Kapitel 43: Schreckliche Erinnerungen (Teil 2)

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Taehyung's Sicht:

Ich genoss gerade Jimin's Nähe sehr. Sowas hatte ich nach diesen Tagen einfach gebraucht. Als wir ja gefangen waren, war es ja die Hölle gewesen. Sie hatten nur ein Ziel. Sie wollten Kookie's Leben zerstören und das schienen sie ja geschafft zu haben. Dennoch fragte ich mich, was damals geschehen war. Es sollte nicht das erste Mal gewesen sein. Schon damals, als er sie das erste Mal wiedergesehen hatte, hatte sie ja sowas angesprochen. Ich würde gerne mehr wissen, aber nur wenn Kookie es uns später sagen würde. Ich wollte ihn nach diesen Erlebnissen zu nichts zwingen. Das würde er nicht wollen. Das schlimmste wäre dann ja, dass er sich von mir abwenden könnte, von uns allen.

Mit einem Mal raffte sich Namjoon wieder auf und sah mich ernst an. "Bitte, Tae! Erzähl weiter! Ich will alles wissen um besser für ihn da sein zu können!" Er flehte mich schon praktisch an, aber ich konnte nur nicken und sah dann auf die Bettdecke. "Nachdem die Wirkung der Drogen aufhörten, war Junghyun kurz gegangen. Jin wollte uns was sagen, aber er hatte sich heiser geschrien. Es war schlimm. Sein flehender Anblick war nicht zu ertragen. Ich wollte ihn retten, konnte aber nichts machen! Wir mussten warten, bis er wieder kam, was nach sechs Minuten auch ungefähr der Fall war. Auf den ersten Blick sah es so aus, als hätte er nichts dabei, doch dann holte er einen Gürtel heraus. Wir trauten unseren Augen kaum. Die nächsten Foltersachen waren so schrecklich." Wieder brach ich weinend in Jimin's Armen zusammen. Sie hörten mir alle gebannt zu.

Nachdem ich mir sicher war, dass ich weitererzählen konnte, entfernte ich mich von Jimin leicht. "Das Betäubungsmittel hatte nachgelassen, aber sie spritzten ihn rasch ein neues. Danach wurde er von den Fesseln losgemacht...und auf den Bauch gedreht." Ich musste kurz innehalten. Ich war mir unsicher, ob ich das ohne Zusammenbruch hinbekam. Es war schon schrecklich. "Ihn wurde das Oberteil ausgezogen. Junghyun hatte ihn...mit dem Gürtel..." Mist! Wieso jetzt? "...geschlagen! Sein Rücken sah schlimm aus. Viele rote blutige Striemen...viele Hämatome...Blutergüsse...Schrammen...! Er hatte immer heftiger geblutet, aber er hörte nicht auf!" Ich konnte nicht mehr erzählen. Auch Namjoon war erneut zusammengebrochen.

Ich schaffte es mich irgendwann wieder zu beruhigen und erzählte weiter, zum nächsten Teil...was ihn anscheinend schon mal passiert war. "Joon, weißt du noch...als Jin sich im Zimmer eingesperrt hatte?" Er sah mich verwirrt und unter Tränen an. Er nickte aber langsam. "Ich glaube...ich weiß den Grund!" Alle sahen mich an. "Er könnte...vergewaltigt wurden sein!" Sie starrten mich nun ungläubig an, bis Namjoon ein nachdenkliches Gesicht machte. "Ja, könnte sein!" Nun starrten alle Namjoon an. "Bevor er sich bei euch allen entschuldigte...in der Nacht...wollte er unbedingt mit mir schlafen...ohne Vorbereitung! Ich wollte ihn von der Idee abbringen, aber daraus wurde nichts. Früh am nächsten Morgen hatte er Schmerzen und er meinte, dass es nicht von mir kam. Ich hätte nie daran gedacht, dass er es wollte, weil er vergewaltigt wurde und dieses widerliche Gefühl nicht mehr spüren wollte. Alles ergibt Sinn!"

