»Du blutest«
»Ach, echt? Wäre mir gar nicht aufgefallen«, stieß ich trocken aus.
»Tut es weh?«, fragte er mit gerunzelter Stirn.
»Was denkst du?«, schmetterte ich zurück und verflucht, ich konnte nicht an mich halten.
»Ich denke, du versteckst den...
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Mein Puls war viel zu hoch und in mir brannte eine so heftige Wut, dass mein Hirn für einen Moment aussetzte und ich Mike McCain angrinste, als ob ich ihn hier sofort ficken wollte. Dabei war ich Meilen davon entfernt, das mit ihm tun zu wollen.
Ich wollte nur, dass Heaven endlich realisierte, was er mir da antat und dass der Blickkontakt zwischen uns endlich wieder länger als zwei Sekunden andauerte.
Mike, der an seinem Tom Collins nippte und mich perplex ansah, blinzelte und dann schien er zu verstehen, was hier abging.
Sein Blick huschte zu Heaven, der akribisch die benutzten Cocktailgläser spülte und anschließend trocknete, um mich ja nicht ansehen zu müssen. Ich biss die Zähne aufeinander und schaute zu den Typen in der Ecke, die sich miteinander unterhielten.
Die Flamme der Wut in mir wurde größer, als ich den Kerl mit dem Tequila Sunrise in der Hand, genauer ansah. Leider war er nicht hässlich.
»Keine Sorge. Die sind, glaube ich, alle vergeben«, murmelte Mike, der mich noch immer beobachtete. Erst als ich mich wieder richtig auf ihn konzentrierte, stellte ich fest, wie angespannt er war.
»Nicht dass es mich interessiert...aber woher willst du das wissen?«, hakte ich trotzdem nach und ignorierte das Verlangen, erneut zu Heaven zu sehen. Ich versuchte es und scheiterte jämmerlich.
Der Junge, der nach Limetten roch und einen leichten Sonnenbrand auf der Nase hatte, stellte die Gläser zurück an ihre Plätze und fing an, geschnittenes Obst in den kleinen Kühlschrank unter der Arbeitsfläche zu räumen.
Ich holte durch die Nase tief Luft. Es machte mich fertig, dass er mich so einfach ausblenden konnte.
Endlich war Mom daheim und mein Leben schien nicht allzu beschissen zu laufen und dann...dann kam das hier und brachte alles durcheinander. Keine Ahnung, was das hier genau war. Aber was es auch war, Heaven sollte aufhören damit.
Ich wollte ihn wieder ärgern und er sollte mich mit seinen spitzen Bemerkungen auf 180 bringen. Das war doch das, worin wir beide gut waren, richtig?
Mike riss mich aus meinen Gedanken, als er meine Frage beantwortete: »Weil der Blonde der Ex ist, von dem ich dir erzählt habe und der hübsche Typ daneben, sein fester Freund«
Überrascht zog ich die Augenbrauen hinauf und sah zu den Jungs, die ungefähr in meinem Alter waren. Meine Augen wanderten allerdings wieder zu dem Typ, der vorhin von Heaven bedient wurde. Er war das flirtende Übel.
»Schön und gut für die zwei, aber der Kerl, der bei dem anderen-«, setzte ich an, wurde von Mike schlagartig unterbrochen.
»Ich glaube, der vögelt mit dem, der vorhin einen Aufstand gemacht hat«
Das Feuer wurde zu einer unscheinbaren Flamme und meine Wut verrauchte wenig später. Plötzlich schien mir der Abend wieder erträglicher zu sein. Die waren alle vergeben. Meine Augen wanderten wie von selbst zu Heaven, vor dem nun McCains blonder Ex-Freund stand und einen Margarita bestellte. Zumindest kramte Heaven nach den Zutaten, kam aber ins Stocken, weil er scheinbar vergaß, wie viel Zentiliter von dem Tequila reinmussten.