"Ein Kaffee mit Milch?" Lucy schenkte Selina ein herzliches Lächeln als sie zu ihr an den Tisch trat.
Sie hatte ihre graublonden, schulterlangen Haare nach hinten gebunden und ihren Kugelschreiber hinters Ohr geklemmt.
Ihre warme und herzliche Art war ansteckend und so schlich sich auch auf Sels Lippen ein sanftes Lächeln: "Gerne. Und könntest du mir vielleicht einen Erdbeermilchshake bringen?"
"Aber natürlich", lachte die ältere Dame, "Du bist vermutlich die einzige, die zu einer solchen Jahreszeit nach einem Milchshake fragt."
Mit leichten Schritten verschwand Lucy in Richtung Küche und ließ Selina im Diner alleine zurück.
Um diese Uhrzeit, an einem Sonntag Morgen, war das Diner ungewohnt leer.
Normalerweise würde es die Bewohner der Kleinstadt zum Frühstück hier her treiben, oder Truckerfahrer, die hier eine Pause einlegten.
Doch seit Beginn des neuen Jahres wirkte die Stadt wie ausgestorben.
Als habe man die Zeit eingefroren.
Als könnten die Bewohner der Stadt einfach nicht zur Normalität zurückkehren.
Egal wie sehr sie es wollten.Und wenn Selina nicht diese fragwürdige Nachricht von X erhalten hätte, dann hätte sie sich vermutlich auch mit einem Buch und einer Tasse Tee in ihrem Zimmer verschanzt.
Doch die kurze Nachricht "Morgen um 8 bei Lucy's. Wir müssen reden!", hatte sie zur Sorge verleitet.
Xander King stand nicht gerne am Wochenende vor 12 Uhr auf. Es musste ihm also wichtig sein, was auch immer er ihr zu sagen hatte. Und sie würde ihm zuhören. Nicht nur weil sie Neal gestern Nacht noch versprochen hatte hinzugehen. Sie wahr auch wirklich neugierig was er ihr zu sagen.
Die kleine Klingel an der Ladentür klimperte leise, als die Tür geöffnet wurde und eine große Gestalt das Diner betrat.
Xander King schüttelte die kleinen weiße Schneeflocken aus seinen Haaren, die sich in seinen braunen Locken verfangen hatten und glitzerten wie kleine Kristalle.
Als er Selina erblickte schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen und er kam auf sie zu. "Du sitzt auf unserem Platz."
Er hatte Recht. Was er jedoch nicht wusste war, dass sie sich insgesamt fünf mal umgesetzt hatte, bevor sie sich schließlich hierhin gesetzt hatte.
Es hatte sich einfach falsch angefühlt an den anderen Tischen zu warten. Nicht wo ihre Geschichte doch genau hier angefangen hatte. Hier hatte alles begonnen.
Sie wollte aufstehen und ihm um den Hals fallen. Sie wollte einfach weinen und doch schluckte sie es hinunter.
Mit ausdrucksloser Miene zeigte sie auf den Stuhl ihr gegenüber: "Setz dich doch. Ich hab dir einen Kaffee mit Milch bestellt." In ihren Gedanken fügte sie ein 'Wie immer' hinzu.
Xander nickte leicht und setzte sich hin. Dabei ließ er die Rothaarige nicht aus den Augen. Beinahe so, als könnte sie sich jeden Augenblick in Luft auflösen.
.
Sie schwiegen Immer noch, als Lucy mit ihren Getränken zurück kam. Das Lächeln der älteren Dame wurde breiter als sie Xander erblickte und ihm die Kaffeetasse reichte. "Ihr beiden zusammen? Damit hab ich heute echt nicht mehr gerechnet. Habe mir schon Sorgen gemacht, dass ihr nie wieder miteinander redet. Kinder ihr seit echt für Überraschungen gut."
"Lucy, könntest du uns vielleicht noch Waffeln machen? Wenn die Umstände nicht zu groß sind?", fragte Xander vorsichtig.
Die alte Dame nickte sofort: "Aber natürlich. Gebt mir 10 Minuten. " Noch immer grinsend wandte sich die Diner Besitzerin zur Küche und huschte davon.
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Save the Game
Novela JuvenilEine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre pfirsichgleiche Haut. Und das, obwohl sie sich geschworen hatte nie vor ihm zu weinen. "Bitte zwing mich nicht." Ihre Stimme war so kraftlos. Beinahe nur noch ein Hauchen. Sie spürte wie ihr Körpe...