chapter 19

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Jᴇssɪᴄᴀ

Endlich war es Freitag. Der Unterricht war vorbei und die Party sollte in 3 Stunden statt finden. Ich sah durch mein Handy und bemerkte, dass Jonathan mir eine Nachricht geschrieben hatte.

Hole dich dann in ca. 2 Stunden ab.

Ich lächelte. Er schrieb mir sogar schon davor. Das machte mich glücklich und ließ mich ein bisschen sicherer fühlen.

Okay! Danke nochmal:)

Er tippte.

Kein Problem.

Fröhlich und erleichtert begab ich mich ins Bad, um mich jetzt schon fertig zu machen. Man sah mir den ganzen Schulstress an, also versuchte ich so gut wie möglich entspannt auszusehen.

Meine Haare wurden gewellt und ich trug ein bisschen Makeup, um die Augenringe vom Stress zu überdecken. Ich nahm mir ein Shirt heraus, welches perfekt für die Party geeignet war, aber immer noch genug verdeckte, sodass ich mich nicht dreckig fühlte.

Glücklich hüpfte ich auf mein Bett. Durch die weiche Matraze sank ich ein Stück ein. Dann sah ich erneut auf mein Handy.

Jonathan hatte mir geschrieben, dass er in ein paar Minuten da sein sollte. Oh verdammt, hatte ich so lange gebraucht? Mit einem Blick auf die Uhr versicherte ich mich, dass ich wirklich so lange gebraucht hatte. Aber wenigstens war ich jetzt fertig und bereit, auf diese Party zu gehen.

Ich ging aus dem Chat raus und öffnete einen anderen. Zwei Nachrichten von Veronica. Eine Person, von der ich es echt nicht erwartet hätte.

Die Party ist btw abgelaufen. Also ich gehe ohne dich. Dein Pech.

Ich sah zu der nächsten Nachricht.

Achso und Jessica, danke dass du das zwischen mir und Matt ruiniert hast. Ich hasse dich. Verpiss dich und komm nie wieder zu mir.

Mein Magen zog sich leicht zusammen. Bloß nicht heulen, bloß nicht heulen. Mit einem leisen Schniefen riss ich mich zusammen. Es tat weh zu sehen, wie sie mich hasste. Einfach weil wir schon seit jung auf beste Freunde waren.

Schnell tippte ich eine Antwort und schloss mein Handy.

Entscheide dich für einen, den du haben kannst, dann können wir wieder reden :)

Ich atmete tief ein und legte mein Handy kurz auf die Seite. Zum Glück kam Raphael auch nicht mit zur Party, sonst wäre das gesamte noch angespannter.

Tatsächlich hat es mich überrascht, dass Matt jetzt nichts mehr mit Veronica zu tun haben wollte. Vielleicht war sie ihm auch etwas zu anhänglich geworden. Oder er ist doch nicht so schlecht, wie er immer wirkte.

. . .

Eine halbe Stunde später standen wir schon vor dem Eingang der Party. Laute Musik dröhnte nach draußen, obwohl der Großteil der Fenster des Anwesens geschlossen waren.

Wir befanden uns im Reichen-Distrikt. Natürlich, wo sollten sonst solche Partys stattfinden.

Neben mir stand Jonathan. Seine Hände waren in seine Hosentaschen gesteckt und er starrte angestrengt auf die Tür. Sofort hatte ich ein unwohles Gefühl. Doch dann lächelte er mir zu und leitete mich in das Anwesen.

Es war (wie schon erwartet) wunderschön und teuer dekoriert. Der Kronenleuchter leuchtete auf die Tanzfläche, wo schon mehrere Jugendliche jubelten und abtanzten. Ich biss mir nur nervös auf die Lippe und sah mich um. Ich kannte keinen. Wirklich, keinen einzigen. Vom Sehen in der Schule mal, wenn man vorbeigelaufen ist. Aber sonst Kontakt hatte ich mit keinem.

Mein Magen zog sich unwohl zusammen. Vielleicht hätte ich doch absagen sollen. Ich wollte schon zum Gehen ansetzen, als Jonathan's Stimme mich unterbrach.

»Alles okay?«, fragte er und sah mich misstrauisch an. Ich nickte nur heftig. Gut, das war es mit meinem Fluchtplan. Schnell sah ich mich nach einem ruhigen Plätzchen um, wo ich nicht mit so vielen Leuten im Kontakt kam. Doch ich sah keinen einzigen.

»Lass uns zur Bar gehen. Tanzen macht eh mehr Spaß, wenn man erst vollgedröhnt ist. Ich bezahl auch deinen Drink«, meinte er und zwinkerte mir zu. Seine braunen Haare lagen ihm flach an der Seite. Ich nickte leicht und ließ mich von ihm an die Bar ziehen.

»Es war nur ein Abend. Nur ein Abend«, versuchte ich mich zu beruhigen, doch das unwohle Gefühl ging trotzdem nicht weg.

»Was darf es für euch sein?«, fragte der Typ an der Bar und zwinkerte mir zu. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass wir schon angekommen waren.

Jonathan bestellte irgendein Drink, wessen Namen ich noch nie gehört hatte. »Äh ja, genau das selbe«, stotterte ich, als er sich an mich wendete.

Neugierig betrachtete ich erneut die tanzenden Paare und Menschen, welche auf der Tanzfläche herumwirbelten. Wie gerne würde ich ebenfalls gut tanzen können. Wenn ich es tat, sah es eher aus wie ein Stock, welcher versuchte sich im Wind zu biegen.

Plötzlich musste ich auf Klo. Meine Blase drückte und lange konnte ich es nicht aushalten. »Ich muss mal, bin gleich wieder zurück«, brummte ich und stand auf. Jonathan nickte nur. Er war irgendwie abwesend, ganz anders, als er sich in der Schule vorgestellt hatte.

Mit schnellen Schritten suchte ich eines der vielen Badezimmer auf. Als ich eins fand, schloss ich mich ein und beobachtete mich erst im Spiegel. Meine Frisur passte immer noch perfekt, doch meinen Lippenstift zog ich ein zweites Mal nach. Dann erledigte ich mein Geschäft und wusch die Hände.

Ich wollte schon die Türklinke nach unten drücken, als ich stoppte. Ich hatte ein wirklich ungutes Bauchgefühl. Und das hieß nie etwas gutes. Als würde gleich etwas passieren, was ich nicht wollen würde. Doch atmete ein paar mal tief durch und drückte dann die Klinke hinunter.

Sofort wurde es wieder laut und meine Augen wurden von den Farben überwältigt. Verzweifelt kämpfte ich mich durch die Mengen, um an die Bar zu kommen. Dabei rammte ich ein paar Leute an, welche mir bissige Blicke zuwarfen.

Glücklich sah ich, wie Jonathan an der Bar stand und unsere Getränke ebenfalls. »Hey, ich bin zurück«, lächelte ich und er erwiederte dies. »Hier, dein Drink«, meinte er dann und schob mir meinen Drink zu. Ich nickte dankbar und griff um das Glas.

Auf einmal wurde es auf den Boden gerammt. Die Flüssigkeit goss sich über den Boden aus und Jonathan verzog sein Gesicht wütend. Ich sah verwirrt zu dem Ursacher.

»Trink. Das. Nicht.«

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Oop

bryanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt