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-Hallo Leseratten,
Ich möchte euch noch einmal daran erinnern, dass Kommentare zu schreiben höchstens zwei Minuten dauert. Ich danke allen, die so fleißig lesen und voten! Viel Spaß beim nächsten Kapitel!Euer readerbunny01-
Ich lag am Abend lange wach. Mein Herz schlug viel zu schnell und immer wieder fuhren Wellen der Aufregung und Vorfreude durch meinen Körper, als dass ich hätte einschlafen können. Mit offenen Augen blickte ich durch das Fenster neben meinem Bett in den Himmel. Der Sternenhimmel war ein weiteres, das ich in der Stadt vermisste. Er war von den Straßenlaternen und Leuchtreklamen der Stadt sogar etwas rosa gefärbt. Meine gute Laune konnte das allerdings nicht trüben, denn ich wusste, dass Cole im Zimmer nebenan lag.
Ich nahm den Ring, den ich zum Schlafen auf die Fensterbank gelegt hatte. Durch das Fenster fiel genug Licht, dass ich ihn betrachten konnte. Er war wirklich wunderschön. Cole hatte erzählt, es sei seiner Großmutter gewesen, die anders als seine Eltern ebenfalls eine Gestaltenwandlerin gewesen war. Für mich war es ein Privileg, den Ring zu bekommen, denn an Coles Eltern hatte seine Großmutter ihn nicht weitergegeben. Sie war gestorben, als Cole noch ganz klein gewesen war, wie er mir auf der Rückfahrt erzählt hatte, während er meine Hand nicht losgelassen hatte.
Ich drehte das silberne Schmuckstück zwischen meinen Fingern hin und her. Er war sicher unheimlich wertvoll. Die Muster sahen aus wie die Efeuranken an der Hauswand von Lorelay. Der Stein war zwar klein, aber größer hätte er mir auch gar nicht gefallen. Ich steckte den Ring an meinen Finger und betrachtete ihn noch einmal. Er passte perfekt. Er war perfekt.
Ich legte den Ring zurück auf die Fensterbank und drehte mich auf die Seite, die Hände unter den Kopf. Irgendwann schlief ich ein.
Ich wachte am nächsten Morgen früh auf. Mein Zimmer war von der Sonne zwar schon in goldenes Licht getaucht, aber da wir Sommer hatten, war es wahrscheinlich noch sehr früh. Mein Blick wanderte zuerst zur Fensterbank. Er lag immer noch da, der Ring. Es war also kein Traum gewesen. Ich beschloss, aufzustehen.
Nachdem ich mich fertig gemacht und den Ring angezogen hatte, ging ich runter in die Küche. Es war nicht ganz still im Haus, als ich summend die Treppe hinabstieg. Hinter der Tür konnte ich bereits Rumoren hören. Leise machte ich die Tür auf.
Jace stand mit dem Rücken zu mir am Herd und es roch verdächtig gut nach Rührei. Er spürte meine Anwesenheit sofort und drehte sich um.
„Guten Morgen“, sagte er und widmete sich wieder der Pfanne zu.
„Guten Morgen“, erwiderte ich, „kann ich was helfen?“
„Ja, du kannst schon mal nach den Croissants schauen. Sie sind im Ofen.“ Er nickte in Richtung des rumorenden Geräuschs. Ich ging hin und schaute durch die Klappe. Golden knusprige, hörnchenförmige Gebäcke befanden sich darin. Ich machte die Klappe auf, nahm zwei Lappen und holte das Blech heraus. Sofort schlug mir ein köstlicher Geruch nach Croissants entgegen. Ich wollte das Blech schon auf den Tisch stellen, als Jace mich zurückhielt.
„Warte“, sagte er und kramte eine Unterlage hervor, damit das heiße Blech nicht direkt auf dem Holztisch stand. Er beobachtete mich, während ich es auf die Unterlage stellte.
„Schöner Ring“, meinte er schließlich.
Eigentlich wollte ich ihm einen möglichst ausdruckslosen Blick zuwerfen, aber kaum, dass ich an den Heiratsantrag auf dem Eiffelturm zurückdachte, fing ich unwillkürlich regelrecht zu strahlen an, während ich zu ihm schaute. Er konnte darüber nur lächelnd den Kopf schütteln, aber ich konnte sehen, dass es ihn freute, dass ich glücklich war. So sollte es unter Geschwistern ja auch sein.
