"Das ist so langsam echt nicht mehr witzig!", murrend donnerte Neal seinen Kopf auf die massive Tischplatte und brachte damit den Kaffee, in den bunten Tassen, gefährlich zum schwanken.
Selina, die ihre Tasse sicherheitshalber an sich nahm, musterte ihren besten Freund durch zusammengekniffene Augen.
Sie saßen mittlerweile eine geschlagene Stunde an ihrem Stammtisch und warteten auf den Rest ihrer Truppe.
Maya und Mark waren noch im Unterricht gewesen, Alexa hatte Cheerleadertraining und Xander und Marco wollten noch etwas in er Stadt erledigen.
So ware es nur Sel und Neal gewesen, die in Lucys Diner. Sie genießte die Zeit, die sie mit Neal alleine hatte.
Seit er aus China zurückgekehrt war, hatten sie nur wenig so zusammen gesessen.
Sie brauchten auch nicht miteinander reden. Es hatte nie viele Worte zwischen ihnen gebraucht. Es war ihr Ding stumm da zu sitzen und in die dampfenden Kaffeetassen zu starren.
Naja Selina zmindest, denn Neals Blick war, wie so oft in letzter Zeit, auf seinen Laptop gerichtet, welchen er nun laut seufzend zuklappte.
"Willst du deine Sorgen mit mir teilen?", fragte Sel ehrlich, als sie über den Rand ihrer Tasse hinwegblickte.
Ihr Gegenüber stieß ein erneutes Seufzen aus: "Ich habe die nächste Absage bekommen. Was mach ich falsch? Was Sel?"
"Du suchst einen Job?" Die sanfte Stimme der alten Ladenbesitzerin klang vom Theke zu ihnen hinüber.
Ihre graublonden Haare waren mit einer großen Haarklammer am Hinterkopf befestigt. Einige Strähnen hatten sich gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Mit ihren klaren Augen hatte sie den Jungen ins Visier genommen.
Neal nickte und klappte seinen Laptop, mit einem ruck zu und warf den Kopf in den Nacken. "Ja, aber es läuft nicht so rosig!"
"Du könntest doch hier anfangen. Ich meine so oft wie ihr hier herumlümmelt, da könnt ihr euch auch mal nützlich machen. Natürlich bezahle ich gut."
Lucy war um die Theke herumgetreten und kam auf die beiden zu. Ihren Stift, wie immer, hinter ihr Ohr geklemmt.Selina konnte sehen, wie die Augen ihres besten Freundes immer größer worden. Sein Mund stand offen und es war offensichtlich, dass er antworten wollte.
"Versteh ich das richtig?", fragte Neal vorsichtig, "Du würdest mich einstellen. Mich? Die wandelnde Katastrophe. Ich fackel doch vermutlich am ersten Tag schon die Küche ab!"
Lucy lachte auf: "Und deshalb überlassen wir die Küche lieber weiter Oskar und mir und du kümmerst dich um die Gäste. Nimmst die Bestellungen auf und bringst es zum Tisch. Alles eine Sache der Übung, aber ich glaube an dich. Du arbeitest erst einen Tag auf Probe und dann gucken wir weiter."
Die alte Dame bedachte ihn mit dem typischen Lucy Lächeln. Sie schaffte es immer Sel und ihre Freuden so anzusehen, als sei sie die liebevolle alte Tante, die jeder mochte und auf die man beim Familienessen immer so sehnlich wartete.
"Natürlich!", rief Neal aus, "Natürlich mache ich das! Wann soll ich anfangen?"
"Was hältst du von jetzt?", mit einem sanften Lächeln nickte die in Richtung Tür, durch die gerade Xander, Marco und Alexa ins Diner traten. Maya und Mark folgten.
"Hey ho", rief Marco, als er Neal die Faust hinhielt und wartete dass sein Freund die Begrüßung erwiderte.
Viel bekam Sel nicht mehr mit, denn ihr Blick wanderte unterbewusst zu Xander, der sich neben seiner Schwester auf der Sitzbank niederließ und in ein Gespräch vertieft zu sein.

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Save the Game
Teen FictionEine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre pfirsichgleiche Haut. Und das, obwohl sie sich geschworen hatte nie vor ihm zu weinen. "Bitte zwing mich nicht." Ihre Stimme war so kraftlos. Beinahe nur noch ein Hauchen. Sie spürte wie ihr Körpe...