Kapitel 47: Jimin's gefühlvolle Rede

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Jin's Sicht:

Alles war dunkel. Ich schwebte immer weiter nach unten, weg vom Licht, was mich hier rausholen würde. Das tut es aber nicht. Das Licht befand sich ganz oben und weit weit weg von mir. Es war für mich unerreichbar. Ich fühlte mich so müde und Kopfschmerzen plagten mich, doch ich wollte nicht schlafen, nicht jetzt. Ich wollte nur aus dieser Dunkelheit hier raus. Ich wollte frei sein, aber es scheint so, als könnte ich dies niemals sein. Ich kann nicht mehr frei sein, wenn ich weiter hier blieb. Wieso war da niemand der mich hier rausziehen konnte? Ich verstand das nicht. Dennoch musste es einen Weg geben, wie ich wieder an die Oberfläche kommen würde. Ich musste irgendwie wieder aufwachen.

Als ich immer weiter nach unten schwebte, spürte ich, wie jemand meine Hand in seiner nahm. Meine Augen weiteten sich überrascht, als ich ein schwaches und leises Schluchzen vernommen hab. Ich hab es mir nicht eingebildet, oder? Das kann keine Einbildung gewesen sein. "Jinnie...wach auf!" Die Stimme klang schwach, aber ich verstand sie trotzdem. "Ich weiß, dass du mich hören kannst. Wir sind alle bei dir." Seine Stimme zerriss mir das Herz. Ich hörte eine Menge Schmerzen daraus. "Ich vermisse dich einfach. Wir alle tun das. Du darfst nicht aufgeben. Das musst du mir versprechen. Kämpfe und lebe weiter, mit uns zusammen. Dein Platz ist immernoch hier bei uns...bei BTS!!!" Er hat ja recht. Namjoon hatte vollkommen recht. Ich musste wieder aufwachen, aber wieso fand ich meine Kraft denn nicht?

Es war deprimierend ihn nicht antworten zu können. "Hey, Jin! Wie Joonie sagte...sind wir alle bei dir!" Das war doch Yoongi. "Das stimmt! Wir warten auf dich, Jin!" Und das klang ganz nach Jimin. Sie vermissen mich ja wirklich, sonst würden sie ja ihre Lebenszeit nicht hier bei mir verbringen. "Du hast die Kraft wieder aufzustehen. Bitte, Jinnie! Komm zurück!" Das war Hobi. Trotz den Umständen schien er glücklich zu sein, wie wir ihn eben kannten und liebten. "Hey, ähm...Hyung?" Meine Augen weiteten sich überrascht. Das war Kookie. Ich hab eigentlich erwartet, dass er ebenfalls noch schlafen würde. "Uns gehts gut! Tae und ich sind dir nicht böse, aber dennoch danken wir dir! Danke, dass du uns beschützt hast oder es zumindest versucht hast." Mein Herz fing zu schmerzen an. "Das stimmt! Ohne dich...wäre alles viel schlimmer ausgegangen, also...danke auch von mir!" Taehyung! Beiden ging es anscheinend gut. Da war ich echt froh, aber wie soll ich aufwachen, wenn ich nicht mal die Kraft dazu hatte? Wie sollte ich aufwachen können? "Ich liebe dich, Jinnie...vergiss das nicht!"

Jimin's Sicht:

Das die Situation gerade für Joonie nicht einfach war, konnten wir verstehen. Schließlich lag hier sein Liebhaber, sein Ein und Alles. Für uns war Jin aber eine Mutter, die immer sehr fürsorglich mit uns umging. Ja, ohne Jinnie würden wir jetzt nicht hier sein. Wir sollten ihn alle danken, also setzte ich mich langsam wieder auf und trat näher an sein Bett heran.

"Hey, Jin! Ich weiß das du uns hören kannst. Ich wollte mich für alle bedanken, was du für uns getan hast. Du lässt uns nie im Stich. Dabei war es dir immer egal wie es dir selbst geht, solange es deinen Mitmenschen gut geht, solange es uns gut geht. Wir vermissen dich und wollte gerne weiter mit dir machen. Du bist für uns einfach unersetzbar, ein unersetzbares Mitglied für unsere Band. Du hilft uns, wenn es uns schlecht geht und wir helfen dir. Das war vollkommen normal für uns. Ohne dich wären wir vermutlich auch nicht die, die jetzt hier stehen würden. In all unseren Handlungen hast du uns gestärkt. Du kannst stolz darauf sein, denn das sage ich nicht nur, weil du aufwachen sollst, sondern weil es das ist, was ich aus tiefsten Herzen fühle. Kämpfe bitte und komm zu uns zurück. Ohne dich würde es diese Band auch nicht mehr geben und Namjoon würde sich umbringen. Also bitte, Jin! Kämpfe, steh wieder auf und geh weiter! Sollte die Erinnerung zurückkommen, dann komm zu uns und wir lenken dich ab, dass werden wir immer und immer wieder tun, also bitte! Du kannst es schaffen, weil du stark bist! Hörst du? Wir lieben dich alle und wollen dich um keinen Preis der Welt verlieren."

Meine kleine Rede endete und ich brach in Tränen aus. Alle hatten mich erstaunt angesehen, nur Yoongi konnte sich bewegen und mich in seine Arme schließen. "Das hast du sehr schön gesagt...mein kleiner Mochi!" Schon gab er mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Der Rest war teilweise ebenfalls in Tränen ausgebrochen, erst recht Namjoon. Das musste aber mal gesagt werden. Ich hätte es nicht länger zurückhalten können. Das wollte ich Jin schon immer sagen und jetzt erschien es mir als die perfekte Gelegenheit. "Chim...woher..." fing Hobi an, doch ich zuckte nur, so gut es ging in der Umarmung, die Schultern. "Das war eben das was ich gefühlt hatte. Es musste mal raus!" Hobi nickte nur und sah zurück zu Jin. Ich stand langsam mit Yoongi vom Boden auf und sahen ebenfalls zurück zu Jin.

Nun sahen wir ihn vollkommen schockiert an. Aus seinen geschlossenen Augen waren kleine Tränen gerollt. "Jin..." fing Namjoon an, doch dann war er einfach aufgestanden, hatte sich auf die Bettkante gesetzt und ihn sanft die Tränen weggewischt. "Nicht weinen, okay? Es wird alles wieder gut werden!" Er ging langsam mit seinem Gesicht runter und gab Jin einen kurzen, aber sanften Kuss auf seine Lippen. Danach entfernte er sich und sah traurig auf Jin hinunter. Langsam glitten meine Augen runter zu seiner Hand. Aus dem Augenwinkel sah es so aus, als hätte er seine Hand bewegt, doch das scheint es doch nicht gewesen zu sein. Vielleicht werde ich auch einfach nur paranoid, dass kann ja auch sein.

Es herrschte Stille, die für mich sehr unangenehm war. Ich ließ meinen Blick langsam durch das Zimmer schweifen und mein Blick blieb schließlich bei einem Stuhl hängen. Ich ging darauf zu und zog etwas aus Jin's Hosentasche. Ich sah darauf und stockte sofort. Mir kamen sofort neue Tränen. Es war ein Anschiedsbrief. Wann hatte er den denn geschrieben? Hatte er etwa schon mit seinem Leben abgeschlossen? Meine Knie wurden weich, weshalb ich langsam auf den Boden sank. Die anderen sahen nun alle geschockt zu mir, doch nur Yoongi kam und hob mich vorsichtig hoch. Nur wortlos zeigte ich den anderen den Brief.

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