Zitternd und apathisch starrte ich in den unendlich wirkenden Horizont.
Ich vernahm nur noch schemenhaft, wie sich Arthur mit Charles austauschte und die restlichen Männer auf und ab liefen.„Mister Hixon."
Gelangte es aus über meine Lippen, während ich dem skrupellosen Mann in seine tristen Iriden sah.
Seine Miene verfinsterte sich und seine spröden Lippen formten sich zu einem gehässigen Lächeln.Es stellte sich schnell heraus, dass Mister Hixon mit Mister Favours und der US- Armee sowie mit einem gewissen Cornwall zusammenarbeitete.
Wimmernd legte ich meine Hände in mein Gesicht.
Es war glasklar, dass er mir dadurch schnell auf die Schliche kam.„Wie ich sehe, suchen sie Unterschlupf bei den Indianern?"
Er trat mir näher und kräuselte dabei seinen Bart.
„Kluger Schachzug Miss, aber zugleich auch sehr töricht."
Beängstigend wich ich ihm aus und stieß dabei mit Arthur zusammen, der sich im Handumdrehen schützend vor mich stellte.
„Ah, ein neues Gesicht und doch in den westlichen Staaten ein bekanntes, Mister Morgan." Mister Hixon lachte kehlig.All die grausamen Erinnerungen schlugen auf mich ein und raubten mir die Kraft.
Ich hatte unbewusst diesen Mistkerl hier her gelockt und das Problem zu einem schlimmeren gemacht.
Nun war es gewiss meine Schuld.Arthur verengte bedrohlich seine Augen und seine Finger zuckten regelrecht.
„Keine Sorge, Mister Morgan, sie interessieren mich im Moment nicht."Natürlich hatte es Mister Hixon auf mich abgesehen.
Es wäre mir auch recht gewesen, wäre da nicht noch diese eine Sache, die mich aus allen Wolken fallen gelassen hatte.Mister Hixon zückte aus seiner Manteltasche einen Zettel, als aus dem Reservat Schreie ertönten.
Ich war im Begriff dorthin zu rennen, zusehen was dort vorging, doch Mister Hixon zückte in der Sekunde seinen Revolver.
„Wagen sie es nicht, Missy. Sonst muss ich ihren neuen Freund auch noch töten."All die Wochen, all das Hoffen auf bessere Tage, waren verflogen und die pure Dunkelheit verschluckte mich.
Wie konnte ein einziger Mann so grausam sein?
Mein Herz brach und mein Kopf dröhnte.Ich verharrte und schluckte schwer.
„Bitte nicht." flehte ich brüchig, während ein Tränenschleier meine Augen benetzte.
„Jetzt schauen sie sich an... so verletzlich und verängstigt."Wäre in diesem Moment Arthur nicht an meiner Seite geblieben, hätte ich mich selbst ausgehändigt.
Mister Hixon räusperte sich und las in einem lauten Stimmfall die geschriebenen Sätze auf dem Zettel vor.
„Dylan Thomas ein gesuchter Gesetzloser der Vereinigten Staaten wurde am 23.06.1899 in West Elizabeth festgenommen, als Strafe wegen Gesetzwidrigkeit und Mord an zwei Gesetzeshütern, wurde ihm der Tod durch erhängen zugesprochen."
Mein Atem stockte und ein bitterer Schluchzer entwich meiner Kehle.
Ich schlug meine Hand vor dem Mund und fiel auf die Knie.Wusste Dylan, dass er gesucht war?
Hatte er sich von mir distanziert, weil er glaubte dass er mich somit schützen könnte?
Oder wollte er vor seinem ableben noch für ihn gravierende Angelegenheiten begradigen?„Sie unterwerfen sich gerne reichen Männern, was?" knurrte Arthur zwischen zusammengebissenen Zähne.
Mister Hixon wandte seinen Blick von mir ab und fiel in einem spöttischen Lachen, dass auf meinem Trommelfeld hämmerte.
„Ich war sogar noch ehrenvoll." er wischte sich die Lachtränen aus seinen Augenwinkeln.
„Natürlich habe ich verhindert, dass er gehangen wird. Ich habe ihn langsam und gnädig gebrochen und er hatte uns daraufhin alles erzählt."
DU LIEST GERADE
Zwischen uns die Zeit
FanfictionDie junge Frau, Runa, suchte in den Wüsten von Amerika den Abstand zwischen sich und ihrer Vergangenheit. Dabei fand sie Unterschlupf bei der Familie MacFarlane, die ihre Ranch seit Generationen lieblich pflegten. Tessa, eine der Töchter von dem a...