»Du blutest«
»Ach, echt? Wäre mir gar nicht aufgefallen«, stieß ich trocken aus.
»Tut es weh?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
»Was denkst du?«, schmetterte ich zurück und verflucht, ich konnte nicht an mich halten.
»Ich denke, du versteckst den...
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Als ich Zuhause ankam, rechnete ich nicht damit, dass Dad am Frühstückstisch saß und auf mich wartete. Ich rechnete auch nicht damit, dass nur er wach war und der Rest noch immer schlief. Wobei, mittlerweile war zwar die Sonne aufgegangen, aber früh war es noch immer. Also kein Wunder, dass Noah und Lea noch in den Federn lagen.
Allerdings saß Dad in der Küche, als ich einen Blick hinein warf und seinem warmen Blick begegnete. Überrascht hielt ich inne und schlenderte vorsichtig in den Raum.
»Da bist du ja. Setz dich zu mir, mein Sohn«, sagte er und deutete auf den Platz ihm gegenüber. In der Mitte des runden Tisches standen der Toaster und einige Aufstriche, aber in meinem Bauch lag ein Stein, der verhinderte, dass ich sowas wie Hunger verspürte.
Schweigend setzte ich mich zu ihm und zupfte gedankenverloren an einem Faden meines Shirts. Meine Gedanken kreisten um Mom, die Wiedereröffnung und ein paar andere Dinge.
»Ich will nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber ich glaube, ich werde es trotzdem tun. Kurz und schmerzlos«, hörte ich Dad sagen, weswegen ich mein Gestarre von der Tischplatte anhob und es auf sein Gesicht verlegte. Seine hellbraunen Augen musterten mich eingehend, als ob er überlegte, ob er es wirklich durchziehen sollte.
»Was meinst du?«, hakte ich nach und runzelte die Stirn, als er sich sichtlich unwohl unter meinem Blick wand. Sein lockiges Haar, welches von der Struktur meinem so glich, fiel ihm in die Stirn.
»Deine Mutter und ich haben telefoniert und ich habe von ihr erfahren, dass sie im Rollstuhl und mit dem Sauerstoffgerät, wie auch einem Arzt, anreist. Da kam mir die Idee, dass es für alle Beteiligten einfacher wäre, wenn deine Mutter während ihrer Therapiepause vielleicht zu uns ins Haus kommt. Das Haus bietet genug Platz für deine Mutter und den Arzt. Noah und ich könnten helfen, wenn ihr spazieren gehen wollt, wegen den Stufen und Lea könnte deiner Mutter beim duschen helfen. Natürlich nur wenn sie das will. Unsere Dusche wäre auch sehr vorteilhaft, wie du ja weißt und-«, redete er drauf los.
»Dad, mach mal eine Pause«, unterbrach ich ihn, weil er so schnell sprach, dass ich glaubte, er könnte ersticken, weil er kein einziges Mal nach Luft geschnappt hatte.
Mein Vater schloss den Mund, presste die Lippen aufeinander und senkte mit einem Mal den Blick, während mein Herzschlag wild gegen meinen Brustkorb donnerte und ich die einzige vernünftige Frage aussprach, die mir in den Sinn kam: »Was sagt Mom dazu?«
Mir wäre es lieber, sie und ich könnten allein Zeit verbringen. In unseren vertrauten vier Wänden. Aber...fuck, ich wollte auch, dass es ihr gut ging in der Zeit und ich war mir nicht sicher, ob ein Arzt und ich ihr all das geben konnten, was sie wollte und brauchte. Zumal ich körperlich in einer... miserablen Verfassung war, verflucht. Und meine Launen nicht wirklich die besten waren.
»Deine Mutter war...total glücklich, als ich ihr das angeboten habe. Aber...«, diesmal schnappte Dad nur noch nach Luft, weswegen ich den Kopf schüttelte.