8. Fast vermasselt

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❞𝐉𝐔𝐍𝐄

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❞𝐉𝐔𝐍𝐄

Als Rileys Stimme hinter mir ertönt, gefriert mir das Blut in den Adern. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich mir die Worte nur eingebildet habe? Ich denke kurz darüber nach, halte es jedoch für wirklich unwahrscheinlich. Langsam drehe ich mich daher nach hinten um.

Rileys dunkelbraune Augen mustern mich wachsam und irgendwie unsicher. Es wirkt, als fürchte sie, ich springe ihr trotz der Menschenansammlung um uns herum gleich an die Gurgel.

»Was machst du hier?«, höre ich mich feindselig keifen. Kaum zu glauben, dass ich zu so einer bösen Tonlage imstande bin. »Und sag mir ja nicht, dass das ein Zufall ist«, füge ich schnell hinzu und funkle sie misstrauisch an.

Es ist das erste Mal, dass ich Riley bei Tageslicht wirklich anschaue. Als sie auf Coreys Geburtstagsparty auftauchte, war es bereits dunkel. Dort hatte ich nur ihr seitliches Profil betrachtet. Doch jetzt, da sie im Hellen direkt vor mir steht, fällt mir auf, wie zerknirscht sie eigentlich aussieht. Sie wirkt richtig müde und erschöpft. Ich frage mich, wieso das den anderen am Wochenende eigentlich nicht aufgefallen ist.

»Miss, Ihre Bestellung bitte«, fordert der Bagelverkäufer und ich kapiere zuerst gar nicht, dass ich an der Reihe bin.

»Ich glaube, du bist dran«, weist mich nun auch Riley darauf hin. Sie nickt in Richtung des älteren Herrn, der mich vom Verkaufsstand aus auffordernd ansieht. Ich unterdrücke den Drang, sie nach zu äffen.

»Ähm, na-natürlich«, stammle ich. Dann trete ich vor den Stand und gebe meine Bestellung durch: »Einen Avocado-Kresse Bagel, mit Räuchertofu und einen kleinen Kaffee, bitte.« Der Mann nickt und sieht dann fragend Riley an.

»Oh, ach, für mich nichts. Danke«, sagt sie schnell und lächelt eines ihrer, bezaubernden Lächeln, von dem ich mich kaum lösen kann. Geschäftig macht sich der Mann ans Werk.

Wir treten ein paar Schritte zur Seite und warten auf mein Essen, das frisch zubereitet wird, während die Menschen in der Schlange nachrutschen. Sicherheitshalber weise ich noch mal darauf hin: »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«

Riley fühlt sich sichtlich unwohl in ihrer Haut. Immer wieder wirft sie verstohlenen Blicke nach links und rechts, ganz so als würde sie am liebsten fliehen. Dabei war sie es doch, die hier her gekommen ist und mich nun behelligt.

Verlegen tritt sie von einem Bein auf das andere und reibt sich den ausrasierten Nacken, was ein leises, kratzendes Geräusch erzeugt. ›Diese rebellische Frisur steht ihr ausgezeichnet‹, denke ich stumm, während ich sie beobachte. Überhaupt sieht sie heute, bis auf den müden Ausdruck im Gesicht, wieder unfassbar gut aus.

Sie trägt eine ärmellose, schwarze Bluse mit Kragen und dazu eine dungelgraue Stone Washed Jeans, selbstverständlich Skinny Fit. Eine andere Hosenform würde ihren tollen Beinen auch gar nicht gerecht werden. Dazu noch ein Paar klassische schwarze Vans mit weißen Nähten. Es ist ein schlichtes Outfit, was ihren persönlichen Stil perfekt unterstreicht und ihr verdammt gut steht.

Date me again, please | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt