Kapitel 24: Geheimes Treffen

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Pov. Sam: Die Botschaft die uns Zemo heimlich zukommen ließ war eindeutig. Er hatte Kira und das Vertrauen von Hydra wieder erlangt. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Wir könnten Kira hier langsam wirklich gebrauchen. Mit jeden Tag, wo sie weg ist, dreht Bucky immer mehr durch.
„Wann findet das Treffen endlich statt?", hakte er erneut nach, als wir uns zum Junkfood Abendessen im Wohnzimmer versammelt haben.
„Buck. Ganz ruhig.", ich reichte ihm die Asianudeln herüber, die er sich bestellt hatte: „Er wird es uns schon wissen lassen. Selbst mit vertrauen, werden sie wohl kaum Zemo so schnell allein mit Kira lassen."
Yelena klaute mir eine Frühlingsolle: „Yep. Kira ist nun ihre wichtigste Waffe. Es gut sein, dass sie hoch bewacht wird. Möglicherweise sogar ebenfalls noch trainiert wird."
Nadja schwieg. Yelena hatte nicht unrecht. Wahrscheinlich müsse Kira sich erstmals beweisen vor Hydra und das könnte unschön werden, wenn ich an Bucky zurückdenke, als er unter Hydras Kontrolle stand. Über uns vier legte sich eine bedrückende Stille. Sarah war mit ihren Jungs bereits wieder abgereist, doch drückte uns alle Daumen. Das Familiengeschäft ließ sich logischerweise nicht so lange zu schließen. Familie. Wenn ich daran denke, wie wichtig Familie ist, will ich gar nicht wissen, wie Nadja sich gerade fühlen muss. Was müssen ihre Gedanken wohl gerade durchmachen, bei dem Wissen, dass Kira von Hydra kontrolliert werden könnte.
„Du solltest etwas essen, Nadja.", ich reichte ihr ihre Nudeln: „Essen beruhigt ein wenig die Seele."
„Leider nicht genug..", sie nahm es zwar an, aber stocherte erst immer noch rum, bevor sie ein paar Bisse davon nahm: „Was mich am meisten beunruhigt ist die Tatsache, dass Kira freiwillig keine Menschen mehr verletzen würde. Wenn sie also wirklich trainiert wird.. ist sie nicht sie selbst."
Bucky unterbrach sein Essen: „Was ist.. wenn Zemo mit ihr das Selbe gemacht hat, wie es damals mit mir gemacht wurde."
„Dann wird Zemo uns auch eine Möglichkeit offen gelassen haben, wie wir diese Kontrolle auch wieder fallen lassen können.", tatsächlich fragte ich mich, wie ausgerechnet ich in der Lage sein kann, Zemo in Schutz zu nehmen. Was er damals getan hat ist nicht zu verzeihen und auch wenn er uns hilft, ist er in meinen Augen immer noch ein schlechter Mensch. Um sich selbst zu retten, würde er uns in den Rücken fallen, da war ich mir sicher.
„Sorry.. mir ist der Appetit vergangen..", Nadja schob ihr Essen weg. Yelena schaute zu mir rüber, als erwarte sie von mir etwas, doch ich habe keine Ahnung wie ich mit dieser Art von Stimmung bei Frauen umgehen soll. Soviel Erfahrungen hatte ich dann doch nicht.
Yelena räusperte sich kurz: „Nadja. Du hast die ganzen letzten Tage sehr wenig gegessen. Deinem Körper würde das Essen wirklich gut tun."
„Meinem Körper würde es wirklich gut tun, wenn ich nicht ständig unter der Sorge stehen würde, was gerade überhaupt mit meiner Schwester passiert.", genervt verließ Nadja den Tisch und flüchtete in Kiras Zimmer. Im nächsten Moment hörte man auch das Schloss knacken. Ich schätze es ist eindeutig, dass sie nicht weiter gestört werden will.
„Hab ich etwas Falsches gesagt?", hakte Yelena sofort nach.
„Nicht ganz.", beruhigte ich sie: „Wahrscheinlich kann sie gerade einfach nicht mehr hören, dass es besser wäre wenn sie irgendwas macht. Sie vermisst ihre Schwester. Macht sich Sorgen.."
Bucky nahm sein Essen und wollte in die Richtung seines Zimmers gehen. Schnell stoppte ich ihn: „Buck, was soll das denn jetzt?"
„Ich habe keine Lust auf deine Gesellschaft gerade, Sam. Es ist schließlich auf deinem Mist gewachsen, dass Hydra überhaupt an sie heran kam.", und damit war er weg.
Ich seufzte auf. Mit bemitleidenden Blick überreichte mir Yelena eine, von mir erneut geklaute, Frühlingsrolle. Sie war zwar bereits angebissen, aber irgendwie wusste ich dennoch ihre Nettigkeit zu schätzen. Immerhin gab mir nicht jeder im Apartment die Schuld für Kiras Verschwinden. Oder sie zeigte es wenigstens nicht so offensichtlich, sodass ich mich noch schlechter fühle.

Am nächsten Tag erledigte ich allein die Einkäufe. Yelena und ich verbrachten den Abend noch mit einigen Gläsern Whisky, um etwas die Nerven zu entspannen. Dabei hatte sie deutlich mehr tiefer ins Glas geguckt, als ich. Ich ließ sie lieber ausschlafen.
Bucky und Nadja gingen mir aus dem Weg und blieben grundsätzlich in ihren Zimmern. Das wird sich auch nicht verändern. Nicht solange Kira wieder in Sicherheit ist. Solange bin ich wohl noch der Sündenbock.
Aber Essen beschafft sich nunmal nicht von alleine, also musste ich die Besorgungen für das Apartment dann erledigen.
Ich war gerade dabei mir das Gemüse für ein paar Gerichte zusammen zu suchen, da wurde ich von der Seite angerempelt und meine Paprikas fielen mir aus der Hand. Genervt über eine noch nicht Mal eingehende Entschuldigung, kniete ich mich zu Boden und hob sie wieder auf. Neben einer Paprika war jedoch ein kleiner zusammen gefalteter Zettel liegend. Unauffällig hob ich ihn samt der Paprika auf und ging nach den restlichen Produkten auch zur Kasse.
Ich hatte das Gefühl, dass dieser Zettel wichtig ist, daher musste ich schnell zurück zum Auto, wo ich ihn ungestört lesen konnte.

The Red Widow (Bucky Barnes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt