Kapitel 15: Heldenhafter Hoseok

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Hoseok's Sicht:

Ich wusste gerade echt nicht, was ich wegen der Situation machen konnte, also ging ich einfach spazieren, um den anderen gegebenenfalls nicht im Wege zustehen. Ich hab zwars gesagt, dass ich einkaufen gehe, aber das Problem ist, dass noch kein einzigster Laden Morgen früh um sechs offen hatte, also würde das wohl eh nichts werden. Das hatte ich aber nur gesagt, um einfach nur mal eben aus dem Dorm rauszukommen, ohne das mal jemand nachfragen würde. Das brauchte ich einfach mal. Ich hatte dafür in den letzten Tagen nicht wirklich Zeit. Jetzt konnte ich zum ersten Mal seid langem alleine sein und in Ruhe nachdenken, obwohl es ja eher an Jimin und mir lag, dass Jin bei uns bleiben konnte und dann hatten wir auch noch den Termin. Wie sollen wir es denn nur bis dahin rechtzeitig schaffen? Uns läuft auch allmählich die Zeit davon.

Mit einem Mal bekam ich ein leises Winseln mit. Ich hielt an und sah in die Gasse hinein. "Du nutzloser Köter! Womit hab ich dich nur verdient?" Was??? Das kann nicht sein! Dieser Mann kam mir so bekannt vor. Jetzt sah ich auch, auf wen er gerade eintrat. Es war ein kleiner Hund. Das muss also das Winseln gewesen sein, was ich gehört hatte. Was tat er nur mit ihn? Der Hund hatte bereits an allen möglichen Stellen schlimme Verletzungen. Es machte mich so wütend, dass ich dem Hund einfach nur noch helfen wollte. Wer tat seinem eigenen Hund nur sowas an? Das war einfach nur unverzeihlich.

Es reicht jetzt! Ich hab eindeutig genug gesehen. Wenn er so weitermacht, dann wird er noch sterben. Das konnte ich auf keinen Fall zulassen. Es tat mir doch selbst weh, wie er nur mit dem Hund umging, als wäre er nur ein lebloser Gegenstand. "HÖR JETZT AUF!!!" Tatsächlich hörte er auf und sah verwirrt zu mir rüber. "Was willst du?" "Lass den Hund in Ruhe! Er hat dir nichts getan!" "Und was geht es dich an? Es ist immer noch meine Sache wie ich mit meinen Tieren umgehe! Sind sie nicht gut genug, dann sterben sie halt!" Was war das denn für eine dämliche Einstellung? "Vergiss es! Ich werde ihn beschützen!" Ich sah zu dem Hund, der mich mit einem Mal flehend angesehen hatte. Er tat mir so leid, dass mir automatisch die Tränen kamen. Ich konnte Tierquäler noch nie verstehen. Ich werde ihn um jeden Preis beschützen. "Tse, du? Was wollst du schon tun können?" Ich wollte Gewalt vermeiden, aber er spielte schon darauf an. Hätte ich doch besser die anderen Bescheid sagen sollen? Sie hätten mir bestimmt geholfen. Sie hatten doch selber alle Hunde als Haustiere. Ich hatte ebenfalls mal einen Hund, doch...! Nein, ich durfte nicht mehr daran denken.

Der Mann war mir gefährlich nahe gekommen, dass er nun vor mir stehen geblieben war. "Du bist echt dumm, Junge!" Er hatte mich am Kragen gepackt und zu sich gezogen. "Du bist doch...Jung Hoseok, hab ich nicht recht?" Ich war verwirrt. Woher kannte er mich denn? "Ja, und? Wer bist du?" "Sag bloß, dass du deine Familie nicht wiedererkennst!" Meine Familie? "Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, da warst du noch ein Kind." Wovon sprach er da nur? "Ich bin dein Onkel!" Direkt danach hatte er mich einfach ins Gesicht geschlagen und losgelassen.

Vollkommen überrumpelt taumelte ich nach hinten gegen die Mauer. Ich fing schwer zu atmen an. Was hat er da gesagt? Der soll mein Onkel sein? Deswegen kam er mir so bekannt vor? Wieso tat er es dann? Wieso verprügelte er diesen kleinen süßen Hund? Hat er etwa gar kein Herz?

Er grinste mit einem Mal und wollte zum Hund zurückgehen. Er sah mich schon wieder so flehend an. Verdammt! Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Das hatte er einfach nicht verdient.

Ich zögerte nicht mehr, sondern schnappte mir schnell sein Handgelenk und hielt ihn somit auf. "Ich lass das nicht zu! Er musste deinetwegen schon genug leiden!"  Er riss sich los und im nächsten Moment bekam ich einen heftigen Tritt in den Magen. Danach bekam ich einen ins Gesicht und wurde dann gegen die Wand geschubst. Er hielt mich an den Schultern fest, dass ich ihn nicht mehr entkommen konnte. "Du bist echt schwach. Willst du wirklich in deinem jämmerlichen Zustand versuchen den Hund da zu retten? Vergiss es!" Wieder einmal bekam ich einen Schlag in den Magen. Mir blieb der Atem kurz weg und ich fing stark zu husten an. Er ließ mich los, woraufhin ich an der Wand zu Boden rutschte. "Du bist echt lästig! Jetzt sei ein braver Junge und sieh zu!" Das kann ich doch nicht zulassen.

Ich sah auf und wieder einmal musste ich mit ansehen, wie er den Hund immer weiter tritt. Sein ganzes Fell war bereits voller Blut und auch unter ihn hatte sich eine kleine Blutlache gebildet. "HÖR AUF!!!" schrie ich und sah dann neben mir einen kleinen Stein. Der muss sitzen! Nicht umsonst hab ich damals mit Yoongi das Werfen und Treffen geübt. Das war für solche Momente gerade echt wichtig, da ich mich gerade nicht richtig bewegen konnte. Verdammt!

Ich nahm den Stein zur Hand, holte aus und warf ihn auf den Typen, der sich meinen Onkel nannte. Tatsächlich flog der Stein geradewegs auf ihn zu und er traf ihn an der Schläfe. Perfekt! Ich hab getroffen. Er hörte sogar auf und wandte sich wieder an mich. An der Schläfe hatte sich eine kleine blutende Wunde bebildet. Das Werfen und Treffen hatte damals ja wirklich was gebracht, aber jetzt hatte ich ein Problem. Naja, besser ich als der Hund. Dieses Mal bin ich nicht zu schwach um einen Hund zu retten.

Er knurrte, als er sich langsam an mich wandte. "Das hast du nicht getan! Dafür musst du leider bezahlen! Wer weiß! Vielleicht werde ich dich ja töten!" In dem Moment holte er ein Messer hervor. Hätte ich es nicht getan, wäre der Hund gestorben. Verdammt! Ich darf hier doch nicht sterben. Ich hätte die anderen Bescheid geben sollen. So konnte ich momentan nicht auf ihre Hilfe zählen. Ich muss was tun, aber was kann ich schon tun?

Save Me 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt