»Du blutest«
»Ach, echt? Wäre mir gar nicht aufgefallen«, stieß ich trocken aus.
»Tut es weh?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
»Was denkst du?«, schmetterte ich zurück und verflucht, ich konnte nicht an mich halten.
»Ich denke, du versteckst den...
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Es waren zwei Tage vergangen, seit Noah, sein Halbbruder - das Arschloch - und ich am Luna bis in die späten Abendstunden arbeiteten.
Bisher waren die Wasserhähne wieder in Funktion, die Regale für die Gläser neu angebracht und einige Stühle, die kaputt waren, hatten Kane und Noah weggefahren.
Der Boden musste noch repariert werden und während Noah und sein Bruder gerade dabei waren, die nächste Ladung kaputte Möbel zu entsorgen, tauchte ich den Pinsel erneut in den türkisfarbenen Farbtopf und setzte ihn wenig später auf das Holz, um dem Luna neuen Glanz von außen zu verleihen.
Es machte mich wütend, dass ich hier noch immer mitFreude mithalf, obwohl Kane Sinclair sich mir gegenüber wie der größte Idiot benahm.
Aber seit Noah seinen Zweitnamen erwähnt hatte - auf den Kane unerwartet sensibel reagierte - konnte ich diesen ein wenig in seiner Arroganz zügeln. Ihn genauso attackieren, wie er mich. Vielleicht verstand er so, wie kindisch sein Verhalten war.
Und das (wie ich durch ein kurzes Gespräch zwischen Noah und Kane, dass ich heimlich belauscht hatte) obwohl Kane 21 Jahre alt war.
Er war drei Jahre älter als sein Bruder und ich und ließ sich dennoch sehr häufig auf Wortgefechte mit mir ein.
Seufzend zog ich den Pinsel nach unten, am Holz entlang und betrachtete die Außenwand, die schon viel besser aussah. Jetzt fehlten nur noch die Seiten. Aber ein Blick auf meine Uhr am rechten Handgelenk verriet mir, dass die Sonne bald untergehen würde.
Ich erledigte die letzten Pinselstriche für heute, schloss den Deckel des Farbeimers und wusch den Pinsel in dem kleinen Waschbecken der Toilette aus.
Nachdem ich fertig war, platzierte ich den Eimer auf der Theke und sah mich um.
Warum war diese Strandbar geschlossen gewesen? Solange, dass sogar Regalbretter nachgaben und sich unwahrscheinlich viel Staub angesetzt hatte?
»Kane fährt Nachhause, er holt uns später ab, falls wir nicht laufen wollen«, ertönte es von der Türschwelle, weswegen ich meine Augen erschrocken von den Fenstern, die geputzt werden mussten, abwendete.
»Warum hat er uns nicht gleich mitgenommen?«, wollte ich wissen und sah Noah an, der wesentlich mehr schwitzte, als ich. Sein blondes Haar war an den Stellen, an denen er schwitzte, dunkler und es hing ihm wirr in die glänzende Stirn.
Er trug kein Shirt mehr, nur noch seine Badeshorts mit den Palmen drauf, die mich an Hawaii-Hemden erinnerten. Und zwei Handtücher, wie auch meine grünen Shorts hielt er in den Händen. Ich runzelte die Stirn.