Siebenundvierzig

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one year after Luna's death

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...one year after Luna's death

Mein Tagesablauf hatte sich grundlegend seit Moms Tod verändert.

Aber nicht nur meine Tage veränderten sich, auch meine Sichtweise auf das Leben.

Während ich vor Moms Tod all meine Zeit und Kraft in den einen Menschen gelegt hatte, den ich liebte, hatte ich mich selbst vergessen. Mich und mein Leben.

Seit ich mit Skyler zusammenlebte, sorgte ich dafür, dass ich ebenfalls genug Zeit und Kraft in mich selbst investierte.

Ich tat wieder mehr von dem, was ich liebte.
Ich boxte regelmäßig und ich kaufte mir endlich einen neuen Wagen.

Mit Mrs. Tyrell redete ich weiterhin über den Tod meiner Mutter und mein Essverhalten, welches psychische Gründe hatte und hat, wurde immer und immer besser.
Mrs. Tyrell war mir eine große Hilfe und in ihren Sitzungen hatte ich nicht das Gefühl, dass sie eine Fremde war, im Gegenteil. Meist fanden unsere Gespräche nicht in einem Raum, sondern am Strand statt. Eine Umgebung, in der es mir erstaunlich leicht fiel, über meine tiefsten und verwurzelsten Ängste zu sprechen.

Natürlich vergas ich in all der Zeit nicht den Geburtstag von Heaven.
Ich überraschte Skyler mit einer Geburtstagsfeier im Luna und seine Reaktion war wundervoll. Im Gegenzug wollte ich nichts, denn ich tat das gerne für ihn, doch an diesem Abend hatte er mich auf sehr leidenschaftliche Art und Weise davon überzeugt, dass ich nie wieder Sex mit jemand anderem außer ihm wollte.

Wir fanden einen Alltag, der uns gut tat. Aber wir warfen diesen Alltag auch oft genug durcheinander und erlebten neue, aufregende Dinge.

Skyler fing mit dem College an, welches nur ein paar Meilen von unserer Wohnung entfernt lag.
Mike wurde befördert von meinem Vater und obwohl er manchmal seltsam war, wuchs er mir als guter Freund sehr ans Herz.

Die Freundschaft zwischen Eric und mir glich allmählich wieder der Freundschaft, die wir vor vielen Jahren verloren hatten.

Und Noah wurde immer mehr zu dem Bruder, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn so dringend gebraucht und gewollt hatte.

Die Beziehung zwischen meinem Vater und mir hingegen wurde allmählich...tief gehender. Er erzählte mir häufiger von seiner und Moms Vergangenheit und allein durch diese Erzählung kam ich nicht nur meinem Dad nah, sondern auch irgendwie meiner Mom.
Das klang verrückt, weil...sie war tot und trotzdem fühlte es sich bei diesen Gesprächen so an, als wäre sie mit dabei.

Natürlich war sie das nicht, doch wer definitiv immer da war, das war Lea.
Die Stiefmutter von der ich nicht geahnt hatte, wie viel sie mir nun, ein Jahr später, bedeutete.
Lea akzeptierte meine Grenzen ohne Widerspruch. Sie war fürsorglich, feinfühlig und sie behandelte mich wie meinen Bruder. Das war verwirrend und herzergreifend zugleich.

Ich mochte die Tage, wenn ich zu meinem Vater nach der Arbeit fuhr und auf Noah wartete, um mit ihm Boxen zu gehen, denn an diesen Tagen begegnete ich meist auch Lea, die mir das Gefühl vermittelte, immer willkommen zu sein.

Und während all dieser schleichenden Veränderungen merkte ich erst Monate später, wie gut es mir wirklich ging.

Ich sah es an meinem Spiegelbild. Ich bemerkte es an den Abenden, wenn ich Skyler beim schlafen zusah und mich fragte, wie ich das alles ohne ihn nur geschafft hätte...

In all diesen kleinen Momenten und Veränderungen kam mir immer wieder das Gesicht von Mom in den Sinn und obwohl ihr Verlust mich noch immer an manchen Tagen eiskalt erwischte...

Ich liebte, ich lachte, ich genoss.
Doch ich weinte auch, ich schrie und manchmal verabscheute ich so gut wie alles.

Aber mein Leben war kein Kampf mehr ums überleben, denn...ich war nun kein Überlebender mehr.

Ich war ein Lebender geworden - ich lebte.

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Nach dem Epilog
endet diese
für mich ganz besondere Reise...
Ich muss sagen,
ich habe Pipi in den Augen.

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