-Kapitel 26-

16 4 1
                                    

„Ich weiß das es dir nicht gefallen wird, aber wir haben beschlossen, das du und die Jungs euch nicht mehr treffen dürft. Du wirst bis Sontag außerdem bei Jace schlafen oder in deinem Zimmer, wenn du dich schon bereit dafür fühlst."


Kein Treffen mehr mit den Jungs? „Wir haben Treffverbot?" frage ich entgeistert. „Ja habt ihr, wir finden, dass es das beste ist. Für dich aber auch für die Jungs." „Gar keine Treffen oder keine Privat mehr?" Auch wenn es albern klingt, aber dass würde einen Riesen Unterschied machen.

„Keine privat Treffen, zudem haben die Manager den dreien zum Kontaktabbruch geraten, aber ich habe gesehen wie sehr du die Jungs magst, weswegen ich die Manager dazu überreden konnte, das ihr euch weiterhin unter Menschen treffen dürft." 

Mein Blick ist fragend, klar wir waren öfters zusammen unterwegs aber wenn die Manager ‚die frisch verliebten' auseinander reißt und es plötzlich nichts mehr kommt, ist es noch auffälliger.

Aber dann kam die Erkenntnis plötzlich und einschlagend, „Warum glaubst das ich die Jungs gerne habe?" oder hat er ... nein er wird mich und Hyunjin nicht am Pool gesehen haben... oder doch? Bitte nicht, dass wäre richtig peinlich...

Mir wird heiß, ich könnte hier im Bikini stehen und mir wäre immer noch heiß. „Denkst du wirklich das ich deine Blicke nicht sehe, die du den Jungs zuwirfst? Oder das Tanzen von der After-Party und dem Kuss auf der Tanzfläche?? Du kannst mir sagen was du willst, aber du bist verliebt. Seit... „ die Pause ist nur kurz, aber wir denken beide den Satz zu ende. "Du hast, egal welcher Superstar es war, ihm nie ansatzweise solche Blicke zugeworfen"

Mein Blick wandert zu Boden und ich spiele nervös mit meinen Ringen an meinen Fingern. „Kann ich gehen?" frage ich leise, es wird mir einfach zu stickig hier drin, ich muss raus hier, darüber nach denken und es realisieren. Er antwortet mir mitleidend mit ja und ich drehe mich um.

Meine Füße tragen mich in mein Zimmer zu meinem Schlüsselfach, ich schnappe mir meine Schlüssel von meinem Motorrad, ziehe mir meinen Motorradkleidung an und mit dem Helm in der Hand verschwinde ich aus dem Haus.

Das Tacho zeigt 180 steigend an, der Wind spielt mit meinen Haarspitzen die unter dem Helm hervorgehen. Auf der Autobahn ist so gut wie nichts los. Paar Autos, selten ein LKW und noch schnellere Autos die mich überholen, aber es ist mir egal.

Ich darf Hyunjin, I.M. und Joohoney nicht mehr alleine sehen. Es ist ein verfickter Schlag ins Gesicht, so nah und doch so fern. Jetzt wird mir auch bewusst warum Hyunjin mich im Pool nur für nh Sekunde angesehen hat und das traurig und verletzt.

Wegen ein paar Fotos, auf denen man sieht das drei Jungs und ein Mädchen, wie normale Freunde Spaß haben, es sind stinknormale Fotos, keine Nackt Fotos und keine Pornos. Nein, es sind Fotos auf denen man lacht und einfach den Moment und sein Leben genießt.

Wie ironisch die Welt doch ist, hat man keinen Spaß, sagt jeder ‚Hab Spaß', aber wenn du dann einmal Spaß hast ist es auch wieder falsch.

Plötzlich ertönt hinter mir eine Autohupe, in meinen Spiegeln sehe ich das Auto rasend auf mich zu kommen, reflexartig ziehe ich mein Motorrad nach rechts und verliere die Kontrolle über das Bike. Die Fahrbande kommt mir gefährlich nah und ich sehe mich schon tot und zerstückelt auf den nächsten zwei km. Das Auto was ich abgedrängt habe, hupt ebenfalls und bremst ab.

Mein Motorrad wieder unter Kontrolle fahre ich rechts an den Rand auf den Standstreifen. Bei den Autofahrern hinter mir, probiere ich mich mit Handzeichen zu entschuldigen. Das Arschloch wegen das fast einen Unfall mit mindestens einer toten ausgelöst hat, zieht ebenfalls nach rechts nach kommt paar 100m vor, zum stehen.

Ich erkenne eine schwarzen Sportwagen, vermutlich ein Porsche. Fragen warum, wieso, weshalb und was das alles soll, überhäufen sich in meinem Kopf. Ich nehm meinen Helm ab, um frische Luft zu schnappen und den schock verarbeiten zu können.

Zitternd steige ich von meinem Motorrad ab, den Ständer bekomme ich gerade noch so ausgeklappt. Unter Schock stehend setze ich mich auf die Bande gegen die ich gerade fast geknallt bin.

Ein und Aus Atmen, ein und aus, ein und aus, ein... und aus... mein Atem stabilisiert sich langsam und doch der Schock bleibt. Im Augenwinkel sehe ich die zwei Männer auf mich zukommen, die an dem Schock Schuld sind. Meine losen Haare wehen vor meinen Augen herum.

„Hey alles gut bei dir kleine?" fragt der rechte von den beiden. Er stellt sich vor mich und geht in die Hocke um auf Augenhöhe zu kommen. Ich gucke beide einmal kurz an, beide haben eine Warnweste an, die von den vorbeifahrenden Autos reflektiert werden. Der Mann vor mir hat einen Schuldigen Blick im Gesicht, sein Kollege sieht nicht so besorgt aus.

„Ja es geht" antworte ich leise. „Sorry, keine Ahnung was in meinen Bruder einherfahren ist, aber ich wollte mich für ihn entschuldigen." „Ändert nichts daran, das ich fast wegen ihm drauf gegangen wäre." gebe ich giftig zurück. „Entschuldigung Püppchen, aber selbst schuld wenn du im Schneckentempo über die Autobahn kriechst"

„Kriechen?? Ich hatte 190 drauf, Freundchen! Abgesehen davon hat diese scheiß Autobahn drei Spuren und ich war auf der mittleren, du hättest wie jeder normale auf der linken mich überholen können, ohne hupen oder wie ein Psychischkranker von hinten angeschossen kommen müssen."

Als Antwort bekommen ich ein knurren und den Rücken zu gekehrt. Das Arschloch geht zurück zum Porsche, wo er sich auch reinsetzt und vermutlich auf seinen Bruder wartet, der immer noch hilflos vor mir hockt. „Sorry, ich weiß echt nicht was ihn geritten hat, der ist schon seit Tagen so komisch drauf."

„Kannst du ja nichts für" versuche ich ihn mit einem gestellten lächeln zu beruhigen. Nach Minuten der Stille und das beobachten des Verkehrs, bricht er die Stille. „Kommst du klar, oder brauchst du noch irgendwas?" „Ich komme klar, danke", er greift in seine Hosentasche und holt sein Handy raus. Aus seiner Handyhülle holt er eine Visitenkarte raus. 

„Falls doch noch was ist, egal ob mit dir oder mit dem Bike, schreib mir ruhig." Unsicher nehme ich sie an „Danke" „Ich geh dann mal, komm gut nach Hause" ich lächle ich noch einmal zu bevor er mir den Rücken zukehrt und auch verschwindet.

Locker eine halbe Stunde später sitze ich immer noch auf der Bande und starre den Verkehr an. Auch wenn es tagsüber fast heiß war und ich anfangs in dem Anzug geschwitzt habe, ist mir durch den Stressschweiß und dem kühlen Wind inzwischen fast kalt. 

Ich merke wie ich anfange zu zittern. Die Sonne geht langsam am Himmel unter, die Wolken färben sich rot, orange und gelb sogar ein stich von lila ist zu erkennen.

Nach weitern Minuten des Starrens hole ich mein Handy aus der Brusttasche hervor. Fünf verpasste Anrufe und paar Nachrichten von meinen Eltern und Brüdern, die alle fragen, wo ich stecke. Ich beschließe Lyra anzurufen.

„Rocksy, Gott du lebst, wo bist du, gehts dir gut?" sie klingt komplett aufgebracht. „Gott hat damit auch nichts zu tun, ich sitze am Autobahnrand und mir ..." „Was machst du am Rand einer Autobahn?? Bitte sag nicht..." „Beruhig dich, ich hatte einen kleinen zwischen Fall, nichts ernstes, ich bin heil und das Motorrad auch." unterbreche ich sie, bevor sie sich die schlimmsten Szenarien ausdenken kann.

Im Hintergrund höre ich Jacco und Michael aufgebracht reden. „Jungs, ihr geht es gut, sie sitzt auf einem Standstreifen einer Autobahn, aber hatte keinen Unfall." hörbar atmen beide erleichtern aus. „Schatz, bitte tue mir den gefallen und komme einfach sicher und unversehrt nach Hause" bittet mich Dad „Dad, ich hatte heute auch nichts anderes vor"

Ist ja nochmal gut gegangen. Soll ich den mysteriösen netten Bruder nochmal vorkommen lassen? Und was denkt ihr, was das Arschloch von Bruder geritten hat, dass er einen Unfall provoziert. 

Don't F*ck me, just Rock meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt