Die Uhr des Dr. Artocin

Teil 59

Sarina

Die Fahrt ins Krankenhaus dauert nur ein paar Minuten. Laurian hält vor dem Notfall und legt seine Karte "Notarzt im Einsatz" unter die Windschutzscheibe. Wir werden sofort empfangen und in ein Behandlungszimmer geführt. Nach kurzer Zeit betritt ein Arzt mittleren Alters den Raum, begrüsst Laurian - sie scheinen sich zu kennen - stellt sich mir vor und legt beruhigend die Hand auf meine Schulter. Laurian informiert ihn über meinen Gesundheitszustand, und er entscheidet: "Gut, hast du schon so viel Vorarbeit geleistet. Dann fahren wir gleich mit dem Ultraschall fort." Er desinfiziert seine Hände, setzt sich zu mir und meint freundlich: "Dann wollen wir mal sehen, was Sie so plagt." Er fährt mit dem Ultraschallkopf über meinen Bauch, und Laurian und er unterhalten sich in einer Fachsprache, die mir nicht wirklich viel sagt.

Ich höre Laurian sagen: "Das hab ich auch schon vermutet", und der Doc sagt zu mir: "Einer Ihrer Eierstöcke hat sich stark entzündet, daher rühren Ihre Beschwerden." Ich schaue ihn ängstlich an und frage: "Und was heisst das jetzt?" Laurian antwortet: "Sarina, du musst sofort operiert werden."

Ich erschrecke und merke, wie sich meine Augen mit Tränen füllen. Laurian nimmt mich in den Arm und streicht mir beruhigend über den Rücken: "Schschsch, keine Angst, das kriegen wir wieder hin."
Als ich mich wieder etwas beruhigt habe, sagt der Doc zu Laurian: "Wir sind extrem knapp mit Personal, du bist doch auch Belegsarzt hier, könntest du mir assistieren?" Laurian überlegt kurz und meint dann: "Klar, das mach ich." Und zu mir gewandt fährt er fort: "Sarina, wir machen uns bereit, auch du wirst jetzt erstmal für den Operationssaal vorbereitet, wir sind nachher gleich wieder bei dir."

Ich fühle mich in Laurians Abwesenheit extrem allein und verlassen, während ich für die Operation vorbereitet werde und dann einige Gänge weiter in den Operationsraum geschoben werde.

Nach einiger Zeit höre ich Stimmen, und der Doc und Laurian treten an mein Bett, beide in grünen Operationskleidern und mit Haar- und Mundschutz. Ich erkenne Laurian an seiner beeindruckenden Grösse, seinen schönen grünen Augen und der tiefen Stimme. Er tritt an den Operationstisch, nimmt meine Hand und erklärt mir: "Sarina, wir beginnen sofort mit der Operation, gleich wirst du einschlafen, keine Angst, wenn sich der Raum etwas zu drehen beginnt, das ist nur die Narkose." Er drückt meine Hand, und ich schaue ihm tief in die Augen, während mich mein Bewusstsein langsam verlässt.