Jin's Sicht:
Ich bin so dumm. Ich hätte das nicht tun dürfen. Wieso verletzte ich einfach jeden, der versucht mir näher zu kommen? Ich spürte doch ihre Sorge, aber ich kann jetzt nicht schwach werden. Um sie zu beschützen, musste ich schweigen. Es geht nicht anders, egal wie sehr es mir auch weh tut. Sie alle bedeuten mir soviel, dass ich ihnen niemals davon erzählen kann, nicht einmal Namjoon, mit dem ich ja nur Schluss gemacht hatte, damit er in meine Angelegenheiten nicht mit hineingezogen wird. Wann würden die anderen das endlich begreifen? Ich würde es wahrscheinlich nicht mehr länger schaffen. Das einzigste was ich schaffen könnte, dass ich aus der Band geschmissen werde, aber das war mir egal. Es war ja meine Schuld, dass alle so verletzt werden und sie meinetwegen traurig sind. Wäre ich doch niemals dieser Band beigetreten, dann müsste jetzt auch keiner mehr so schrecklich leiden.
Ich schloss die Tür und lehnte mich dann mit meinem Rücken dagegen, während ich dann langsam zu Boden rutschte und meine Beine an meinem Oberkörper heranzog und sie mit meinen Armen umschlang. Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und verlor bittere Tränen des Schmerzes und der Einsamkeit. Ich wusste ja, dass es schlimmer wird, aber niemals hätte ich gedacht, dass es so schlimm werden würde, dass ich die anderen von mir stieß. Wie soll ich jetzt nur weitermachen?
Ich blieb ruhig, als es mit einem Mal an der Tür klopfte. Ich spannte mich nun komplett an. "Jin, ich bin es! Was ist passiert, dass Jimin jetzt einfach weinend aus dem Dorm gerannt war?" Natürlich kam ausgerechnet derjenige zu mir, dem ich mit ganzem Herzen liebte und doch schwer verletzte. "Jin? Bitte, rede endlich mit mir! Ich...vermisse dich!" Seine letzten drei Wörter, trieben mir nur noch mehr Tränen in die Augen, die ich einfach laufen ließ. "Weißt du...! Ich liebe dich immernoch und werde es auch für die nächsten Jahre noch tun. Es tut zwar weh zu sehen, was mit dir passiert, aber ich kann es nicht ändern. Ich will für dich da sein, aber du lässt mich nicht! Du bist so anders, so komisch, so kalt.. Du bist so wie du noch nie warst. Ich vermisse dich wirklich, weißt du? Alles was ich will...ist für dich da zu sein. Ich will dich nicht verlieren und ich hoffe...du nimmst dir meine Worte zu Herzen und denkst drüber nach. Was soll ich nur ohne dich machen, wenn du nicht mehr da wärst? Komm zurück zu uns!" Nach diesen Worten hatte er sich weggedreht und war gegangen.
Noch eine ganze Weile saß ich hier und weinte einfach nur stumm vor mich hin, bis ich keine Tränen mehr hatte und einfach aufstand. Ich kann nicht mehr so tun, als wäre es nichts. Es war was ganz großes, was kein Mensch so einfach verarbeiten kann. Egal wie stark ein Mensch war, es gab immer etwas, was einem brechen kann und das wurde bei mir geschafft.
Ich ging zu meinem Nachtschrank und holte mein einzigsten besten Freund heraus. Das Metall glitzerte so schön, dass ich mich da drinnen glatt wiederspiegelte. Im Moment fand ich keinen Weg, als den innerlichen Schmerz zu verabreiten, als so. Im Moment war dies der einzigste Weg.
Jimin's Sicht:
Ich atmete immer schwerer, je weiter ich lief. Meine Beine brannten und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich war ununterbrochen einfach nur gerannt und wurde jetzt erst immer langsamer. Meine Beine zitterten und ich konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten. Ich fiel auf meine Knie und schloss die Augen. Kleine Schweißperlen liefen an meiner Stirn hinunter. Ich atmete immer schneller und stärker. Meine Lunge brannte wie Feuer, während aus meinen Augen immer noch Tränen liefen. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende meiner Kräfte.
"Jimin!!!" Ich erschrak, als ich eine bekannte Stimme hörte. Ich drehte mich langsam zu ihr herum. Yoongi stand da. Er war ebenfalls erschöpft und sah mich traurig und besorgt an. Er ließ sich gleich neben mir auf die Knie fallen, während er mich in seine Arme zog. "Chim, tu mir sowas nie wieder an! Ich hatte solche Angst um dich!" Meine Augen weiteten sich schockiert, aber dann entspannte ich mich langsam. "Yoongi..." Ich weinte einfach nur und krallte mich einfach an ihn fest. Die Passanten um uns herum waren mir in diesen Moment komplett egal. Ich hätte nicht weglaufen dürfen. Ich hätte gleich zu Yoongi gehen sollen.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich allmählich beruhigte und ich mein Atem unter Kontrolle bekommen hatte. "Gehts wieder?" Ich nickte langsam. "Ja, danke!" Ich stand langsam auf, aber ich war noch etwas wackelig auf den Beinen. "Gehts?" Yoongi stützte mich etwas, weshalb ich kurz nickte. "Was hat Jin zu dir gesagt?" Ich hatte gewusst, dass er das fragen würde, weshalb ich es ihn auch einfach erzählte. Yoongi traute kaum seinen Augen, aber ich sah, wie verletzt er ebenfalls davon war. Er hatte schließlich nicht nur mich angesprochen, sondern uns alle. Die ganze Gruppe! Das hatte weh getan! Es war wie ein Schlag in die Magengrube. "Aber jetzt sollten wir erstmal zum Krankenhaus." beschloss ich und wollte schon vorgehen, aber als ich mich aus Yoongi's Umarmung wandte, stolperte ich und wäre beinahe wieder zu Boden gefallen, aber Yoongi war rechtzeitig da und fing mich auf. "Mach langsam!" Ich nickte ihn dankbar zu. "Aber wieso willst du zum Krankenhaus?" "Wegen Kookie! Laut Jin wurde er schwer verletzt und Jin hatte ihn gerettet. Ansonsten wäre er bestimmt gestorben. Tae ist bei ihn!" Yoongi sah mich schockiert an. "Dein Ernst?" Ich nickte und ging schon mal vor. Yoongi folgte mir schnell.
In kürzester Zeit erreichten wir auch das Krankenhaus. Ein Glück das wir direkt in der Nähe waren. An der Rezeption fragten wir gleich nach Kookie. Uns wurde gesagt, dass er auf der Intensivstation lag. War es so schlimm? Ein ungutes Gefühl machte sich in uns breit. "Was hat er denn?" fragte ich, in der Hoffnung, dass sie mir mehr sagen könnte. "Seine tiefen Stichwunden müssen leider genäht werden." Stichwunden? Was wusste Jin, was wir nicht wussten?
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Save Me 3
Fiksi PenggemarFortsetzung von 'Save me 2' Es ist nicht zwingendnötig den zweiten Teil gelesen zu haben, aber empfehlenswert wenn ihr euch nicht spoilern lassen wollt, wegen Anspielungen. -------------------- Ein Jahr nach der langen Reise nach Busan waren sie nac...