Die Uhr des Dr. Artocin

Teil 31

Laurian

Ich lächle sie an und gestehe: "Der Freund eines Studienkollegen ist Notarzt bei der Bergrettung in Ober-Österreich. Er möchte ab August ein halbes Jahr bei den "Médecins sans frontières" arbeiten und sucht eine Stellvertretung für diese Zeit. Ich war in meiner Jugend oft in den Bergen unterwegs und bin sogar ausgebildeter Bergführer. Nun habe ich mir überlegt, das ein halbes Jahr zu machen und mir in dieser Zeit darüber klar zu werden, wie es beruflich weiter gehen soll."

"Würdest du dann im Helikopter als Notarzt mitfliegen und Leute aus Gletscherspalten retten?", will Sarina wissen. "Genau, das gehört auch dazu, aber ganz so spektakulär würde es nicht immer ablaufen, es gibt auch kleinere Einsätze."
"Also, wenn ich mir den Knöchel auf einer Wanderung verstauche, würdest du mich auch in deinem Helikopter von den Bergen holen?" fragt sie mich mit einem unschuldigen Augenaufschlag.
Ich beuge mich vor, küsse sie auf den Mund und bekräftige: "Dich würde ich ganz besonders gern aus welcher misslichen Lage auch immer retten." Sie schwelgt in Gedanken: "Hmmm, ich stelle mir vor, wie ich am Boden liege mit einem havarierten Fuss, ein Hubschrauber neben mir landet und so ein Adonis wie du auf mich zu kommt und mich verarztet... ich muss gestehen, eine zieeemlich heisse Vorstellung." Ich muss lachen und meine mit belegter Stimme: "Nur, um von mir verarztet zu werden, brauchst du dich nicht in eine Gletscherspalte zu stürzen, das kannst du gern jederzeit und überall bekommen." 

Ihr Blick wird ganz weich, und sie gesteht: "Wenn du wüsstest, wie oft ich davon träume." Ich streiche ihr zärtlich über die Haare und antworte ihr leise: "Ich habe mir morgen fast den ganzen Tag reserviert, damit ich dich bei den Behandlungen begleiten kann", und füge mit einem Augenzwinkern hinzu: "Und wenn du nicht warten kannst, beginnen wir schon heute abend damit." Sarina schmiegt sich wie ein Kätzchen an mich und schnurrt: "Heute abend machen wir zwei noch etwas ganz anderes", und küsst mich zärtlich auf den Mund. Ganz willenlos lasse ich mich von ihr ins angrenzende Schlafzimmer führen...