Ich sah in die Runde und merkte sofort, dass jeder rote Wangen hatte, mich mit eingeschlossen. Wieso musste Namjoon das auch so haargenau erzählen? "Jedenfalls...! Wir waren ja Zuschauer und das schlimmste kam danach. Er wurde erneut...vergewaltigt!" Alle starrten mich schockiert an. "Es blieb aber nicht bei diesem einen Mal. Er schien aber die richtige Technik zu besitzen. Ist es normalerweise nicht so, dass man noch weniger Schmerzen hätte, wenn es öfters passiert? Das war nicht der Fall! Es war zwar das Letzte gewesen, bis er uns wieder einsperrte. Jin tat mir leid! Er war danach weinend zusammengebrochen. Dennoch hatte ich gesehen...wie er innerlich gebluten hatte. Er musste wohl innerliche Verletzungen gehabt haben!"

Es stimmte mich traurig. Wie haben ihn bei einer Vergewaltigung zugesehen. Es war komisch. "Diese Schweine! Will er beim nächsten Mal mit mir schlafen, werde ich ihn abweisen. Es kann ja nur sein, dass er dieses widerliche Gefühl aus seinem Körper bekommen wollte, aber dennoch werde ich es nicht tun. Wer weiß! Es kann ja sein, dass er sich was gebrochen hatte." Er hatte recht, aber es ging ja noch weiter. "Er hatte uns Zeit gelassen zum erholen, bis er erneut kam. Dieses Mal...war ich an der Reihe." Alle sahen mich gebannt an. "Es war nicht so schlimm wie bei Jin. Dennoch war Kookie da...als Zuschauer." Alle sahen mich traurig an, aber ich fing mich schnell wieder. "Sie haben mich auch auf die Liege gebunden und mich die ganze Zeit ausgepeitscht. Wieder einmal hatte Kookie nach mir geschrien. Er wurde an die Wand gefesselt!" Alle hörten mir aufmerksam zu. "Die ganze Zeit wurde ich entweder mit einer Peitsche geschlagen oder dem Gürtel. Meine Folter war aber nicht lange, da sich Kookie unerwarteter Weise losreißen konnte. Er war Junghyun angesprungen und hatte ihn verprügelt."

Alle sahen mich schockiert an. "Jedenfalls...! Junghyun schaffte es irgendwann ihn von sich runterzuschubsen und hatte ihn angeschossen, daher dieser Schuss in der Schulter. Er hatte weiter auf ihn eingeschlagen. Ich versuchte von der Liege loszukommen, aber es war aussichtslos. Er prügelte ihn fast zu Tode! Bevor er das Bewusstsein verloren hätte, hatte er ihn in Ruhe gelassen. Er machte mich los. Ich nahm Kookie und wir verschwanden wieder zu Jin in der Zelle. Ich wurde danach nur in Ruhe gelassen. Meistens wurden Jin oder Kookie verprügelt. Jin wurde...auch noch paar Mal vergewaltigt...entweder nur durch Junghyun selbst oder...mit einem Gegenstand!" Alle zogen erschrocken die Luft ein. "Ist das dein Ernst?" Ich konnte nur nicken. "Da es in unserer Zelle recht kühl war und Jin nur leichte Sachen zum Anziehen bekommen hatte, fror er durchgängig. Junghyun hatte euch heute kommen gesehen, also schnappte er Jin und ging mit ihn zur Brücke. Ja, er wollte ihn umbringen! Er wollte ihn von seinen Schmerzen erlösen! Jin wollte...schon lange nicht mehr leben!" Alles war ruhig als ich das sagte.

Es stimmte! Ständig meinte er, dass er nicht mehr kann, nicht mehr will und einfach nur noch sterben will. Er wollte nichts mehr spüren. Wenn er mal schlief, bekam er Alpträume. Es war die Hölle für ihn. Wir kamen auch nicht mehr zu ihn durch. Er war leider auf sich allein gestellt gewesen, egal was wir sagten.

Save Me 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt