-Hallo Leseratten,
Ich habe eine kleine Ankündigung zu machen: Ich werde demnächst das Buch umbenennen. Es wird “Tränen von Blut“ heißen, für die, die keinen Namen auf Wattpad haben und es nicht in der Library haben:).
Viel Spaß beim Lesen!Euer readerbunny01-
Doch so weit wir auch liefen. Das Ende der Welt erreichten wir natürlich nicht. Also drehten wir wieder um und liefen zurück zur Schule. Es dämmerte bereits, als wir dort ankamen.
Warte, hielt ich Cole in Gedanken zurück, als er den Innenhof betreten wollte. Er wandte sich zu mir um.
Ich weiß nicht, wie ich mich zurückverwandeln soll.Er schien sich köstlich darüber zu amüsieren. Sein Körper bebte vor unterdrücktem Lachen. Schließlich kam er auf mich zu und legte sich auf den Boden. Ich legte mich dazu.
Wie, fragte er mich, hast du es denn das letzte Mal gemacht?
Keine Ahnung. Ich bin eingeschlafen und als ich aufgewacht bin, war ich wieder ein Mensch.
Also entspannen.
Was? Ich war irritiert.
Du musst dich entspannen, um dich wieder zu verwandeln. Viele kämpfen ja auch damit, dass sie die Gestalt in ein Tier wechseln, wenn die Gefühle überhand nehmen. Sie sind dann meistens aufgewühlt oder angespannt. Die Verwandlungen haben alle mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der das Herz schlägt. Um sie zu kontrollieren, brauchst du zwei Dinge oder Ereignisse, die deine Emotionen immer noch beeinflussen. Eine Erinnerung, die dich wütend macht oder irgendwie aufwühlt, wenn du daran denkst, und eine schöne, die dein Herz zur Ruhe kommen lässt. Das kann zum Beispiel auch etwas sein, von dem du träumst oder einen Ort den es in Wirklichkeit gar nicht gibt, der aber wunderschön und friedlich ist. Verstehst du?Ich nickte. An was denkst du?
Schweigen. War ich zu weit gegangen? Ich wollte ihn gerade beruhigen, dass er es mir nicht zwingend erzählen musste, als er tief Luft holte und sagte, fast schon flüsterte: Ich hab gelernt mich zu verwandeln, als Jace gegangen ist. Kein anderes Ereignis hat mich so erschüttert.
Ich schluckte trocken. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ihn das mitgenommen hatte. Jace war seine Familie gewesen, seine Säule, sein Fels, an den er sich klammern konnte. Als er weg war, hatte Cole den Boden unter den Füßen verloren. Klar, meine Vergangenheit war auch nicht einfach gewesen, aber ich kannte ja nichts anderes. Ich war daran gewöhnt, so aufgezogen worden. Für Cole hingegen war es etwas ganz neues, von allen gemieden zu werden.
Ich musste an meine Einschulung denken. Die Familie, bei der ich zu der Zeit war, hatte eine Tochter in meinem Alter. Doch als nett konnte man sie nicht bezeichnen. Sie war hochnäsig, arrogant, selbstgefällig und verwöhnt. Ich hatte in der Grundschule keine Freunde, da sie alle gegen mich aufgehetzt hatte. Machte sie etwas falsch oder verletzte sich, war ich Schuld. Dann war es im Gang zu einer Auseinandersetzung gekommen. Ich war wütend geworden, sehr wütend. Meine Augen hatten rot zu leuchten begonnen. Sie hatte es natürlich ihren Eltern erzählt. Die nächsten zwei Wochen waren für mich die Hölle gewesen. Ich durfte die niedersten Arbeiten verrichten, bekam nur das, was der Hund nicht mehr aß, was so gut wie gar nichts war, durfte nicht mehr in die Schule und wurde geschlagen und verspottet. Bis sie mich dann endlich ins Kinderheim zurückgaben. Ich wusste, warum sie es gemacht hatten. Sie hatten Angst, genau wie alle anderen Familien, genau wie die Schüler vor Cole. Wer Angst hat schlägt um sich. Wir waren beide Verstoßene. Noch eine Gemeinsamkeit.
An was denkst du?
An meine Vergangenheit.
War sie schön?
Nein. Mein Tonfall klang eindeutig verbittert.
Vielleicht sollte ich es dir nochmal erklären: Die aufwühlenden Gedanken sind zum Verwandeln in das Tier und nicht in den Menschen.Ich lächelte innerlich und dachte an den vergangenen Tag. An die Sonne, die frische Luft, die weiten Panoramablicke, die Natur, die Tiere, die Freiheit. Und es funktionierte. Ich verwandelte mich. Auch Cole tauschte seine Gestalt und lächelte mich anerkennend an. Ich lächelte zurück.
Auf einmal tat sich etwas in meinem Magen und mir wurde für eine Augenblick schwindelig. Dann sah ich schärfer als zuvor.
„Cole." Meine Stimme klang weinerlich und ängstlich, brach fast. Aber das war mir im Moment so was von egal.
Sein Gesichtsausdruck wechselte sofort von stolz zu besorgt.
„Ich hab Hunger."
Er wusste sofort, was das bedeutete.
Bildquelle: http://www.wetter-foto.de/foto-5021-Daemmerungsfarben.html
DU LIEST GERADE
Tränen von Blut
ParanormalMira geht nicht auf eine normale Schule. Sie ist auf einer Schule für Gestaltenwandler. Das heißt: Jeder in ihrer Klasse kann sich verwandeln, aber in verschiedene Tiere. Kein Tier gibt es doppelt. Bis Jace an die Schule kommt. Er ist ein Panther, g...