sämtliche Qualen, die ich dadurch durchleiden musste, zu rächen."
"Rache ist nie eine Lösung Kira. Rache vergibt Menschen eine dunkle Seite, die einem selbst oft Angst macht. Durchlebe diese Angst lieber nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das für dich gewesen sein muss, aber jetzt bist du frei?"
"Bin ich das? Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, habe ich das Gefühl wieder dort zu sein. Seine gefürchtete Geheimwaffe zu sein."
"Das bist du aber nicht mehr. Weißt du Bucky machte so etwas ähnliches durch. Vielleicht wäre es gut für dich darüber mal mit einer professionellen Person, darüber zu reden."
"Du meinst eine Art Therapie?"
"Ich meine genau das. Das heißt nicht, dass du verrückt bist. Sondern das du darüber reden kannst, dir geholfen wird dieses Trauma zu verarbeiten, ohne Vorurteile."
"Ich überlege es mir.", natürlich tat ich das wirklich. Auch wenn ich kein Nutzen daraus jetzt erkenne, kann es vielleicht nicht schlecht sein, es zu versuchen. Vielleicht denke ich dann so nicht mehr an die Schreie, die ich als Kind hörte, die aus dem Red Room kamen. Vielleicht kann ich so meine Augen mal wirklich zum entspannen schließen.
Wir sind tatsächlich durch einige viele Läden gegangen. Ich hab mich sogar zu einigen Kleidern überreden lassen. Obwohl ich wirklich nicht der Typ für Kleider bisher war. Doch Sarah flehte mich regelrecht an, gerade für das Sommerfest ein Sommerkleid zu tragen.
Mit voll bepackten Tüten gingen wir zurück zum Auto.
"Oh man. Vielleicht haben wir es ein wenig übertrieben. Aber her im Schlussverkauf waren auch gute Sachen für meine zwei Jungs dabei, also beschwere ich mich mal lieber nicht."
"Für die Masse, die geringe Summe. Ist doch vollkommen okay. Auch wenn ich weniger Kleider bevorzugt hätte."
"Ich weiß, ich weiß. In Hosen kämpft man besser, aber du bist nicht mehr hier, um zu kämpfen. Also kannst du dir ruhig auch etwas Schickeres gelegentlich erlauben.", Sarah sagt es so einfach, dabei vergisst sie den Fakt, dass für mich nie ein Kampf zu Ende sein wird.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt