Zweiundzwanzig

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»Danke, Dad

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»Danke, Dad. Ich rufe an, wenn sie müde wird«, sagte ich und Dad rieb mir mit der Hand zweimal kurz über den Rücken, bevor er Mom in ihrem Rollstuhl ansah, die minimal lächelte und dann nickte er.

Obwohl Mom den ganzen Tag im Bett gelegen hatte und die Werte sich wieder stabilisierten, sah sie kaputt und ausgelaugt aus.
Ihre Augenringe färbten sich mittlerweile wieder so lila, wie das Tuch auf ihrem kahlen Kopf, welches sie momentan so gern trug.

»Okay. Dann viel Spaß und bis später«, murmelte Dad. Er hatte dem Ausflug zum Leuchtturm nur zugestimmt, wenn Steven - Dr. Kinlay - Mom und mich begleitete.

Ich sah meinem Vater nach, bis er in seinen silbernen Wagen gestiegen war, der vor meinem Schwarzen parkte und erst als er wegfuhr, drehte ich mich zu Mom und Steve.

Steve war zum Glück nicht nur ein Arzt, er war auch ein sehr verständnisvoller Mann, der vor mich trat und sagte: »Ich werde hier in direkter Nähe schauen, ob ich ein gutes Restaurant finde. Wenn irgendwas sein sollte, dann rufst du mich an, Kane. In Ordnung?«

Ich sah in seine grau-blauen Augen und nickte. Voller Dankbarkeit.

Ein paar Stunden mit Mom und Heaven war alles, was ich im Moment wollte.
Und dass ich die Möglichkeit, zeitgleich mit beiden zusammenzusitzen, hatte, machte mich glücklich und lächerlich nervös zu gleich.

»Danke, Steven.«

Steven schob seine schwarze Hornbrille auf seinem krummen Nasenrücken höher und wendete sich schließlich ab, während ich mich Mom zuwendete, die mich mit halbgeschlossenen Augen betrachtete.

»Du bist nervös«, stellte sie fest und lag damit sehr richtig.
Ich zuckte mit den Schultern, um meine Anspannung herunterzuspielen.

»Ein bisschen vielleicht, ja«

Mom schüttelte missbilligend den Kopf. Sie hatte mich schon lange entlarvt.

Okay, Mom. Ein bisschen viel.
»Gibt es denn einen Grund, warum du nervös sein müsstest? Hattet ihr Streit?«, fragte sie stattdessen.

»Nein, nichts dergleichen«, meinte ich und trat von einem Bein auf das andere.

»Wovor hast du dann Angst, Kane?«
Sie klang ehrlich an einer Antwort interessiert, auch wenn sie sie nicht verstehen würde.

Wovor ich Angst habe, Mom?
Abgewiesen zu werden.
Enttäuscht zu werden.
Verletzt zu werden.
Davor, dass ich ihn zu nah an mich heranlasse und er mich verlässt, wenn ich ihn am dringendsten brauche.

»Okay, eine andere Frage«, unterbrach sie meine stumme Verzweiflung und ich schluckte schwer, während ich darauf wartete, dass sie was sagte.
Sie tat es nicht, also murmelte ich in die warme Sommernacht:»Mh-hm...?«

»Möchtest du, dass er heute hier bei uns beiden ist?«

Ich brauchte nicht einmal darüber nachdenken.

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