Kapitel 44: Neue Ära

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Pov. Bucky: Es vergingen Monate in denen Kira lernte diese neuen Wesen zu akzeptieren, obwohl sie so waren wie sie, nur mit unterschiedlichen Kräften. Ehrlich gesagt glaubte ich eine Zeit lang sogar, sie würde sie niemals akzeptieren und es als große Gefahr sehen, dass es mehr als nur sie gab. Es wirkte alles so surreal, als wäre es für nie möglich gewesen. Wasserfeen, die das Wetter beeinflussen konnten, Naturfeen, die Pflanzen in Sekunden wachsen ließen mit einem Fingerschnipsen. Ihre Kräfte waren mehr hilfreich, als zerstörerisch. Auch wenn ich die Hoffnung aufgab, dass es jemals so werden würde, wie früher, beweist Kira mir das Gegenteil. Als sie anfing wieder zu hoffen und zu vertrauen, so bekam ich das Gefühl zurück, dass wir hier tatsächlich ein Leben mit diesen Wesen in Wakanda aufbauen können. Wir sind geblieben. In Wakanda. In unserem kleinen Zuhause, dass wir uns bereits schon einmal aufbauten. Ich war mehr als froh dieses Zuhause, diese Ruhe zu haben. Kira könnte jeden Moment entbinden. Außerdem waren die Bewohner Wakandas ebenso in voller Vorfreude, das schon bald die lang gewollte Hochzeit stattfinden würde. Shuri war jedenfalls schon Feuer und Flamme für diese Feierlichkeit. Es gab wohl schon länger keinerlei Festlichkeiten in Wakanda. Jeder freute sich. Ich hatte das Gefühl, dass unser Start ins gemeinsame Leben jeden ein Funken der Hoffnung und Zuversicht überbringt.
„Buck.", Sams Stimme klingte hinter mir auf, als ich im Palasthof gerade dabei war die Feenkrieger zu trainieren. Sie zu disziplinieren, sodass sie zum Wohle aller handeln, war einer der Voraussetzungen, die Kira mot ihrem Vater aufstellte. Ich übernahm diese Sache. Es ist eine Sache, die ich selbst ebenfalls erst beherrschen musste, deswegen fand Shuri, dass ich sie geschaffen bin für diese Aufgabe. „Sam ich arbeite gerade.", entgegnete ich, ohne mich umzudrehen.
„Dann kommen wir später wohl besser wieder.", sofort erstarrte ich bei der Stimme und kurz darauf drehte ich mich um. „Steve!", freudig pausierte ich das Training und empfing ihn mit offenen Armen. „Was machst du denn hier?", ich sah den alten Mann grinsen.
„Wie was mache ich hier? Ich dachte du hättest mich zu deiner Hochzeit eingeladen? Außerdem meinte Sam ein Tapetenwechsel würde mir ganz gut tun. Wakanda hat sich um Einiges verändert.. und du..", fragend schaute ich ihn an, als er mit einen Lächeln fortfuhr: „Du hast dich ebenfalls verändert, alter Freund. Du strahlst, Buck. Man sieht dir an, dass du wahrhaftig glücklich geworden bist. Du bist nicht der Soldat den ich einst aus den Fängen Hydras retten musste, du bist deine ganz eigene Person. Mein Kindheitsfreund."
Mir stiegen die Tränen hoch bei seinen Worten. Ich schniefte kurz, um vor meinen Rekruten nicht als geschwächt dazustehen und die Tränen zu unterdrücken: „Danke.. es bedeutet mir viel, dass zu hören.. gerade wenn es sogar von dir kommt, bedeutet mir das sogar noch mehr. Du bist mir selbst als alter Mann immer noch ein guter Freund. Danke, dass du hier bist."
Steve musste schmunzeln: „Pass bloß auf mit deinen alte Mann Sprüchen. Der alte Mann könnte dich im Armdrücken immer noch mit Leichtigkeit besiegen."
Auch Sam unterdrückte ein Lachen nicht und wir lachten herzlich. Steve würde hier also bleiben. Seine letzten Jahre mit uns verbringen. Wir waren tatsächlich vollkommen. Dieser Familie fehlte es an nichts. Unserem Baby wird es an nichts fehlen.

Pov. Kira: „Es ist einige Zeit her seit dem du fort bist..", langsam kniete ich mich zu Boden vor dem Grabstein meiner Schwester. Und ich muss sagen, für mich war das ganz schön Mühevoll mit dem prallen runden Babybauch an mir. „Ich wünschte du wärst noch hier. Es fühlt sich nicht real an. Diese Ruhe.. dieser Frieden. Als würde ich träumen. Als könnte dieser Traum jederzeit platzen. Doch.. doch ich weiß, dass es echt ist, weil der Schmerz zu dir.. zu deinem Verlust.. es ist echt. Es schmerzt zu sehr, als dass es ein glücklicher Traum sein könnte. Ich..", meine Stimme versagte und ich musste schwer schlucken. Ich hielt die Tränen immer so lange zurück, bis es unmöglich wurde. „Ich vermisse dich so unfassbar sehr..", ich lehnte meine Stirn gegen den kühlen Stein, während mich die Sonnenstrahlen durch das Geäst im Gesicht kitzelten.
