Jᴇssɪᴄᴀ
Meine Beine brannten wie Hölle, als ich endlich zuhause angekommen war. An meinen Handgelenken hatten sich nun wirklich blaue Flecken gebildet, welche den Abdruck der Finger meiner Mutter abbildeten.
Während dem Weg nach Hause hatte ich kaum geweint. Mir war zwar zum Heulen zumute, aber ich konnte einfach nicht. Der Schmerz trieb mich weiter und ließ mich alles durchhalten.
Zitternd öffnete ich die Haustür. Der Eingangsbereich war dunkel. In den Familienfotos über dem Spiegel war meine Mutter abgebildet. Unschuldig, mit meinem Bruder und mir an ihrer Seite. Wir waren alle glücklich.
Schniefend zug ich meine Schuhe aus und schmiss sie in die Ecke. Mein Körper brannte bei jeder Bewegung. Vielleicht hätte ich es doch abchecken lassen sollen. Doch dann hätten wir Probleme mit dem Jugendamt.
Ich wollte mich in das Wohnzimmer begeben als es plötzlich klingelte. Ich wollte nicht vor die Tür. Zitternd strich ich meine Tränen weg und versuchte meine roten Augen irgendwie zu verstecken. Meine Arme waren immer noch unter meinem Ärmel verschwunden.
Ich öffnete langsam die Tür. Vor ihr stand kein geringerer als Hope. Als ihr Blick auf mich fiel kam sie sofort hinein und schloss die Tür hinter sich. Dann drückte sie mich in eine feste Umarmung.
Überfordert erwiederte ich diese. Es fühlte sich dennoch gut an, obwohl jeder Muskel meines Körpers schrie. Obwohl sie nicht wusste was gerade bei mir los war, fühlte es sich befreiend an.
»Jess...«, flüsterte sie besorgt und strich eine Strähne aus meinem Gesicht. Ich schluchzte nur und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. Sie tätschelte meinen Kopf.
»Oh man, was ist passiert?«, murmelte sie und ich schüttelte leicht den Kopf. Ich war noch nicht bereit, darüber zu reden. Sie nickte verständnisvoll und leitete mich anschließend in unser Wohnzimmer.
Ich ließ mich auf die Couch senken und sie machte sich auf den Weg in unsere Küche. Erschöpft schloss ich die Augen und döste ein wenig vor mich hin, bis Hope mit zwei Tassen heißer Schokolade mich aufweckte.
Lächelnd stellte sie diese vor mir ab und mir schlich auch ein leichtes Lächeln über die Lippen. »Danke«, hauchte ich und nahm einen Schluck von dem Gebräu. Es schmeckte köstlich und war genau das, was ich in dem Moment benötigte.
Eine Weile wurde es still. Wir beide saßen uns gegenüber und tranken langsam unsere Tasse aus. Ich merkte, dass es Hope ebenfalls nicht so gut ging. Ich wusste nicht, was vorgefallen war, doch es musste mit Bryan zusammenhängen. Immerhin war sie gerade erst bei ihm.
Dann unterbrach ich die Stille.
»Hope?«
»Hm?«, murmelte sie verwirrt und sah auf.
»Ich... meine Mutter ist in einen Autounfall gekommen, da sie getrunken hat. Sie trinkt allgemein sehr viel... Als ich bei ihr war, hatte sie mich festgehalten und brutal weggestoßen.« Ich schloss kurz meine Augen und spürte wie erneut die Tränen kamen.
Hope sah mich nur geschockt an. Ich war ziemlich direkt gewesen, das war vielleicht nicht die beste Strategie gewesen. Aber es musste einfach raus. Und Hope war hoffentlich die beste Idee gewesen.
»Das tut mir so Leid, ich-« Sie sah mich bemitleidend an und zog mich erneut in eine Umarmung. Sie brauchte auch gar nichts sagen. Ich fühlte mich besser, nachdem es raus war.
»Ich will hier heute Nacht nicht schlafen, mein Bruder und mein Vater sind nicht da, kann ich zu dir gehen?«, murmelte ich und sah sie flehend an.
»Nun ja, ich... Ich lebe bei Bryan würde ich sagen, da ich kein anderes Zuhause habe. Ich könnte dich zu ihm bringen«, schlug sie vor und ich nickte. Ich hatte nicht wirklich Lust ihn wiederzusehen aber hier bleiben wollte ich ebenfalls nicht.
. . .
Hope öffnete Bryans Haustür und wir beide schlichen hinein. Wie beide mussten flüstern, um nicht aufzufallen.
Sein Haus war riesig. Obwohl es Nacht war und ich kaum was sehen konnte, erkannte ich die hochmodernen Möbel. Es war komplett anders als Zuhause. Größer, teurer, luxuriöser.
»Du kannst auf der Couch schlafen«, schlug sie vor und zeigte auf eine Couch, welche im Wohnzimmer stand. Sie war mindestens doppelt so groß wie bei uns.
Ich wollte mich einfach nur noch schlafen legen also nickte ich und ließ mich auf die Couch senken. Keine Minute später war ich auch schon eingeschlafen.
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HEILIGER BIMBAM! Ich wollte einmal danke an euch alle sagen<3 wir haben die 1k geknackt UND ich war für einen Tag auf Platz 8 bei Romantik?!?! ich bin so ausgerastet, als ich das gesehen hatte, wirklich wirklich vielen vielen dank omg 😭
wie ihr vielleicht schon gesehen habt ist auch ein neues cover für dieses buch erstellt worden von der lieben stillregen :)<3
feedback ist immer erwünscht btw🤭
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bryan
Teen FictionAlkohol und Drogen machen einen großen Teil des Lebens von Bryan aus. Auf einer Party trifft er auf Jessica, welche ihn irgendwie mitzieht. Beide haben Probleme, welche ihr Leben beschwert. Können sie beide zusammen ein Leben führen, ohne Drogen und...