„Dann kannst du jetzt Cole wecken gehen, bevor die Croissants kalt werden“, meinte er, „Ich kümmere mich um Miriam.“
Er stellte den Herd aus und ging zur Tür. Ich folgte ihm, doch er ging die Kellertreppe runter und ich die andere hoch. Ganz langsam und darauf bedacht, leise zu sein, öffnete ich die Tür zum Jungenzimmer. Cole lag mit dem Gesicht zur Decke auf dem Bett, das nicht am Fenster stand. Seine Bettdecke war sehr zerknittert, bedeckte ihn nur bis zum Bauch und er hatte kein T-Shirt an. Ich riss meinen Blick von seiner muskulösen Brust und richtete ihn auf sein Gesicht. Er schlief friedlich, den einen Arm auf seinem Kissen ausgestreckt, der andere hing an der Bettkante hinunter. Ich schloss die Tür, ging zu ihm und kniete mich neben sein Bett. Zuerst nahm ich den Arm, der hinunterhing und legte ihn zurück auf die Matratze. Dann beugte ich mich vor und küsste ihn.
Er seufzte zufrieden, schlang seinen Arm um meinen Rücken und zog mich zu sich. Ich ließ es zu, sodass ich nun so gut wie auf ihm lag. Aber Cole hielt mich fest und so konnte ich mich nicht bewegen. Nicht, dass ich das gewollt hätte. Irgendwann löste ich unsere Lippen und legte meinen Kopf auf seine nackte Brust. Er hielt mich weiterhin fest.
„Daran könnte ich mich gewöhnen“, murmelte Cole schließlich. Ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. Unwillkürlich musste ich auch lächeln. Er strich mit seiner Hand über mein Haar. Ich hob meine Hand, die neben meinem Kopf gelegen hatte, und malte ein Herz auf seine Brust.
„Ich liebe dich“, sagte ich, ließ meine Hand höher wandern und legte sie an seinen Kiefer. Dann drehte ich auch meinen Kopf, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Er schaute zu mir runter.
„Ach Mira“, seufzte er, „keine Worte auf dieser Welt könnten ausdrücken, was ich für dich empfinde.“
Bei diesen Worten musste ich noch mehr lächeln. „Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass die Worte ,ich liebe dich' das bedeuten könnten“, schlug ich grinsend vor.
„Aber diese Worte kennt jeder. Wir sollten uns besondere Worte oder Zeichen ausdenken, die nur uns gehören“, widersprachen er.
„Und welche?“
Darauf wusste weder Cole noch ich eine Antwort und so schwiegen wir wieder. Dann fiel mir siedendheiß wieder ein, weshalb ich hochgekommen war. Ich fuhr hoch.
„Was ist denn?“ Cole sah mich geschockt an.
„Ähm, Jace hat richtig leckere Croissants gemacht zum Frühstück“, sagte ich hastig und lächelte entschuldigend, „eigentlich sollte ich dich holen gehen, bevor sie kalt sind.“
„Mir tut es nicht leid“, grinste er und schlug die Decke zur Seite. Er stand auf, zog eine Jeans an und streifte sich ein T-Shirt über. Dann kam er zu mir und streckte mir seine Hand entgangen. Als ich sie ergriff, zog er mich aus dem Deckenhaufen und wir gingen gemeinsam nach unten in die Küche.
„Der Ring steht dir ausgezeichnet. Wer ist denn der Glückliche?“, fragte Cole scherzhaft, als wir etwa auf der Hälfte der Treppe angelangt waren. Ich ersparte mir die Antwort, indem ich ich ihn einfach nur ein weiteres Mal anlächelte.
Wir überwanden die letzten Stufen und ich stieß die Küchentür auf. Hätte ich das mal lieber nicht getan. Das Hochgefühl und das Glück verpufften augenblicklich. Das Bild, das sich uns darbot, ließ mich auf der Stelle erstarren.
Jace mit tränenüberströmtem Gesicht in Miriams tröstenden Armen. Finn ebenfalls weinend in seinem Kinderwagen. Und nebendran der schön mit Liebe gedeckte Frühstückstisch.
Jace sah auf, als wir eintraten und aus seinem Blick sprach so viel Schmerz und Trauer, dass sich mein Herz auf einmal so verengte, dass ich Angst hatte, es würde sich nie wieder vor Freude weiten können. Diesen Blick würde ich nie wieder vergessen können, denn mit ihm begannen die Komplikationen erst.
Mit Trauer, Schmerz und Tränen.
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Tränen von Blut
ParanormalMira geht nicht auf eine normale Schule. Sie ist auf einer Schule für Gestaltenwandler. Das heißt: Jeder in ihrer Klasse kann sich verwandeln, aber in verschiedene Tiere. Kein Tier gibt es doppelt. Bis Jace an die Schule kommt. Er ist ein Panther, g...