Jᴇssɪᴄᴀ
»Okaay, wo fangen wir an?« Grinsend drehte sich Hope im Kreis und deutete auf vereinzelte Geschäfte. »Erst was essen oder doch lieber gleich ein Kleid kaufen. Was denkst du, Jess?«
Ich sah sie nur überfordert an. »Bitte?« Sie sah bitterböse zurück. »Also, Kleid ist es.« Dann zog sie mich zu einem Geschäft, welches - tatsächlich - geöffnet hatte.
»Seit wann haben die Sonntags offen?«, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Sie zuckte mit den Schultern und gemeinsam liefen wir durch die Eingangstür.
»Was weiß ich. Aber es ist echt nicht schlecht. So hat man mehr Zeit zum shoppen.« Ich schnaubte nur und wurde von ihr in die Kleiderecke gezogen.
Sofort steckte Hope ihre Hände zwischen die verschiedensten Stoffe und vergleichte jedes Kleid miteinander. Ich sah mir währendessen die Deko ein bisschen genauer an. Was anderes hatte ich ja nicht zu tun.
»Woah, guck mal, wie findest du dieses?« Hope hielt ein schwarzes Kleid in der Hand, welches ziemlich eng aussah. Ich sah dies leicht stutzig an. Der Ausschnitt lag ziemlich tief und die schwarzen Rosen, welche aufgestickt waren, sahen eher als wie zu groß geratene Fussel.
»Naja, also... Du kannst es ja mal anprobieren.« Sie zuckte mit den Schultern und durchwühlte wieder die Kleider.
Meine Aufmerksamkeit geriet nun zu den einzelnen Ketten und Ohrringen, welche an so einem drehbaren Schrank befestigt waren. Erstaunt betrachtete ich die fein gearbeiteten Ketten und beneidete diese Leute, welche Geld dafür besaßen.
»Fertig? Ich habe nämlich ein paar Kleider gefunden, welche mir passen könnten. Ich glaube, ich probiere diese mal an.«
Gesagt, getan. Keine Minute später befanden wir uns in der Umkleidekabine und Hope zog sich ihr erstes Kleid an. Das schwarze mit Ausschnitt und Rosen.
Angeekelt betrachtete sie dieses dann im Spiegel und zupfte sich den Stoff zurecht. »Das sieht ja mal mega grauenhaft aus«, brummte sie mit einem Blick auf die Rosen.
»Wer kann sowas überhaupt tragen? Der Ausschnitt ist ja tiefer als die Titanik.« Ich zuckte mit den Schultern und sie zog sich das Erste Kleid wieder aus. »Also das war es nicht.«
Das zweite Kleid kam an. Es war ein dunkelblaues Seidenkleid, welches sich an ihren Körper schmiegte. Sie beobachtete sich im Spiegel und sah dann zu mir hin.
»Ich finde es zwar wunderbar, aber ich glaube dir würde es einen Hauchen mehr passen.«
Verwirrt sah ich sie an und legte meinen Kopf schief. »Wirklich? Es sieht wunderschön an dir aus.«
Tatsächlich, es passte ihr super und wie angegossen. Sie sah damit aus wie ein Model.
»Ja, wirklich, probier es an.« Grinsend quetschte sie sich aus das Kleid und drückte es in meine Hand. Keine Minute später stand ich mit dem Kleid vor dem Spiegel.
»Wow wow wow, es ist so wunderschön.« Hope's Augen wurden groß und sie sah mich erstaunt an. Ich wurde leicht rot. Es war wirklich wunderschön an mir.
Der dunkelblaue Stoff, welcher sich perfekt an mein Körper schmiegte. Die Ärmel, welche elegant über meine Schultern fielen. Und keine Träger, welche meinen Oberkörper bis zum Schlüsselbein frei machten.
»Du musst das Kleid nehmen. Wenn du es nicht nimmst, dann kratze ich mein letztes Taschengeld zusammen und kaufe es dir, um es dann unter deine Nase zu reiben, bis du es anziehst.« Hope stemmte ihre Arme in die Seiten. Ich lachte auf. »Oh wow, okay Miss Modeexpertin, ich nehme es ja schon.«
. . .
Eine Stunde später saßen wir an der Eisdiele, von der Hope vorhin schon geschwärmt hatte. Ich genoss meine Kugel Straziatella, während Hope sich eine Mischung aus Mango und Vanille reinzog.
Sie hatte Schlussendlich auch noch ein Kleid gefunden. Ein wunderschönes schwarzes, dieses Mal sogar ohne Rosen.
Zufrieden nahm ich einen weiteren Löffel von meinem Eis.
Jetzt mal ernsthaft - Wer isst Eis von der Waffel und ist am Ende glücklich darüber? Bei mir goss sich alles über meine Hände oder tropfte am Ende auf meine Hose, sodass ich mit einem riesigen Fleck nach Hause watscheln musste. Bei einem Becher passierte so etwas nicht. Und am Ende hattest du eine nicht so kalte Masse an Eis, welche du schlürfen konntest. Eis im Becher war einfach viel genießbarer.
»Ich liebe dieses Eis hier. Es ist so verdammt himmlisch«, schwärmte Hope nun zum bestimmt tausendsten Mal. Ich verdrehte die Augen und nickte zustimmend. »Ja Ma'am, ist mir ja noch gar nicht aufgefallen.«
Hope lächelte schräg und zuckte mit den Schultern. »Ich sag's nur.«
»Hey Mädels, was macht ihr denn hier?« Überrascht sah ich auf und sah Sebastian und Lennard auf uns zulaufen. Sebastian setzte sich gegenüber von mir und Lennard gegenüber von Hope.
»Hey ihr beiden«, murmelte ich überrascht und drehte leicht meinen Kopf. »Ich wusste nicht, dass ihr ebenfalls heute hier sein würdet.«
Sebastian lehnte sich in der Lehne zurück und lächelte leicht, während Lennard das Eis von Hope wie gebannt anstarrte.
»Mango und Vanille?«, traute er sich dann doch zu fragen und beobachtete traurig, wie ein Teil des Eises in Hopes Mund landete.
»Mhm, woher wusstest du das?« Hope sah ihn neugierig an. »Ich bitte dich. Erstens, das ist die Beste Eisdiele hier in der Stadt, ich kenne jede Geschmacksrichtung auswendig und Zweitens, Mango und Vanille sind meine Lieblingssorten.«
Überrascht blieb Hope ihr Mund hängen. »Ne, oder?! Meine auch.«
Und dann startete ein inniges Gespräch über Eissorten, bei dem ich nur halb hinhörte. Hope sah ziemlich glücklich aus und lächelte Lennard mit einem verträumten Blick zu. Ich fühlte mich mit Sebastian wie ein Zuschauer bei einem Kinofilm.
Langsam wurde es auch später und die Eisdiele begann zu schließen. Somit waren wir gezwungen aufzustehen und da wir nichts anderes zu tun hatten fuhren wir gleich nach Hause.
Lennard und Sebastian hatten wir gleich an der Eisdiele verabschiedet. Hope sah ihm sehnsüchtig nach und ich musste sie fast zwingen, wieder zurück zu Bryan zu bringen.
- - -
jedes mal wenn ich ein kapitel hochlade denke ich, dass es keiner lesen wird und doch lesen es plötzlich leute. ihr wisst nicht wie das mein herz erwärmt, dankeschön<3
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bryan
Teen FictionAlkohol und Drogen machen einen großen Teil des Lebens von Bryan aus. Auf einer Party trifft er auf Jessica, welche ihn irgendwie mitzieht. Beide haben Probleme, welche ihr Leben beschwert. Können sie beide zusammen ein Leben führen, ohne Drogen und...