Ich komme aus der Zukunft.
Hallten die Worte in meinem Kopf, während mein Herz gegen meine Brust polterte.
Die Wahrheit war ausgesprochen und es gab für mich keinen Weg zurück.
Alles um mich herum schien in sich zusammen zu verlaufen und war nur noch ein Konstrukt aus Masse.
Die blassen Mondstrahlen waren in diesem surrealen Moment der Scheinwerfer, der Arthur und mich in den Mittelpunkt stellte.
Seine Hände rutschten von meinen Schultern.
Mein Brustkorb hob- und senkte sich und eine Hitze durchströmte mich.
Schweigend musterte er mich mit seinen ozeanblauen Iriden, als er seine Hand neben meinem Kopf am Baumstamm stützte und rau lachend den Kopf schüttelte.
Sein heißer Atem streifte meine Haut, was ein wohliges prickeln hinterließ.
Er war mir so nah und dennoch so weit von mir entfernt.
Ich sah ihn regungslos an.
Seine Narbe an seinem Kinn oder die auf seinem Nasenrücken, sowieso vereinzelte Muttermale, waren Merkmale die mir bislang nie aufgefallen waren.
Es waren Merkmale, die sein markantes Gesicht perfektionierten.
Mein Mund öffnete sich ein wenig und ein absurdes Gefühl von Zuneigung gegenüber Arthur durchflutete mich.
Eine sanfte Windbrise ließen die Spitzen seines aschblondes Haar spielerisch tänzeln und sein herber Geruch umgarnte mich.
Es fiel mir schwer zu atmen oder gar einen klaren Gedanken zu fassen.
Dieser Mann aus einer anderen Zeit, ließ mich auf eine andere Weise fühlen.
Eine Weise, die ich noch nie in solchen Ausmaßen gespürt hatte.
„Bitte, sag doch was." flüsterte ich zaghaft in die Stille, während meine Fingerspitzen sein Hemd berührten.
Doch er erwiderte nichts.
Nur sein ernüchternder Gesichtsausdruck war das einzige was er für mich übrig hatte.
Seine Augen fielen auf meine Hand, die auf seiner bebenden Brust ruhte.
Ich wollte nicht mehr ohne ihn sein.
Zum ersten Mal fühlte ich mich geborgen und nun bröckelte die Illusion.
Er drückte sich am Baumstamm von mir weg und mein Herz stockte.
Mein Unterkiefer bebte und sein Gesicht verschwamm hinter meinem Tränenschleier, als er aus dem Licht des Mondes trat.
Es traf das ein, was ich befürchtet hatte.
Krampfhaft unterdrückte ich einen Schluchzer und senkte meinen Kopf.
Das war's, Arthur hasste mich.
Ich legte meine Hand auf meinen Mund und erstickte jeden verbitterten Laut im Keim.
Ein unersättlicher Drang drang empor.
Der Drang, alldem ein Ende zu setzen.
Seitdem Mord an meinem Verlobten plagten mich solche Gedanken, aber ich wollte nicht aufgeben.
Solang hatte ich auf das beste gehofft.
Auf eine Zukunft begleitet von bedingungsloser Lebensfreude.
Hershel, Tessa und Beth waren für einen winzigen Moment mein Lichtblick.
Doch nun hatte sich das Blatt gewendet und ich war wieder am Anfang.
Am Anfang nach der Suche zu mir selbst.
Wer war ich schon?
Mein Körper zitterte unaufhörlich und die unendlich wirkende Traurigkeit raubte mir den Atem.
Ich hatte meinen Verlobten umgebracht, ich war für die grausamen Morde verantwortlich, da war mir kein Glück vergönnt.
In meiner Anwesenheit starben Menschen und vielleicht war auch Johns vorbestimmter Tod meine Schuld.
Was hatte ich nur angerichtet?
Arthur mit solch einer Information zu konfrontieren war wahrscheinlich ein Fehler.
„Arthur...!" lädiert sah ich auf, doch er war verschwunden.
Arthur war fortgegangen.
Er hatte eine Entscheidung getroffen, und zwar mich gehen zu lassen.
Es war ihm von nun an gleichgültig ob ich allein durch die Utopia streifte.
Ich war für ihn eine erbärmliche Lügnerin.
Eine Frau, die geisteskrank war.
Jegliche Emotion verflog aus meinem Gesicht und eine unerträgliche leere zerquetschte mein Herz.
Die letzte Träne rann über meine Wange, als ich meine Gefühle hinter einer Mauer versiegelte.
Es war meine Schuld.
Meine Beine bewegten sich und das Licht, dass zuvor auf mich herab schien, wurde von der Dunkelheit verschlungen.
Ich wusste was zu tun war.
Ich hatte mein Ziel vor Augen, während mich die inneren Dämonen fest in ihrem Griff hatten.
Meine Ohren rauschten und mein Herz schlug nur noch um mein Blut durch die Venen zu pumpen.***
Lächelnd sah ich den Sonnenaufgang entgegen, während Männer mich umzingelt hatten und mich auf die Knie zwangen.
Sie brüllten und richteten die eiserne Läufe ihrer Gewehre auf mich, während dass Blut von meinen Fingerspitzen auf die Straße tropfte und wie Glas zersprang.
Alles um mich herum rückte in den Hintergrund.
Nur das ätzende Schreien von dem Gesetzeshüter erreichten mein Verstand, der gekrümmt neben mir lag.
Nun hatte ich die Aufmerksamkeit bekommen, die meine Pläne in die Vollendung brachen.
Indolent kniete ich vor ihnen und schloss meine Augenlider, als die Männer auf mich zu stürmten und mich auf den kalten Asphalt drückten.
Meine Arme wurden hinter meinem Rücken gefesselt, als jemand den Griff seines Gewehres gegen meinen Hinterkopf schlug und ich das Bewusstsein verlor.
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Zwischen uns die Zeit
Fiksi PenggemarDie junge Frau, Runa, suchte in den Wüsten von Amerika den Abstand zwischen sich und ihrer Vergangenheit. Dabei fand sie Unterschlupf bei der Familie MacFarlane, die ihre Ranch seit Generationen lieblich pflegten. Tessa, eine der Töchter von dem a...