»Du blutest«
»Ach, echt? Wäre mir gar nicht aufgefallen«, stieß ich trocken aus.
»Tut es weh?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
»Was denkst du?«, schmetterte ich zurück und verflucht, ich konnte nicht an mich halten.
»Ich denke, du versteckst den...
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Glücklich schloss ich die Augen und genoss das Gefühl von Moms kühlen Fingern, die meine Wange zärtlich strichen.
Sie war da. Sie war endlich bei mir und meine Welt war für eine begrenzte Zeit wieder heil.
Wir lagen uns seit einigen Stunden gegenüber in meinem Bett, während sie mir von der Klinik erzählte und dabei meine Haut betrachtete, die langsam Farbe bekam.
Durch die Arbeit im Luna war ich häufiger draußen gewesen und die Sonne tat ihren Rest. Zwar war ich bei weitem nicht so gebräunt wie Noah, aber ich sah nicht mehr so bleich aus, wie noch vor ein paar Wochen.
Gerade eben hingen Mom und ich unseren Gedanken nach und manchmal fing ich grundlos an zu grinsen und sie erwiderte es.
Der Rest der Sinclairs war arbeiten und der Doktor war für ein paar Stunden bei Freunden zu Besuch, hatte mich aber mit dem Sauerstoffgerät und möglichen Komplikationen vertraut gemacht. Seine Nummer hatte ich in mein Handy eingespeichert und meine Sorgen waren zwar da, aber nicht mehr so groß wie am Tag, als Mom hier in Georgetown ankam. Und Moms Medikamente musste sie erst wieder heute Abend zu sich nehmen. Dieser Nachmittag gehörte also uns beiden.
Auch wenn ein bitterer Gedanke, seit der Nacht auf dem Garagendach, mich noch immer begleitete. Ich wollte durchatmen und glücklich sein, solange es mir gewährt wurde. Doch nicht mal jetzt war es mir möglich, vollkommen abzuschalten.
Ich schluckte, kniff die Augen zu und ignorierte die Schuldgefühle, wenn ich an Heavens verheultes Gesicht dachte. Seit dieser Nacht konnte ich nicht aufhören, daran zu denke, wie enttäuscht er mich angesehen hatte und das machte mich fertig.
Ich wollte und sollte mich auf Mom konzentrieren. Sie war meine oberste Priorität. Aber mein Hirn raffte das nicht so ganz. Immer wieder war da Heaven und der Gedanke, dass er nicht der Idiot war, für den ich ihn gerne halten wollte.
»Heute Abend ist die Wiedereröffnung«, sagte Mom und ich öffnete die Augen, um sie anzusehen.
Mein Herzschlag setzte aus und auch wenn es vielleicht nicht richtig war, mir in diesem Moment mehr Sorgen um meine eigenen Probleme zu machen, dachte ich darüber nach, was das bedeutete.
Die Wiedereröffnung war heute. Das hieß Noah wäre da und...Heaven.
Den ganzen Abend lang und wir hatten seither kein Wort mehr miteinander gewechselt.
Heaven war zwar täglich vor der Tür gestanden, aber er hatte nach Noah verlangt. Sie zogen früh morgens mit ihren Surfbrettern los und kamen erst spät abends wieder.
Und...irgendwie fühlte sich das alles ganz eigenartig an. Es war seltsam, sich nicht mit ihm zu streiten. Keine von seinen Fragen zu ignorieren oder ihn nicht im Luna zu sehen, weil alles fertig war und es bisher keine Aufgaben mehr gab. Die Flyer waren verteilt, Noah hatte auf Social Media Werbung geschaltet und Heaven...Es war fast so, wie in den ersten drei Wochen meines Einzuges hier.