Kapitel 14: Veränderungen

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Viel Spaß mit der Lesewoche vom 5.12.-11.12! Lasst gerne Feedback da! Gerade die Lesewochen sind immer sehr zeitintensiv, daher würden mich eure Kommentare zu den Kapiteln sehr freuen!
Ansonsten viel Spaß beim Lesen nun! Jeden Tag ein neues Kapitel!

Pov. Bucky: Nachdem wir den Widows im neuen Avengerquartier vorerst einen neuen Unterschlupf boten,  gingen wir zu unserem Apartment. Yelena musste sich dringend noch ausruhen und wir warteten ungeduldig auf eine Nachricht von der Verlegung. Es sind bereits einige Stunden vergangen. Ein ganzer Tag ist fast vorüber. Müde von allem, nahm Sarah Sam und dann mich sofort in den Arm, als wir durch die Apartmenttür schritten: „Ein Glück geht es euch wenigstens gut!", am liebsten wäre ich es, statt an Kiras Stelle. Sie hätte nach Hause kommen müssen. Sie hätte hier mit ihrer Schwester jetzt zusammen sitzen müssen und über all das reden können, was sie in den Jahren über verpasst hatten zusammen. Stattdessen waren wir hier und Sie bewusstlos unter medizinischer Versorgung.
„Bucky.. geht es dir gut?", Sarah bemerkte meine Abwesenheit und hakte vorsichtig nach. Ich nickte stumm, auch wenn es gar nicht der Fall ist. Mir war nicht wirklich nach reden, doch ich musste reden. Sarah wollte mich küssen, da wich ich dem Kuss aus. Verwirrt und besorgt sah sie mich eindringlich an. Sam hat recht. Ich musste es beenden. Jetzt. Nichtsahnend wollte sie mir all ihr Liebe weiterhin geben und es war falsch. Ich habe sie betrogen, dass ist nicht zu verleugnen. Meine Gefühle sind anders und ihr was weiterhin vorzumachen ist grausam. Für sie und für mich. Sie wird den Richtigen für sich finden, jedoch bin ich es nicht. Vorsichtig zog ich sie etwas zur Seite, Sam ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen: „Können wir reden, nur unter uns zwei.. ungestört am Besten. Es ist sehr wichtig und kann nicht warten. Wirklich nicht, Sarah."
„Natürlich. Du kannst immer mit mir reden, dass weißt du doch. Lass uns in dein Zimmer rüber gehen."
Ich folgte ihr und schloss die Tür hinter uns. Ich seufzte auf, als die Zeit reif war es ihr zu sagen. Ich konnte mir bereits denken, dass es schwer werden würde: „Sarah.. da ist etwas, was ich dir sagen muss. Etwas was sich verändert hat und dir nicht gefallen könnte.", ich versprach Sam dabei den Kuss nicht zu erwähnen. Aber eigentlich wollte ich wirklich nichts mehr verheimlichen.
„Ich höre dir zu. Was bedrückt dich denn so? Keine Sorge, so schlimm kann es doch nicht sein.", sie setzte sich auf meine Bettkante hin und klopfte mich zu sich.
Ja.. so schlimm kann es nicht sein, was? Sie war bisher immer verständnisvoll, hoffentlich blieb es dabei: „Es hat sich etwas verändert.. mit meinen Gefühlen zu dir. Und es wurde mir erst wirklich bewusst, als es wirklich darauf ankam.", verwirrt sah sie mich an: „Ich habe mich..ich mag Kira wirklich sehr gerne. Mehr als ich es mir je hätte erdenken können und als sie in die Tiefe gerissen wurde von der Lawine.. da wusste ich, dass ich sie nicht verlieren kann. Das es sie ist, die ich wirklich möchte.."
Sarah war still und schaute starr geradeaus.
„Bitte sag doch etwas. Ich habe nie gewollt deine Gefühle zu verletzen."
„Ja.. schätze jedoch, dass du genau das gerade tust.", in ihren Augenwinkeln bildeten sich Tränen, doch sie schluckte diese hinunter. Ich fühlte mich so schlecht deswegen: „Es ist nicht deinetwegen! Du bist wirklich toll, liebevoll, verständnisvoll.. und so vieles mehr, du warst seit langem jemanden, denn ich wirklich gemocht hatte, aber da fehlte einfach etwas."
„Das wir uns die ganze Zeit streiten? Das hattest du mit Kira jedenfalls gemacht, deswegen verstehe ich nicht, wie du etwas für sie auf einmal empfinden kannst.", sie würde es verstehen, wenn sie den wahren Grund des Streites der letzten Monate kennen würde, doch genauso würde es ihr das Herz noch mehr brechen. Ich werde es ihr nicht sagen, ich gab Sam mein Wort, es nicht schlimmer zu machen, als es so schon ist. Ich versuchte anders eine Erklärung zu finden.
„Trotz der Streitereien ist da etwas zwischen uns, dass irgendwie zusammen passt. Ich bin nicht der Richtige für dich, aber du wirst den Richtigen finden. Sarah du hast wahrhaftige Liebe verdient und nichts Vorgespieltes. Deswegen musste ich es dir sagen. Du bist mir dennoch wichtig, du.. Sam.. die Jungs. Ihr seid alles was ich an Familie habe. Ihr werdet mir nie unwichtig sein, euer Glück, eure Sicherheit steht bei mir ebenfalls immer noch an erster Stelle."
„Ich verstehe.. irgendwie.. was soll ich machen? Es ist so, wie es ist. Deine Gefühle haben sich geändert und ich kann nichts daran ändern, außer dir jegliches Glück auf dieser Welt zu wünschen. Du hast es wirklich verdient glücklich zu werden, Buck.", ich schluckte. Jetzt fühlte sich der Betrug noch schwerer an.
„Mach dir um mich keine Sorgen.", versicherte sie: „Ich habe so oder so genug Liebe. Ich habe eine Familie, die alles für mich ist. Meine beiden Jungs werden immer ganz oben auf der Liste sein. Das waren sie auch immer, als du aufgetaucht bist. Niemand ist jemals über meine Babys. Vielleicht finde ich irgendwann erneut die Liebe, da bin ich zuversichtlich, aber den Richtigen, wird es nie noch einmal geben. Er ist leider von uns gegangen.", aufmunternd nahmen wir uns gegenseitig in den Arm. Ich konnte froh sein, dass es relativ gut ausgegangen ist, auch wenn die eigentliche Wahrheit verheimlicht wurde. Hoffentlich kommt diese Wahrheit nie heraus.
„Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Wir beide, Sam und Kira... Es muss für dich bestimmt schwer sein zu wissen, dass Sam sie auch mag oder?"
Es klopfte an der Tür, was mich aufatmen ließ, denn keine Ahnung, was ich ihr darauf hätte antworten sollen.
Ich stand auf und öffnete die Tür sofort. Vielleicht ging es um Kira? Sam stand davor und fragte erst, ob alles in Ordnung sei. Sarah sah durchaus etwas niedergeschlagen aus, doch lächelte: „Ich gehe mit Aj und Cass reden. Sie sollten auch erfahren, dass wir nicht mehr zusammen sind.", sie drängte sich an uns vorbei.
Leise flüsterte Sam mir zu: „Du hast ihr aber nicht davon erzählt oder?"
Ich schüttelte den Kopf: „Nein. Nur, dass sich meine Gefühle verändert haben.. wolltest du deswegen mit mir sprechen?"
„Nicht ganz. Ich wurde gerade angerufen. Beide sind stabil und werden bald im Lenox Hill Hospital eintreffen. Sie sind jedoch noch nicht aufgewacht.."
„Worauf warten wir dann noch?", Sam hielt mich fest, als ich los wollte.
„Da ist noch etwas. Es geht um Kiras Schwester, Nadja. Momentan wird sie künstlich am Leben gehalten, sie glauben nicht, dass sie es schaffen wird und es schon fast eine Wunder brauchen müsste, damit sie wieder aufwacht. Sie haben sie nur angeschlossen, damit ihre Schwester die Möglichkeit hat zu entscheiden, was gemacht werden soll und sich gegebenenfalls sogar vielleicht bei ihr zu verabschieden.."
