Jᴇssɪᴄᴀ
Geo war anstrengend. Veronica kam fünf Minuten zu spät, ihre Haare standen ab und sie hatte ein fettes Grinsen auf dem Gesicht. Als ich sie gefragt hatte, was los ist, hatte sie mir freudestrahlend erzählt wie nett und einfühlsam Matt ist und wie toll die beiden doch zusammenpassen.
Ich hatte die ganze Zeit zustimmend gebrummt, obwohl ich innerlich wie eine verrückte den Kopf schüttelte. Sie war wirklich auf ihn reingefallen.
Veronica meinte dass es nicht so wäre und Matt sie wirklich lieben würde. Und die anderen waren nur Show - die nervten Matt nur.
So gerne ich ihr gesagt hätte, dass Matt auch für sie das gleiche empfand (obwohl sie sich erst seit gestern kannten), konnte ich es nicht. Er tat es nämlich nicht. Das war einfach offensichtlich.
Ich versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch wurde immer wieder von rechts angestupst und mir wurde zugeflüstert wie toll Matt war. Ich habs ja schon verstanden!
»Und dann hauchte er mir zu dass er mich liebt. Er ist so ein Charmeur. So sü-«, flüsterte sie mir zu bevor sie von unserem Lehrer unterbrochen wurde. »MISS SMITHS! Keine Unterhaltungen in meinem Unterricht! Verschieben Sie dies auf die Pause.« Er warf Veronica einen strengen Blick zu und fuhr mit seinem Unterricht fort.
Veronica brummte nur Augen verdrehend und lehnte sich an dem Stuhl zurück. Ich war ein bisschen froh, dass der Lehrer sie ermahnt hat. Jetzt musste ich ihr wenigstens nicht mehr zuhören.
Geo war trotzdem langweilig und ich passte bis zum Ende der Stunde nicht auf. Ich wusste nicht mal worüber wir die ganze Zeit geredet hatten. Was war eigentlich unser Thema?
Als es zum Schluss klingelte, packte ich meine Sachen zusammen und stürmte wie die anderen aus dem Raum. Schnell umarmte ich Veronica mit einem Lächeln und winkte ihr zu, bis ich mich auf den Weg zum Café machte.
Zum Glück war es nicht so weit weg, also musste ich nicht lange laufen um anzukommen. Trotzdem fühlte es sich jedes mal an als wäre ich drei Kilometer Marathon gelaufen.
Als das Café in mein Sichtfeld kam, quietschte ich fröhlich auf. Ich liebte das Lighthouse einfach.
Es sah wie immer bezaubernd aus. Das Gebäude bestand aus einer Marmorwand und hatte weiße Fenster. Von oben rankte Efeu bis zum Boden und außen standen ein paar Tische, wo schon Menschen ihren Kaffee und Kuchen genießten.
Wer schon einmal im Lighthouse war, wusste dass der Schokokuchen der Beste der Stadt war. Er war einfach himmlisch. Mit einem glücklichen Blick stolzierte ich durch die Eingangstür und begrüßte meine Mitarbeiter.
Wir waren nicht viele, heute waren wir zu dritt. Ein Koch, zwei Kellner. Das lag daran, dass es eben ein kleines Café war. Ich lief zu der Tür, welche nur für Personal war und zog mir schnellstens meine Dienstkleidung an. Den Schulranzen pfefferte ich einfach in einen der Spinde.
Gut gelaunt begrüßte ich Charlie, der wunderbare Küchenchef. Er war für den Schokokuchen verantwortlich, und dafür liebte ich ihn. »JESSIIIII!«, quietschte jemand. Eine Frau kam auf mich zugerannt und ich wurde in eine stürmische Umarmung gezogen. Ich lachte amüsiert. »Hi Isabella!« Isabella war die Kellnerin, mit der ich wohl am meisten Kontakt hatte. Sie war immer fröhlich und die süßeste Person die wohl je auf der Welt gelebt hat.
Wir waren zusammen immer eingeteilt. Das lag warscheinlich daran, dass sie in meinem Alter ist, und somit wir beide zur gleichen Zeit Schule aus hatten. Die anderen Mitarbeiter waren meist älter als wir, und somit waren wir die beiden Neulinge, welche immer zusammen halten.
»Jessica, kannst du das zu Tisch 3 bringen?« Erschrocken drehte ich mich um, doch bemerkte dass es nur mein Chef war. »Ja, klar«, erwiederte ich und nahm das Tablett an. Mit einem entschuldigenden Blick zu Isabella lief ich durch die Mitarbeitertür, in den offenen Raum des Cafés.
Es war schon voll und viele Personen genießten ihr Essen. Es war eine angenehme Lautstärke, was bei uns sehr wichtig war. Wir wollten dass jeder den Aufenthalt mit vollsten Zügen genießen kann.
Schnurstraks lief ich zu Tisch 3 und gab dem älteren Ehepaar ihre Bestellungen. Ich wünschte ihnen einen guten Appetit und sah mich dann im Raum um, ob jemand noch bestellen will. Nach weniger Suchzeit fand ich auch schon einen Tisch in der Ecke, wo eine Gruppe Jugendlicher saß und sich unterhielten.
Mit einem freundlichen Blick lief ich zu ihnen hin und nahm deren Bestellungen auf. Danach ging ich sofort zu Charlie und gab ihm die Liste.
Ich machte den Job nicht nur weil er mir Spaß machte, sondern weil ich das Geld auch brauchte. Ich musste für meine Katze, Muffin, bezahlen. Meine Eltern meinen dass ich auch bezahlen müsste, wenn ich meine Katze haben wollte.
Ich liebte Muffin über alles. Sie war einfach ein kleines Fellknäul, welches es liebte mit mir zu kuscheln. Sie war einfach zu süß.
Ich brauchte das Geld aber auch für mein Auto. Ich wollte schon immer eins haben, aber meine Eltern meinen dass ich es mir selber verdienen muss. Und das tat ich nun.
Ich hastete von einem Kunden zum anderen, viele bestellten den Schokokuchen. Normalerweise war es immer angenehm zu arbeiten, man musste nicht wirklich schnell herumlaufen, da meistens nicht so viele Kunden im Café waren.
Die Schicht verging sehr schnell, ich blödelte ein bisschen mit Isabella rum und erledigte viele Bestellungen. Es war schon dunkel draußen, als ich Ende hatte, also verabschiedete ich mich von Isabella, Charlie und meinen Chef Mike und packte meine Sachen.
Ich musste noch einmal zum Supermarkt um Katzenfutter für Muffin zu besorgen und dann ging es ab nach Hause.
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bryan
Teen FictionAlkohol und Drogen machen einen großen Teil des Lebens von Bryan aus. Auf einer Party trifft er auf Jessica, welche ihn irgendwie mitzieht. Beide haben Probleme, welche ihr Leben beschwert. Können sie beide zusammen ein Leben führen, ohne Drogen und...