Save Me 3

Kapitel 10: Der Treppensturz

Namjoon's Sicht:

Mir war heute Morgen nicht entgangen, dass Jin anders war. Sowas konnte mir auch nicht einmal entgehen. Er war schließlich mein fester Freund und doch hatte er mich als einzigster ignoriert, wie es schien. Wobei das ja nicht mal mehr stimmt. Er hatte auf alle acht gegeben und deswegen hatte er mich da etwas außen vorgelassen. Er wirkte so komisch, dass ich mich jetzt nicht mal auf das neue Lied konzentrieren konnte. Jin ging mir einfach nicht mehr ais dem Kopf. Ich weiß ja auch nicht, was da los war. Es war irgendwie alles so unendlich seltsam, dass ich mir automatisch große Sorgen um ihn machte. Das war schließlich auch verständlich. Wäre er nicht mein fester Freund, würde ich wahrscheinlich genauso denken. Natürlich würde ich das. Er war ein unersetzbarer Teil der Band. Niemand kann ihn ersetzen. Er war schon fast zu gut für diese Welt.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Jungkook mit einem Mal vom Boden aufstand, wo er noch neben Taehyung saß und mit diesen zockte. "Ich geh mal kurz in unser Zimmer. Ich muss was holen, was mir jetzt erst wieder in den Sinn gekommen war." Taehyung wirkte verwirrt, aber nicht nur er. Jungkook benahm sich jetzt ebenfalls noch seltsam. Außerdem war er ziemlich blass im Gesicht. Ob da alles in Ordnung war?

Besorgt sah ich ihn nach und da ich so in Gedanken war, bekam ich nicht einmal mit, wie sich Taehyung neben mich setzte. "Sag schon, Joonie! Was schwebt dir so im Kopf herum." Ich zuckte etwas zusammen und sah dann gleich rüber zu Taehyung, der mich unschuldig anlächelte. "Ach, es ist nichts." sagte ich nur unsicher und sah zurück zur Tür, aus der Jungkook eben gegangen war. "Machst du dir Sorgen um Kookie?" Langsam nickte ich. "Hast du seine Blässe nicht gesehen?" Ich sah ihn wieder an, doch sein Blick sagte schon alles. "Das war heute Morgen schon so, als wir aufgestanden waren." Heute Morgen schon? Wieso hatte er mir denn davon nichts gesagt? "Er meinte...das alles okay sei. Ich glaubte ihn, da ich dachte, es würde besser werden, sobald er etwas aß, aber anscheinend ja doch nicht." Vielleicht verheimlicht er auch nur etwas vor uns. Das könnte ja auch sein.

Ich wollte mich gerade dem neuen Lied wieder widmen, als wir mit einem Mal einen Schrei und dann einen Krach hörten. Wir sahen uns alarmiert an. Außer Kookie und wir zwei war niemand mehr im Dorm. Es kann leider nur Kookie sein. Es auszuschließen war dumm.

Schnell packte ich den Block beiseite und war aufgesprungen. Taehyung war mir schnell gefolgt. Als wir aber aus der Tür traten, konnten wir schon erkennen, was passiert war. "Kookie!" Taehyung stürzte sofort zu seinen Freund, der auf den Boden lag und sich vor Schmerzen kaum rühren konnte. War er etwa die Treppe runtergefallen? Das kann unmöglich sein. Die Treppe war nicht so steil, dass man runterfallen könnte. Vielleicht hatten wir ja doch ein Wohnheim ohne Treppe suchen sollen, wenn schon sowas passierte.

Ich kniete mich ebenfalls langsam zu den benommenen Kookie in Taehyung's Armen hinunter und legte ihn besorgt eine Hand auf die Schulter. "Kookie..." Leicht öffnete er die Augen und sah mich an. "Brauchst du einen Arzt?" Er schüttelte nur schwach den Kopf. Das hatte ich befürchtet, da er ja Angst vor Ärzten hatte. "Na gut! Tae, untersuche ihn nach möglichen Verletzungen!"

Taehyung's Sicht:

Ich nickte nur schwach und hob Jungkook in Brautstyle hoch. "Keine Sorge, Kookie! Ich kümmere mich um dich!" Er nickte nur schwach und lehnte sich an mich. Er war so unendlich süß und unschuldig, dass es mir schon extrem leid tat, dass ihn dies zugestoßen war.

Im Zimmer legte ich ihn erstmal ins Bett und begann ihn langsam sein Oberteil auszuziehen. Ich stockte, als ich seinen Oberkörper sah. Überall blaue Flecken und dunkle Hämatome. Seine eine Rippe sah auch nicht mehr so gesund aus. "Kookie, sicher das wir keinen Arzt rufen sollen?" Er nickte nur. "Ja, es geht!" Mist! Solange er nicht die Hilfe von einem Arzt in Anspruch nehmen will, saßen wir ganz schön in der Klemme. So konnten wir unmöglich die Choreo weitermachen und uns blieben nicht mal mehr als drei Tage. Wie sollen wir das denn schaffen? Wir brauchen Kookie. Er war der beste und ohne ihn würden wir das nicht schaffen, aber ich wollte ihn auch nicht mit diesen Verletzungen tanzen lassen. Das wäre zu gefährlich und riskant.

Mit einem Mal öffnete sich die Tür und Namjoon kam mit einer Heilsalbe herein. "Hier! Die ist sehr gut gegen Hämatome! Das ist auch eine sehr spezielle Heilsalbe. Die hab ich schon einmal für Jin's Prellungen benutzt. Am anderen Tag waren sie so gut wie weg. Reib ihn damit gründlich ein. Du darfst davon aber nicht zuviel nehmen, dass würde den Körper wegätzen. Nimmt man zu viel, kann es teilweise tödlich enden." Ich schluckte kaum hörbar, als ich die Tube in die Hand nahm. Verstehe! Das soll jetzt also dafür da sein, damit Jungkook's Wunden schneller heilen. "Joon...ich glaube nicht, dass ich mir das zutraue. Du bist der Experte. Mach du das bitte!" Er nickte nur kurz und nahm mir die Tube wieder ab. "Kookie, einverstanden?" Er nickte nur kurz. Anscheinend war er im Halbschlaf.

Namjoon setzte sich auf die Bettkante und trug langsam die Salbe auf Jungkook's blasser Haut auf und rieb ihn damit gut ein. Er brauchte auch nichts neues mehr nehmen, da das eine, was er rausgequetscht hatte, gereicht hatte. "So, dass müsste reichen!"

"Wir sind wieder da!" Das war Jimin. Anscheinend waren sie von ihrem Tanztraining zurück. "Ich werde es ihnen sagen, okay?" Ich nickte nur und setzte mich dann neben Kookie. Namjoon ging zu den anderen und hatte ihnen alles erzählt. Alle kamen hierher um Jungkook zusehen, der bereits eingeschlafen war. Jin verhielt sich wieder so merkwürdig und war dann einfach in seinem Zimmer verschwunden. Namjoon war sofort nachschauen gegangen, während Jimin noch hier blieb. Der Rest war derweil schon mal gegangen. Wir leisteten Jungkook Gesellschaft und um uns von den Sorgen abzulenken, erzählte mir Jimin von der Tanzstunde. Auch das Jin beinahe hydriert wurde ließ mir keine Ruhe. Letzendlich schien er aber einige Fortschritte zu machen. Das war jedenfalls schon gut.