»Du blutest«
»Ach, echt? Wäre mir gar nicht aufgefallen«, stieß ich trocken aus.
»Tut es weh?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
»Was denkst du?«, schmetterte ich zurück und verflucht, ich konnte nicht an mich halten.
»Ich denke, du versteckst den...
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Ich ließ ihm absichtlich keine Wahl, denn spätestens als ich sein Magenknurren hörte und seine blasse Gesichtsfarbe sah, wusste ich, er brauchte was zu essen. Schnellstens.
Hätte ich ihn gefragt, hätte er ›Nein‹ gesagt. Umso mehr freute es mich, jetzt mit einem Turm duftender Burger auf dem Schoß, gemeinsam mit ihm zurückzufahren.
Im Hintergrund lief ein ruhiger Song, während Kane sich auf den Verkehr konzentrierte. Bevor wir in den alten Lexus, den Kane fuhr, eingestiegen waren, roch es hier drin nach ihm.
Ich vermisste diesen Geruch, doch als ich einen Blick auf die Verpackung des fettigen Essens warf, durch die Nase tief einatmet, gab ich mich mit dessen Geruch auch zufrieden.
»Also zum Luna oder woanders hin?«, kam es von links.
Ein wenig verunsichert schaute ich Kanes Profil an. Seine Nase, die am Nasenrücken eine kleine Unebenheit aufwies. Sicherlich hatte er sie sich schon einmal gebrochen. Vielleicht beim Boxen?
Dass er mir die Wahl ließ, wo wir aßen, warf mich ein wenig aus der Bahn, weswegen ich nochmals tief Luft holte und dann nachdachte, bis mir was einfiel. Ein Ort, an dem wir ungestört waren.
»Zum Leuchtturm?«, fragte ich vorsichtig. Wenn ich dort war mit Noah, dann verbrachten wir Stunden am Strand oder im Wasser und jagten eine Welle nach der anderen. Der Ort war vielleicht nichts besonders, aber wenigstens ruhig.
Es war, als hätte ich Kane gefragt, ob er mit mir schlafen wollte. Zumindest sah er mich so geschockt an.
»Schlechte Idee?«, hakte ich nach und war gerade dabei, meinen Vorschlag zu bereuen, als er den Blick wieder auf die Straße richtete und den Kopf langsam schüttelte. Eigenartig.
»Erstaunlich gute Idee«, hörte ich ihn vor sich hinmurmeln und war mir nicht sicher, ob das nur für ihn bestimmte Worte waren. Aber es war mir egal, denn ich hatte gehört was er sagte und es brachte mein Blut in Wallung und meine Lippen formten sich zu einem leichten Lächeln.
Der Fahrstil von Kane war angenehm und entspannt. Auch sein Musikgeschmack...war sanft. Der vollkommene Kontrast zu seiner ruppigen Art.
Ich lehnte mich tiefer in den Sitz und wartete geduldig, bis der weiße Leuchtturm von Georgetown in Sichtweite kam. Und als er das tat, atmete Kane tief ein und im Augenwinkel erkannte ich, wie seine Schulter anschließend entspannt absackten.
Er parkte seinen dunklen Wagen wenig später an einer Kiesfläche und der Motor erlosch. Der Radio ging aus und es war so still, dass ich das leise Knurren seines Bauches vernahm.