„Nein.. sag mir bitte, dass das nicht wahr ist. All die Mühen, waren umsonst?"
Schockiert schüttelte Sam den Kopf: „Umsonst?! Wir haben ziemlich viele Widows gerettet."
„Und Kira hat ihre Schwester verloren! Deswegen ist sie dort hin und hat sich selbst in Gefahr gebracht. Für Kira war alles umsonst."
„Streitet noch etwas lauter, dann hören euch auch die Nachbarn.", Yelena versuchte mich zu beruhigen: „Es war für Kira dennoch ein Erfolg. Ihre Schwester leidet nicht mehr.. sie wird nicht mehr kontrolliert."
„Das war nicht das Leben, dass sie sich nach der Rettung für sie erhofft hatte..", wie soll ich ihr das bloß schonend beibringen?
Yelena atmete hörbar aus: „Die Widows, die wir befreit haben... Ein paar wollen weiter machen, andere Widows finden und sie von der Gedankenkontrolle lösen. Ich dachte.. ich könnte endlich aufhören und mich endlich vielleicht auf mein Leben konzentrieren. Wenn ich darf würde ich gerne eine Zeit bleiben, natürlich nur bis ich was Eigenes finde."
„Natürlich, kannst du das. Du darfst solange bleiben, wie du möchtest. Du brauchst auch nichts Eigenes, wir kriegen hier schon irgendwo noch ein Bett rein."
„Danke, Sam. Was sagst du dazu, Bucky?", ehrlich gesagt fragte ich mich, warum wir das ausgerechnet jetzt besprechen müssen? Ich will zu Kira, ich muss sie sehen. Andererseits war sie auch die ganze Zeit über allein und ohne Familie..
„Ich denke, Kira könnte jemanden wie dich zum Reden gebrauchen nach all dem. Bleib ruhig. Aber bitte, lasst uns jetzt endlich ins Krankenhaus fahren.. ich muss sie sehen."
Verwirrt schaute Yelena zwischen uns beiden her: „Oh mein Gott, ihr mögt sie wirklich beide. Na, das kann ja was werden."
Unsicher tauschten Sam und ich Blicke miteinander aus. Werden wir uns wirklich gegenseitig eine Konkurrenz sein?

Zwar trafen wir im Krankenhaus ein, doch mussten noch draußen warten. Die beiden sind erst angekommen und ihre Zimmer wurde noch gerichtet. Immerhin konnten sie dort beieinander sein.
Ungeduldig lief ich die ganze Zeit auf und ab.
Sam seufzte auf: „Buck. Setzt dich doch jetzt bitte Mal hin. Es wird wahrscheinlich gar nicht mehr so lange dauern. Sie sind in gute Hände hier."
„Das weiß ich doch. Ich kann nur nicht tatenlos einfach rum sitzen."
„Mr.Wilson?", eine Krankenschwester kam in den Wartebereich, sofort richteten sich unsere Blicke auf sie. Sam hatte seine Kontaktdaten abgegeben, deswegen ging es auch mit ziemlicher Sicherheit, um die zwei. „Wenn Sie wollen, können Sie gerne jetzt in das Zimmer. Bedenken Sie jedoch, das keiner der beiden wach ist bisher."
Sam bedankte sich kurz, dann folgten wir ihr ins besagte Zimmer, ehe sie uns allein ließ.
Beide waren an Infusionen angeschlossen. Nadja hatte jedoch einiges mehr an sich und um sich herum. Es sah wirklich schlecht um sie aus.
„Kira braucht kein Beatmungsgerät und ist immer noch bewusstlos? Wie kann das sein?", erfragte Yelena.
Sam zuckte bloß mit den Schultern: „Der Sturz war ziemlich heftig. Wahrscheinlich braucht sie einfach noch ein bisschen. Zum Glück scheinen all ihre Organe problemlos zu funktionieren."
Vorsichtig ging ich auf Kira zu und nahm ihre Hand. Sie so zu sehen, machte mir Angst. Was ist wenn sie ebenfalls nicht aufwacht? Wenn ihre Organe nur wegen ihrer Herkunft weiterhin funktionierten, sie jedoch eigentlich.. vielleicht ist es bei ihr wie bei Nadja und wir sehen es einfach nur nicht.
Yelena ging zu Nadja rüber und zog ihre Kette aus, um sie in Nadjas Hand zu legen: „Natasha sagte mir immer, dass wenn ich diese Kette trage, mir nie etwas passieren würde. Vielleicht ist ein wenig Aberglaube und Hoffnung hier angebracht. Ich will nicht wissen, wie sie reagiert, wenn sie aufwacht und Nadja so sieht.."
Zuversichtlich strich Sam Kira behutsam über ihre eine Haarsträhne: „Uns bleibt nur hoffen. Wissen können zwar die Mediziner, aber diese Welt ist voller Überraschungen. Nie ist etwas wirklich vergänglich. Ich meine Bucky und Steve sind über 100 Jahre alt, Kira ist eine Fee, Doctor Strange ein Zauberer und so vieles mehr. Sollen die Mediziner ruhig die Hoffnung aufgeben, wir dürfen es nicht."
„Ich weiß, es ist wahrscheinlich unpassend. Aber ich habe langsam wirklich hunger.", Yelena lachte leicht, um die Stimmung zu lockern: „Lasst und etwas Essen gehen und den Kopf frei kriegen. Sie werden nicht schneller aufwachen indem wir hier sitzen und warten."
„Gute Idee, wenn hier etwas ist, werde ich sowieso angerufen. Komm Bucky.", Sam wollte gerade gehen, doch ich schüttelte den Kopf. Mir ist nicht nach Essen, ich habe wirklich keinerlei Appetit.
Ich setzte mich in den Sessel neben ihr Bett und hielt weiterhin ihre Hand fest.
„Okay.", nickte Sam und seufzte auf: „Dann bleib du hier. Wir sehen uns vielleicht dann später Zuhause wieder, falls du kommen solltest.", ich nickte bloß stumm. Besorgt sah Yelena nochmals zu mir, doch ging dann ebenfalls mit Sam hinaus.
Ich kann sie nicht allein lassen. Ich wollte unbedingt bei ihr bleiben. Ich will da sein, wenn sie wach werden sollte.
„Du hast es mir versprochen, dass du zu mit zurück kommst, schon vergessen? So habe ich es mir nicht vorgestellt. Wir wollten schließlich da weiter machen, wo wir aufgehört haben.", sanft beugte ich mich rüber und küsste ihre Stirn: „Wir haben noch so viel zu besprechen und zu tun. Doch ich kann das natürlich nur mit dir, deswegen werde bitte schnell wieder wach. Nadja braucht dich auch. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst, dass alles wieder gut wird. Ich brauche dich."
Stundenlang verbrachte ich damit sie nur zu beobachten und mir ihr zu reden. So langsam fielen mir die Augen zu und ich gähnte kurz. Mit ihrer Hand in meiner, wollte ich ein wenig schlafen, doch dann merkte ich einen leichten Druck in meiner Hand. Sofort sah ich auf und ihre Lider zuckten. Wacht sie auf?
Einem tiefem Atemzug folgend, öffnete sie ihre Augen langsam. Sie sah sich um und wirkte leicht panisch. Ich drückte den Schwesternknopf und versuchte sie direkt etwas zu beruhigen: „Alles ist gut. Du hattest einen schweren Unfall bei der Mission. Du bist im Krankenhaus und nicht allein, Kira."
„Kira?", fragte sie leise nach. Verwirrt sah sie zu mir rüber und zog ihre Hand aus meiner. Ich erstarrte. Das Schlimmste, was hätte passieren können traf ein: „Wer bist du?", sie hatte mich vergessen.

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Video-Edit zu diesem Kapitel:

Lasst gerne ein Kommentar da! Darauf freue ich mich immer wieder sehr!

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt