Achtundvierzig

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epilogue

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...epilogue

Wir leben in einer Welt, in der schlimme Ereignisse als „nicht fair" bezeichnet werden. Aber wenn wir glücklich sind, wenn uns das Glück wahrlich erwischt...dann bezeichnen wir diese Momente und Augenblicke selten als „fair". Diese Lebenszeit ist einfach von Glück geprägt – von mehr nicht und wir genießen es.

Dennoch frage ich mich seit dem Tod meiner Mutter regelmäßig: Ist es fair ihr gegenüber, Glück zu empfinden? Ist es fair, mir ein neues Leben aufzubauen und eine Vergangenheit, in der sie mein Zentrum war, loszulassen?

Die Antwort auf diese Frage?

Ich kenne sie nicht. Oder vielleicht auch schon.

Ich meine, ich kenne Mom. Ich kannte sie.

Und Mom wollte immer nur das Beste für mich.

Dafür bin ich ihr dankbar, denn hätte sie das nicht gewollt, hätte ich sie bereits mit 18 Jahren verloren. Diese drei Jahre, in denen sie gekämpft hatte für ihr Leben...die hatte ich Moms Liebe für mich zu verdanken. Sie schenkte mir drei Jahre mehr mit ihr.

Jetzt – einige Zeit später, am Tag ihres fünfzigsten Geburtstages, wird mir klar, dass sie mir noch etwas geschenkt hat: Frieden.

Das tat sie, als sie sagte: Ich habe keine Angst vor dem Tod.

Wenn ich also das Kinn anhebe und Skyler King ansehe, an diesen Satz meiner Mutter denke, dann bin ich glücklich und kümmere mich nicht um die schlimmen Ereignisse meiner Vergangenheit.

Denn mit ihm lebe ich in der Gegenwart – ich lebe im Jetzt und ich bin Heaven dankbar.

Denn ohne seine unerschrockenen Fragen, ohne seine stetige Präsenz... hätte ich diese Worte, die mir Frieden brachten, womöglich nie von meiner Mutter gehört.

Er war und ist meine Rettungsleine.

Aber er hat mich nicht gerettet.

Ich selbst war das, indem ich nach dieser Leine gegriffen habe und mich für das Leben entschieden habe.

Und was soll ich an der Stelle groß sagen?

Ich bin verflucht froh, dass ich es getan habe, denn wenn ich mich heute Abend so umsehe, dann bin ich stolz auf mich.
Und ich bin stolz auf Heaven, der neben mir sitzt und sich mit seinem besten Freund - meinem Bruder - unterhält und dabei meine Hand hält.

Nicht nur Noah ist an diesem besonderen Tag bei uns. Auch Dad, Lea, Nicole, Dean, Mike, Marie und Eric sitzen hier, denn...wir feiern etwas.

Wir feiern Moms fünfzigsten Geburtstag.

Jeder hat seinen Piña Colada selbst gemixt in der Bar und anschließend sind wir hier her gefahren.

Seit Skyler seinen Führerschein hat, verbringe ich die meiste Zeit auf dem Beifahrersitz, aber das ist okay. Ich habe mich daran gewöhnt, ihn während der Fahrt ansehen zu können.

Unser Treffpunkt seit letztem Jahr für Mom's Geburtstagsfeier ist der Leuchtturm von Georgetown. Einer von ihren Lieblingsorten.

Es ist noch immer ungewohnt, wenn all diese Menschen gemeinsam mit mir meinen Lieblingstag im Jahr feiern, aber nichtsdestotrotz gefällt es mir. Ich finde es schön, wenn alle daran denken, dass meine Mom die Beste war.

Und so, wie die Sonne gerade über unseren Köpfen strahlt, weiß ich, dass es ihr gut geht. Wo auch immer sie ist. Und sie weiß, dass hier bei mir Menschen sind, die sie lieben und die mich lieben. Bedingungslos.

So wie ich sie immer lieben werde - bedingungslos.

»Auf Luna«, sagt Dad und erhebt sein gefülltes Glas, weswegen ich und alle anderen es ihm gleichtun.

»Auf Mom«, erwidere ich und sehe in Heavens Augen, die mich aufmerksam betrachten.
Es erscheint ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen, welches ich erwidern muss...ich kann gar nicht anders.

Und er ist sich dessen bewusst, denn unsere ineinander verschlungenen Finger und die Blicke die wir einander zuwerfen sprechen für sich.

Ich nehme mit der freien Hand einen Schluck von meinem Getränk und lasse die Erinnerungen zu, die ich mit dem Geschmack dieses Cocktails verbinde.

Doch im Vergleich zu früher, bringen diese Bruchteile meiner Vergangenheit mich mittlerweile dazu, zu schmunzeln. Ich bin dankbar für jeden Moment in meiner Vergangenheit, denn diese Momente haben mich zu dem geformt, der ich heute bin.

Heavens Finger fährt gleichmäßige Kreise auf meiner Haut am Handrücken, als er sagt: »Ich liebe dich, Kane«
Seine Stimme ist ruhig und leise und dadurch, dass alle um uns herum miteinander sprechen, hätte ich ihn fast nicht gehört.

Ich stelle das Glas ab und mein Schmunzeln wächst zu einem breiten Grinsen heran.

»Was hast du gesagt?«, hake ich nach und lehne mich auf unserer kleinen Picknickdecke in seine Richtung.

Obwohl wir mittlerweile gute zwei Jahre dasselbe Bett teilen, er aktuell mehr meine Klamotten als seine eigenen trägt und kein Problem damit hat, vor mir über seine Gefühle zu sprechen...wird er dennoch erstaunlich rot in seinem hübschen Gesicht, als meine Lippen kurz vor seinen zum Stillstand kommen. Ich höre Skyler schlucken.

Er liebt mich. Ich liebe ihn - wie am ersten Tag.
Aber auch - insbesondere weil ich ihn liebe - will ich diese Worte nochmal hören. Und ich möchte ihn ein bisschen ärgern, einfach, weil das meiner Natur entspricht.

»Ich hasse dich, Kane«, stöhnt er, weil er mich so gut kennt und weiß, was ich bezwecke.
Ich blende die Menschen um uns herum aus, lehne mich noch ein Stück vor und küsse ihn sanft.
Nur kurz, aber lange genug um zu spüren, wie sehr mich liebt.

»Ich liebe dich auch, Heaven«, flüstere ich an seinen weichen Lippen und lehne mich zurück, damit ich wieder in seine Augen sehen kann, die mehr entdecken, als mir manchmal lieb ist.

Seine Lippen verziehen sich zu einem breiten Lächeln und mein Herz macht einen kräftigen Satz in die richtige Richtung - in Richtung Zukunft, denn da sehe ich ihn.

An meiner Seite und vielleicht künftig sogar mit dem silbernen Ring an seinem Finger, den ich vor zwei Wochen gekauft habe.

Doch heute ist es noch nicht soweit.
Heute gehört der Tag den Erinnerungen an die beste Mutter, die ich mir hätte wünschen können und das ist gut so.

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THE
    E N D   

Wie immer folgt
eine Danksagung.

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