Eine stützende Hand ruhte auf meiner Schulter und beruhigte mich. „Danke, dass du mich wieder hier her begleitet hast.. das bedeutet mir viel..", ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen weg und sah entlang des Armes hinauf. Ihr blondes Haar zusammen gebunden zu ihrer alltäglichen Flechtfrisur, um jederzeit Kampfbereit zu sein. Yelena erinnerte mich in so vielerlei Hinsicht an Nadja. Und ich erinnerte sie an ihren Verlust. Ihre Schwester. Obwohl uns erneut kein Blut verband, verband uns das unsichtbare Band einer Familie. Wir sind zusammen gewachsen und halten zusammen, wie Schwestern. Auch wenn wir unsere Schwestern verloren haben, so reichten unsere Facetten, um uns diesen verlorenen geglaubten Teil gegenseitig zurück zu geben.
„Natürlich bin ich für dich da. Wir sind eine Familie.", beruhigend streich sie über meine Schulter und reichte mir dann beide Hände, damit ich mich an jene hochziehen konnte. Ein weiterer Nachteil meiner Hochschwangerschaft, die Bewegung ist etwas eingeschränkter, als zuvor.
„Okay auf drei.", warnte Yelena vor: „Eins.. zwei.. drei!", wie abgemacht, zog sie mich auf drei hinauf, doch etwas war anders als sonst. „Alles in Ordnung?", hakte sie nach, als ich mir plötzlich den Bauch hielt. „Kira, ist alles okay.. du wirkst so..", dann bemerkte sie es: „Oh fuck! Deine Fruchtblase ist geplatzt!"
„Ach?! Was du nicht sagst?!", sage ich ironisch laut und atmete schnell.
„Immerhin hast du noch deinen Humor.", scherzte sie, doch ich konnte kaum Lachen. Selbst wenn es witzig war. Es zog sich alles zusammen.
„Yelena! Hol einfach.. ah!", ich krümmte mich mit unregelmäßigen Atem zusammen. Gott, wenn mir wer gesagt hätte, dass eine Geburt so schmerzhaft sein kann, wäre ich vermutlich nie schwanger geworden. Aber selbst wenn es mir wer gesagt hätte, ich hätte es vermutlich ignoriert, denn der Wunsch nach einer eigenen Familie war immer ein Traum. Ein Traum der jetzt wahr werden würde. Hoffentlich.
„Hilfe..", beendete sie meinen angefangen Satz und stützte mich. „Aber.. Wie soll ich denn Hilfe holen? Ich kann dich doch unmöglich jetzt alleine hier stehen lassen!"
„Dann Ruf eben an... oh Gott.. das tut weh..", ich sah wie Yelena ihre Taschen abtastete. Doch dann fluchte sie auf: „Shit.. ich habe es wohl auf der Ladung gelassen.. was ist mit deins.", doch ich hatte es ebenfalls nicht bei mir und schüttelte den Kopf. Wieso habe ich es ausgerechnet heute Zuhause gelassen?
„Okay.. okay..", Yelena atmet tief durch, um sich selbst zu beruhigen: „Der Palast ist nicht weit. Wir bringen dich dort hin und dann werden sie dir helfen..", der Palast ist nicht weit? Von Friedhof zum Palast war doch ein ordentliches Stückchen hin. Was zur Hölle hat sie vor? Doch ehe ich überhaupt protestieren konnte, fing sie an sich vorwärts zu bewegen. Während ich mitgezogen wurde von ihr, spürte ich den ziehenden Schmerz der einzelnen Wehen. Mit jeden Schritt geradeaus näherte sich die Geburt und damit auch die Panik, dass genau jetzt etwas schief gehen könnte.
Tränen stiegen mir hinauf, während ich stoßend atmete, was ist wenn ich das Baby jetzt verlieren sollte? Nach allem was wir durch gemacht haben, wäre es das Schlimmste überhaupt.
„Hey! Ich kenne den Gesichtsausdruck.", unterbrach Yelena meinen negativen Gedankenfluss: „Dir und dem Baby wird nichts passieren! Dafür werde ich sorgen. Ich verliere nicht erneut eine Schwester!", ich wäre von diesen Worten mehr gerührt, wenn ich nicht gerade ein Kind entbinden würde..
Während Yelena weiter ging, schien zu auch zu überlegen mir die Bewegungen zu erleichtern. Doch sie war allein. Mehr als stützen war nicht zu erwarten.
„Kira! Yelena!", hörte ich vom weiten Rufen, wir sahen hinauf und Alexander landete mit seinen flammenden Feenflügeln vor uns. Es ist ungewohnt, andere Feen hier zu sehen und noch ungewohnter, dass sie es so gut beherrschen.
„Woher weißt du.. das wie hier sind..", keuchte ich.
„Nenn es väterliche Intuition. Feeneltern waren schon immer auf gewisse Art und Weise mit ihren Kindern verbunden. Lass mich dir helfen..", zwar akzeptierte und tolerierte ich in der vergangenen Zeit seine Anwesenheit, doch vertrauen? Ich weiß nicht. Er sagt er ist mein Vater, doch es fühlt sich einfach nicht danach an. Für mich war er fremd.
„Kira..", Yelena sah mein Gegensträuben: „Du hast keine Wahl.. es sei denn du willst das Baby hier in der freien Natur zu Welt bringen..?"
„Schön! Na gut..", mit meinen Einverständnis zögerte Alexander nicht lange. Er war stark genug um mich hoch zu heben, auf seine Arme. Während ich schmerzerfüllt keuchte und stockend atmete, breitete er erneut seine Flügel aus und Flug empor, Richtung Palast. Unten sah ich noch, wie Yelena ebenfalls in diese Richtung rannte.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt