Kapitel 36: Qualen über Qualen

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Jin's Sicht: (TW RAUSGEGEBEN)

Nach ungefähr fünfzehn Minuten ließ das Feuer in meinem Körper nach. Ich kam zur Ruhe und atmete schnell, unregelmäßig und doch stockend. Meine Lunge brannte, ebenso auch meine Kehle, die ich mir fast aus dem Hals geschrien hab. Endlich ließen die Schmerzen nach und die Tränen nahmen einfach kein Ende mehr. Obwohl ich schon wie ein Verrückter geschrien hab, konnte ich dennoch Jungkook's Schreie in meinen Ohren hören. Er hatte nach mir geweint und geschrien. Für ihn war es noch am wenigsten auszuhalten. Rettet uns endlich! Wir verlassen uns auf die anderen. Leider war dies hier bestimmt erst der Anfang.

Junghyun trat langsam an mich heran. Nur aus müden Augen sah ich ihn an. Ich will das nicht mehr! Er soll uns endlich in Ruhe lassen. Wieso muss er uns nur so quälen? Ich war ja jetzt schon fertig mit den Nerven. Wie soll es erst kommen, wenn die mir die sieben weiteren Drogen reinspritzen? Was bewirkten die? Waren die einfach nur eine Stufe höher? Das würde ich nicht überleben. "So, schön brav! Bereit für die nächste Droge?" Ich wollte das nicht, aber ich hab mich heiser geschrien, dass ich nicht antworten konnte. Er hätte eh nicht auf mich gehört. Meine Handgelenke, Fußgelenke und mein Hals waren durch die Fesseln bereits aufgescheuert. So ein Mist aber auch! Gib ihn die grüne Substanz!" Die grüne Substanz? "Tja, du fragst dich bestimmt was die bewirkt, oder? Ich verrat es dir! Im Grunde genommen ist es ein tödliches Gift. Du hast das Gefühl es würde dich von innen heraus wegätzen und das wird dir noch mehr weh tun, als dieses brennen. Viele sind daran gestorben!" Mist! Ich darf daran nicht sterben. "Nein...lass ihn gehen! Bitte...tu das nicht!" flehte Jungkook, doch sein Bruder drehte sich nur grinsend zu ihn um. "Ach, mein lieber kleiner Bruder...! Ist es nicht schön die wichtigsten Menschen leiden zu sehen? Jetzt bekommst du das, was ich alles durchmachen musste!"

Er nahm die Spritze mit der grünen Substanz. Es hörte sich alles andere als gefährlich an, doch dann spritzte er sie mir in den Körper. Schon jetzt bekam ich das Gefühl, dass alles in mir schmelzen würde. Ich atmete immer hektischer und wandte meinen Kopf hin und her. Die Betäubung ließ langsam nach und die Schmerzen wurden intensiver. Wieder schaffte ich es nicht, nicht zu schreien. Es tat so unglaublich weh. Ich halte das kaum mehr aus. Ich schaff das nicht mehr länger, aber ich kann auch Kookie und Tae nicht im Stich lassen. Das überleben sie nicht. Ich musste das schaffen, obwohl ich mittlerweile das Gefühl bekam innerlich zu explodieren.

Ich weiß nicht, wie lange ich schrie und mich mit diesen höllischen Schmerzen quälte, aber irgendwann ließen sie nach. Wieder mal lag ich schwer atmend da, während mir die Tränen ungehindert aus meinen Augen liefen. Da durch wurde ich tatsächlich immer müder und müder. Wie sollte ich das denn jetzt noch aushalten?

Junghyun trat wieder langsam heran. "Du bist der erste der das so eben überlebt hat! Noch eine Substanz und dann bist du von den Drogen erstmal erlöst, aber davon wirst du Stunden später noch etwas merken. Die anderen Drogen schieben wir beiseite. Nur noch das eine! Das blaue!" Blaue? Will er mich jetzt etwa ersticken? Ich hatte doch sowieso schon keine Luft mehr bekommen. "Hyung...sorry, dass ich dir nicht helfen kann." hörte ich Jungkook weinen und drehte meinen Kopf zu ihn. Er sah echt schlimm aus. So viel wie jetzt hatte er noch nie geweint. Tae war die ganze Zeit ruhig und hatte den Kopf gesenkt. "Schon...okay!" gab ich schwach von mir und konzentrierte mich nun auf die nächste Qual. Das war das einzigste, was ich nun überleben muss. Hoffentlich ließ er uns danach in Ruhe.

"Das blaue bewirkt, dass du langsam und qualvoll erstickst. Du musst es nur drei Minuten aushalten. Das ist eigentlich das harmloseste, aber wenn man schon außer Atem ist, ist es schwieriger durchzuhalten. Viel Spaß!" Ich hasse diesen Kerl. Ich will ihn am liebsten einfach nur umbringen.

Die blaue Substanz wurde mir ebenfalls in den linken Arm gespritzt. Erst passierte nichts, aber dann konnte ich immer schwerer atmen. Verdammt! Es geht los! Ich muss das drei Minuten ohne Luft schaffen. Es wurde immer schwieriger und ich kniff meine Augen zusammen. Dennoch nahmen die Tränen kein Ende. Meine Lunge brannte immer heftiger. Das einzigster was mir helfen könnte war, an Namjoon zu denken. Ob er uns bereits sucht? Ich hoffe es! Er könnte uns aber auch schon gefunden haben. Nein, dass wäre unwahrscheinlich. Obwohl Yoongi ein guter Hacker war, dürfte es dauern, bis er uns ausfindig machen kann. Wie viel Tage waren vergangen? Ich weiß es nicht und dennoch machte es mir Sorgen. Sollte es ein Monat sein, wird es sehr schwer werden das hier noch länger zu überlegen. Ich wollte unbedingt zu unseren Freunden zurück und das hier alles vergessen, aber so ein Erlebnis kann man nicht so einfach vergessen. Es geht nicht!

Der Druck in meiner Lunge ließ nach und ich bekam wieder Luft. Ich konnte endlich wieder atmen und erleichtert saugte ich gierig die Luft ein. Ich hatte es also überlebt. Ein Glück! Jetzt waren wir hoffentlich erstmal erlöst, doch leider hatte ich mich zu früh gefreut. Es sollte noch schlimmer kommen.

"Das hast du gut gemacht!" sagte Junghyun und kam rüber zu mir. "Das beweist nur, wie stark dein Körper wirklich ist, aber kannst du auch den nächsten und letzten Schritt aushalten?" Wovon spricht er? In mir machte sich ein seltsames Gefühl breit. "Das wirst du gleich noch sehen! Bin gleich wieder da!" Er verließ kurz den Raum. Es macht mir Angst und langsam sah ich zu meinen Freunden. Während Kookie mich flehend, besorgt und schuldbewusst unter fließenden Tränen ansah, sah Tae mich leicht lächelnd und unter Tranen an. Ich erwiderte kurz sein Lächeln und nickte. "Hyung..." hauchte Jungkook schwach und brach erneut in Tränen aus. Der Arme kann einen schon irgendwie leid tun. Mir auf jeden Fall! So ein Leben hatte er einfach nicht verdient. Niemand hat das! Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Junghyun erneut den Raum betrat, aber er hatte nichts dabei. Er trat näher an meine Liege heran. Jetzt holte er einen Gürtel hervor. "Jetzt fängt das Spiel erst richtig an!"

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