32. Hereingeplatzt

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❝𝐑𝐈𝐋𝐄𝐘

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❝𝐑𝐈𝐋𝐄𝐘

Wenn ich gewusst hätte, dass June noch im Badezimmer ist, hätte ich es definitiv nicht betreten. Jetzt stehe ich hier und muss mich zusammenreißen, sie nicht komplett ungeniert anzustarren. Die Tatsache, dass sie nackt in der Wanne sitzt, macht mich tatsächlich ziemlich schwach.

»Könntest du?«, fragt sie beschämt mit piepsiger Stimme, und deutet dann auf das dunkelblaue Handtuch neben der Wanne, das zusammengefaltet auf einem kleinen Holzhocker liegt.

»Natürlich«, versichere ich ihr sofort und greife danach. Ich wende den Kopf zur Seite, um ihr etwas Privatsphäre zu lassen, gebe ihr das Handtuch und warte, bis sie sich darin eingewickelt hat.

»Tut mir echt leid«, beteuere ich erneut, als sich unsere Blicke wieder treffen und Junes Augen mich misstrauisch anfunkeln. Regungslos steht sie da, die Wangen noch immer gerötet. Das nasse Haar klebt ihr in einzelnen Strähnen am Kopf und dann und wann lösen sich einzelne Wassertropfen von den Spitzen, die ihr anschließend über die Schultern und Schlüsselbeine rinnen.

Es fiel mir schon letztes Wochenende unheimlich schwer, June nach Hause zu Brady zu schicken. Diese Situation jetzt, ist allerdings allein aufgrund der Tatsache, dass sie nichts weiter als dieses Handtuch trägt, um Längen schlimmer. ›Ihr Verlobter nicht weit von uns entfernt‹, mahne ich mich stumm, kann meinen Blick aber nicht von ihr abwenden und beiße mir auf die Unterlippe.

Sie ist und bleibt die schönste Frau der Welt, ein anderes Argument lasse ich nicht gelten. Wer Gegenteiliges behauptet, würde schlichtweg lügen. Ihre blauen Augen erinnern mich jedes Mal an einen strahlenden Sommerhimmel, und wenn June lächelt, dann muss man automatisch auch lächeln, so ansteckend ist es. Als ich fort war, war es bereits schwer, nicht die Nerven zu verlieren, weil ich June nicht haben konnte. Jetzt hier zu sein und sie trotzdem nicht haben zu können, ist die reinste Qual.

Stumm beobachte ich June dabei, wie sie damit beginnt, sich die Haare trocken zu rubbeln. Ich überwinde die restliche Distanz zu ihr und greife kurzerhand nach dem weißen Handtuch, das sie zum Abtrocknen benutzt. Sie zieht mich an, wie Licht Motten anzieht. Ich ertrage es einfach nicht länger, so um sie herum zu schleichen. Alles, was ich will, ist ihr nahe zu sein.

June schließt für einen Moment die Augen und genießt, dass ich beginne ihr sanft die Haare zu trocknen.

»Ich habe versucht mit Brady Schluss zu machen«, flüstert sie nach einer Weile und öffnet die Augen, um mich ansehen zu können.

»Ich habe versucht mit Brady Schluss zu machen«, flüstert sie nach einer Weile und öffnet die Augen, um mich ansehen zu können

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Mein Herz stolpert kurz, doch ich lasse mir nichts anmerken und fahre mit meiner Tätigkeit fort. »Du hast es versucht?«, wiederhole ich in fragendem Ton und hebe eine Augenbraue. June verzieht das Gesicht, dann meint sie geknickt: »Na ja, es ist nicht sonderlich gut gelaufen.«

›Das kann ich mir vorstellen‹, denke ich, ohne es auszusprechen. Wenn es gut gelaufen wäre, wäre Brady vermutlich nicht mit hier und wir müssten nicht diesen Eiertanz aufführen.

»Und nicht sonderlich gut gelaufen bedeutet so viel wie?«, hake ich tonlos nach, wobei ich die Hände auf ihre Schultern sinken lasse und sie fragend ansehe.

June braucht einen Moment, um sich ihre nächsten Worte zurechtzulegen und ich bin mir sicher, dass sie ein paar Details auslässt, als sie dann erklärt: »Er war schon zurück, als ich nach Hause kam und hat mich mit Blumen und einer Tarte überrascht. Ich habe versucht ein Gespräch zu beginnen, aber es war schwierig.«

Natürlich ist es schwierig, sich von jemandem zu trennen, besonders, wenn man längere Zeit zusammen gewesen ist. In Bradys Augen gibt es ja auch keinen Grund für eine Trennung, denn die Beziehung zu June lief offensichtlich harmonischer, als jede Bilderbuchbeziehung. Ich kann schon verstehen, dass es ihr schwerfällt, es zu beenden, bin aber trotzdem ein wenig enttäuscht, da sie zuletzt versucht hat, mich zu küssen.

»Aha«, gebe ich deshalb nur missmutig von mir.

⋯―⋯

❞𝐉𝐔𝐍𝐄

Rileys Stimmung kippt sofort und mein Herz beginnt zu rasen. Als sie das Badezimmer betrat und mich sah, funkelten ihre Augen wie tausend Sterne, doch jetzt sind sie matt und fast schwarz.

»Ich trenne mich von ihm«, setze ich erneut an und lege meine Hände um ihre Seiten, damit sie sich nicht weiter zurückziehen kann. »Ich möchte ihm nur keins mit dem Vorschlaghammer vors Gesicht geben, verstehst du?«, hoffe ich auf ihr Verständnis und tatsächlich nickt sie stumm.

»Ich verstehe das und es ist mehr, als ich erwartet hatte zu bekommen, dass du eure Beziehung beendest, aber so machst du es mir nicht leichter«, fügt Riley schließlich hinzu und lässt den Blick bedeutungsvoll nach unten über meinen Körper schweifen, der nur von dem großen Handtuch bedeckt ist. Dann schließt sie die Augen und atmet tief ein und aus.

»Ich hätte dich so gern, June«, raunt sie und diese schonungslose Ehrlichkeit trifft mich gänzlich unvorbereitet. »Hier und jetzt und ich würde am liebsten gar nicht daran denken, dass das nicht okay ist und dass unsere Freunde keine 10 Meter von uns entfernt in der Küche begonnen haben zu kochen.« Ihr Worte sorgen dafür, dass sich mein Magen leicht verkrampft und sich darin an warmes Ziehen bemerkbar macht.

Als plötzlich die Badtür auffliegt und Brady mit einem lauten »Mädels, kommt ihr endlich? Das Essen ist fertig!« hereinplatzt, fliegen  Rileys und mein Kopf gleichzeitig in seine Richtung. Ich kann das laute  Knacken, als sein Herz bricht, förmlich hören und sehe in Bradys Augen,  dass ihn das, was er sieht, komplett vor den Kopf stößt. Das war der  Vorschlaghammer, der ihn hart getroffen hat.

Eilig zieht Riley  ihre Hände von mir zurück und auch ich gebe mein Bestes, um mich so  schnell wie möglich von ihr zu lösen. Es ist zwar kein wirklich intimer  Moment, den Brady da gesehen hat, aber wie freundschaftliche Nähe sieht  das Ganze definitiv auch nicht aus. Mist!

Brady bedenkt mich mit  einem niederschmetternden Blick, der mir das Blut in den Adern gefrieren  lässt, dann macht er auf dem Absatz kehrt und stürmt davon.

»Scheiße,  verdammt«, höre ich Riley fluchen, da beginne ich schon damit, mir so  schnell es geht meine Kleidung anzuziehen und achte gar nicht darauf,  dass ich vor ihr gerade die Hüllen habefallen lassen.

Date me again, please | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt