Kapitel 5: Erstes Zusammenleben

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Pov. Bucky: Zurück am Ufer kam unsere Truppe endlich wieder zusammen. Sofort wollte Sam von Kira wissen, wie die Laternentradition fand. Sie war mehr als nur begeistert, sie war vollkommen hin und weg.
„Hast du es bemerkt?", flüsterte mir Steve leise zu, als wir etwas Abstand von den anderen nahmen.
Fragend schaute ich ihn an. „Als die Laternen oben waren. Ihr Blick."
„Ja, sie war vollkommen hin und weg."
„Aber auf keine positive Art. Du hast es wirklich nicht bemerkt? Ihr Blick wurde traurig. Als würde sie sich an etwas erinnern, was ihr schwer auf dem Herzen liegt. Ich glaube irgendwann ist irgendwas bei den Widows vorgefallen, was sie nicht loslassen kann.", Steve ist ein guter Menschenkenner. Nicht umsonst leitete er damals viele Selbsthilfegruppen an, gerade für die, die aus dem Krieg kamen und unter schweren Schicksalsschlägen litten.
„Du glaubst sie hat ein Trauma."
„Ich bin mir ziemlich sicher, Buck. Sie kennt mich und euch noch nicht. Jetzt wird sie sich sicher nicht darauf einlassen. Aber wenn ihr euch mehr vertraut.. kannst du sie zu mir schicken. Ich kann ihr beim Verarbeiteten vielleicht besser helfen, als irgendeine Therapeut."
„Ja. Das glaube ich auch."
„Ich lasse dir meine Adresse da. Sam hat auch meine Nummer. Du kannst dich ja vorher ankündigen.", er klopfte mir auf sie Schulter. Mein Blick wandte sich ihr zu.
Musst du auch mit Dingen leben, auf die du nicht stolz bist? Plagen dich deine Erinnerungen? Ich hoffe du kannst dich mir irgendwann öffnen, Kira.

Eine Woche später war es tatsächlich soweit, dass wir das Apartment fast beziehen konnten. Wir machten jedoch zu Dritt, Sam, Kira und ich, einen Zwischenstop beim Möbelhaus. Für Kira hatte wir kein Bett oder sonstiges eingeplant. Wir waren ja am überlegen, was wir mit dem übrigen Zimmer machen könnten, jetzt war es leer und für Kira reserviert.
Sie schien wohl weitaus genug Geld zu haben, denn auf sie Preise achtete sie gar nicht und ihre Karte, wurde problemlos akzeptiert.
Teilweise verzweifelt bauten Sam und ich die Möbel in ihrem Zimmer auf, während sie sich für uns in der Küche austobte.
Schwitzend in Tanktops, kamen wir letzen Endes gegen Abend endlich in den Küchenbereich. Auf der Zwischeninsel war alles bereits gedeckt. Es roch wirklich gut. Kira kam gerade aus dem Bad, da saßen wir schon bereit zum Essen da. „Habt ihr Jungs es geschafft?"
„Alle Möbel aufgebaut und an den gewünschten Plätzen.", grinste Sam zufrieden.
„Die Tüten mit dem Dekor und deiner Kleidung musst du jedoch selbst einordnen.", wendete ich ein. Dankbar umarmte sie uns beide: „Poah ihr stinkt, beide."
„Was erwartest du. Wir haben immer noch Hochsommer. Ich frag mich eher wie du in Jeans und Sweatshirt rumlaufen kannst.", ich habe ab und zu mitbekommen, wie Sarah sie dazu überredete etwas anderes anzuziehen in der kurzen Zeit, wo sie bei ihr war. Jetzt wo Sarah nicht da war, trug sie wieder ihren Stil.
„Indem ich es kann.", gab sie mir als schlichte Antwort zurück.
„Hey, aber obwohl wir stinken, riechen wir dein Essen und das riecht hammer. Ehrlich.", Sam nutzte wieder die Gelegenheit für ein Kompliment.
Ich räusperte mich kurz: „Schleimer", hüstelte ich lese dazwischen. Er boxte mir sofort in die Seite.
„Weißt du Bucky. Du könntest mir auch Mal mehr Komplimente machen, denn sowas gehört dazu, wenn man möchte, das jemand einen mag. Dann ist man lieber nett zu der Person.", sie setzte sich an die Insel dazu.
„Ich bin nett zu dir!", gab ich sofort zu. Sam fing an zu lachen. „Was?", hakte ich sofort nach.
Er schüttelte nur den Kopf: „Du hast ihr bisher noch kein einziger Kompliment gemacht."
„Doch bestimmt. Ich meine in der Woche ist doch bestimmt etwas Nettes von mir gekommen.", doch Kira schüttelte sofort den Kopf. Tatsächlich konnte ich mich auch selbst an kein Einziges erinnern.
„Siehst du.", hackte Sam sofort auf mir rum.
„Ach, komm schon. Dann hab ich halt noch nichts Nettes gesagt, heißt aber nicht, dass ich sie nicht leiden kann oder so."
„Dann mach es doch jetzt.", bestand Sam.
Erwartungsvoll und neugierig stützte Kira ihren Kopf auf ihre Hände ab.
„Du.. ehm. Dein Shampoo duftet gut."
„Ach du scheiße.", verstört richtete sie ihren Blick von mir ab. Sam prustete laut los.
„Was?", ich war verwirrt.
„Das klingt so, als wärst du ihr Stalker. Komm schon alter Mann. Lass dir etwas besseres einfallen.", Sam klopfte auf die Theke und gab mir noch eine Chance.
„Ich.. finde du musst deinen Körper nicht mit weiten Sachen im Sommer verschleiern, denn er ist wirklich schön.", gab ich offen zu. Sie staunte mit leicht geöffneten Mund und mir verschlag es die Sprache. Das war irgendwie beschämend.
„Das war mal ein richtiges Kompliment!", jubelte Sam kurz und begann ich Essen in den Teller zu füllen. Ich schluckte kurz und tat es ihm gleich. Nur Kira nahm sich nichts. „Hast du kein Hunger?", fragte Sam direkt nach. Sie schreckte leicht auf von der Frage, als wäre sie gerade vollkommen in Gedanken gewesen. War das Kompliment etwa zu viel des Guten? Habe ich sie damit jetzt eingeschüchtert? Sie schüttelte den Kopf und nahm sie ebenfalls sofort etwas zu essen auf den Teller. Ich weiß nicht, ob ich mich dafür besser bei ihr entschuldigen sollte.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt