Zweiundvierzig

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Ich musste grinsen, als ich daran dachte, wie Skyler gestern Nacht aus dem Schlaf aufgeschreckt war und mich gefragt hatte, wie wir das mit den Kosten und den Möbeln machen würden

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Ich musste grinsen, als ich daran dachte, wie Skyler gestern Nacht aus dem Schlaf aufgeschreckt war und mich gefragt hatte, wie wir das mit den Kosten und den Möbeln machen würden.

Man merkte ihm an, dass er nervös war und das ganze Umziehen neu für ihn war (verständlich - immerhin war er erst 18 Jahre alt). Für mich war das alles ebenfalls Neuland. Die ganze Beziehungssache, der Umzug, diese gemischten Gefühle, die immer wieder aufkochten, wenn ich an Mom dachte und was sie dazusagen würde.

Skyler dann zu erklären, dass Kosten, Ausstattung und all dieser Kram unsere kleinste Sorge war, verstand er nicht.
Denn er wusste nichts von meinem Entschluss, bald wieder vollständig in der Bar zu agieren: nicht nur hinter den Kulissen, sondern auch hinter der Theke als Barkeeper.

Und er wusste bis gestern Nacht auch nichts von dem geheimen Konto meiner Mom, die dieses vor 22 Jahren für mich angelegt hatte und jeden Monat mit meinem Dad seither ohne mein Wissen Geld hineingesteckt hat. Hätte ich von dem Konto gewusst, hätte ich all das Geld für sie investiert und...Mom war klug. Sie wusste das, spürte es womöglich damals schon, also hielt sie es unter Verschluss. Und mein Dad wusste selbstverständlich davon, aber er war auch derjenige, der mir vor 4 Wochen davon erzählt hatte. Ich wollte dieses Geld im ersten Moment nicht. Ich wollte es Dad geben, der Moms Therapien die letzten Jahre gezahlt hatte. Wollte „meine Schuld" begleichen. Dad hatte abgelehnt. Seine Worte vor vier Wochen waren: »Dieses Geld gehört ganz allein dir. Es hat nichts mit Lunas Krankheit zu tun. Es war immer dafür gedacht, dich zu unterstützen. Alles was deine Mutter und ich wollten – von Anfang an – war, dass du dein Leben anständig leben kannst. Und dafür braucht man Geld. Es ist deines und weder deine Mutter, noch ich, wollten es jemals zurück. Wir wussten, wir investieren in das wertvollste, das wir haben. Bei Noah machen Lea und ich dasselbe. Also nimm es bitte an und leb' dein Leben, mein Sohn. So wie Luna und ich es immer wollten. Verstanden?«

Ich war geschockt gewesen – verständlicherweise. Aber ich hatte beschlossen, dieses Geld sinnvoll zu nutzen, denn die Einnahmen des Lunas reichten nicht nur zum Überleben- sie waren fantastisch. Und mit Mom und Dads Geld würde das Luna einen neuen Glanz bekommen. Eine komplette Renovierung, eine größere Theke...es würde grandios werden, doch es würde Moms Charme weiterhin tragen.

Und dass ich diesen Traum in Zukunft umsetzen konnte, hatte ich allen Helfern zu verdanken, die in den zwei Monaten nach Moms Tod, alles übernommen hatten.
Es wurde langsam Zeit, dass ich wieder das tat, was ich so geliebt hatte.
Und es wurde Zeit - sofern die Zahlen konstant blieben - dass Noah, Skyler und Mary eine Lohnerhöhung bekamen.
Und... dass ich mir allmählich die ganzen Anfragen für einen Aushilfsjob ansah, denn da gab es einige, die auf eine Antwort von mir – dem Inhaber des Lunas - warteten.

Aber für heute...für heute hatten all diese Pläne noch eine Weile Zeit, umgesetzt zu werden.

Heaven und ich näherten uns der ersten Wohnung, denn Mike meinte, sein Vater hätte noch eine zweite für uns im Auge, die uns ebenfalls gefallen könnte.
Also gab es heute zwei Besichtigungen, auf die ich mich freute...wäre dieses verfluchte Nervenbündel neben mir nicht so beschissen angespannt, dass ich mir wirklich Sorgen machte.

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