19. Das Kaffeedate

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❝𝐑𝐈𝐋𝐄𝐘

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❝𝐑𝐈𝐋𝐄𝐘

In meiner gesamten Karriere als Rockstar hatte ich noch nicht eine einzige so schreckliche Nacht, wie diese. Und ich habe echt schon die verrücktesten Dinge erlebt, bevor ich mich gebettet habe. Von durchzechten Nächten, über welche, in denen ich kaum schlief, weil ich mich zwischen irgendwelchen unbekannten Schenkeln befand, bis hin zu einer Nacht, auf die ich ganz besonders wenig stolz bin, weil ich so bekifft war, dass ich mehr gegessen habe, als ich je für möglich gehalten hätte und am nächsten Tag eine Stunde lang kotzen musste.

Doch die letzte Nacht war mein persönlicher Alptraum. Ich träumte unablässig nur von June. Nicht, dass es die erste Nacht war, in der ich von ihr träumte, aber so intensiv war es bisher noch nie. Und alles nur, weil sie mich gestern Abend so sehr gereizt hat und es jeden kleinsten Fitzel Verstand bedurfte, ebendiesen nicht zu verlieren. Dementsprechend gerädert bin ich gerade aufgewacht.

Müde strecke ich mich und ziehe scharf Luft ein. Mein Rücken steifer ist, als jede Brise an der Ostküste.

»Verdammt«, schimpfe ich unbedacht laut und schlage mir sofort die Hand vor den Mund. Auf keinen Fall möchte ich June aufwecken.

Ich lausche, doch es bleibt still, also schleiche ich auf leisen Sohlen in die Küche und beginne per Hand ein paar frische Kaffeebohnen zu mahlen.

»Das riecht echt köstlich«, dringt Junes Stimme wenig später an mein Ohr, während ich noch kräftig am Hebel der Mühle drehe. Mit einem Blick über die Schulter schenke ich ihr ein Lächeln.

»Guten Morgen. Möchtest du einen?«, erkundige ich mich und sie nickt begeistert. Ihre hübsche Gestalt kommt mir gefährlich nahe, als sie mir dabei zusieht, wie ich den Kaffee zubereite. Hilfe!

Gestern habe ich komplett außer Acht gelassen, dass sie in einem ungewöhnlich lässigen Freizeitoutfit bei mir aufgetaucht ist. Die Tatsache, dass ihr allerdings gerade die weinrote Hose zum gleichfarbigen Oberteil fehlt, zieht dann doch meine Aufmerksamkeit auf sich.

Etwas unbehaglich tritt June unter meinen Blicken von einem Bein aufs andere, daher konzentriere ich mich lieber wieder darauf, Tassen bereit zu stellen.

⋯―⋯

»Hast du gut geschlafen?«, will ich von ihr wissen, nachdem wir gemeinsam auf der Couch im Wohnzimmer platz genommen haben.

Das geöffnete Fenster trägt gedämpft den Straßenlärm von draußen rein und sorgt dafür, dass sich keine unangenehme Stille zwischen uns ausbreiten kann.

»Es ging schon«, meint sie und kichert dabei sogar ein wenig. Empört rümpfe ich die Nase.

»Es ging schon?«, wiederhole ich ungläubig. »Ich bitte dich, es war die teuerste Matratze der ganzen Stadt.« Doch June kichert ein weiteres Mal.

»Teuer ist nicht immer besser«, belehrt sie mich mit einem schiefen Grinsen und mir gefällt, wie sie dabei aussieht, denn ihre Augen strahlen.

»Mh, das muss ich mir merken. Danke für den Tipp«, meine ich mit nachdenklicher Stimme und lasse mich zur Seite kippen, um mit meiner Schulter kurz gegen ihre zu stoßen.

Date me again, please | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt