Stumm schritten sie hinter dem Theaterlehrer her. Selina hatte ihren Blick in Richtung Boden gesenkt und schwieg. Die Stimmung war so eisern, dass sie immer noch das Gefühl hatte zu erfrieren.
Seit sie das Büro verlassen hatten hatte Arthur Hilton kein einziges Wort mehr gesagt.
Zielstrebig schritt er voraus, auf eine alte Tür am Ende des Ganges zu.Sel war nicht oft in diesem Trakt der Schule. Doch auch wenn sie hier war, war ihr diese Tür nie aufgefallen.
Sie war hellbraun, mit einer Scheibe im oberen Teil der Tür. Man konnte nicht hindurchsehen.
"Mister Rivera. Bitte öffnen sie die Tür", war das Erste, was Hilton sagte. Er hatte sich nicht zu seinen Schülern umgedreht sondern starrte einfach nur die Tür an.
Marco zögerte erst, bevor er den alten Türgriff umfasste und sie öffnete.
Licht durflutete den Raum, der sich dahinter versteckte.
Hohe, verstaubte Bücherregale zierten die Wände und eine Fensterfront, am anderen Ende des Raumes ließ schwaches Licht hinein.Dichte Vorhänge hingen über die alten Gardienenstangen. Winzige Schlitze ließen das Tageslicht hinein und die Staubflusen in der Luft tanzen. Ein runder Tisch stand in der Mitte des Raumes und war ebenfalls mit einer dichten Staubschicht bedeckt.
"Darf ich euch euren neuen Raum zeigen", sagte der blonde Mann, als er in den Raum trat, "Das alte Büro der Schülerzeitung."
Mit diesen Worten riss er die dichten Vorhänge hinunter und flutete den Raum mit hellem Licht.Sel musste die Luft anhalten um nicht die stickige Luft einzuatmen und ihre Augen begannen zu tränen.
In diesem Raum musste seit Jahren keiner mehr gewesen sein.
Marco hustete in die Armbeuge und hatte seine Augen geschlossen und auch Sel spürte die dreckige Luft. Sie kratzte an ihren Lungen wie Schmirgelpapier.
"Und was genau wollen Sie uns damit sagen?", fragte Marco, als er wieder zu Luft gekommen war. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und bedachte den Lehrer mit seinem typischen Rivera Blick.
Der Footballspieler hatte die Braue hochgezogen und den Kopf leicht schief gelegt.Arthur Hilton hielt dem Blick seines Schülers stand. "Ihr werdet die neuen Leiter der Schülerzeitung sein. Mit Tompsons Intelligenz und Riveras zwischenmenschlichen Kontakten werdet Ihr sicher ein gutes Team. Solltet ihr euch weigern, dann kennt ihr ja die Konsequenzen."
"Wie bitte!", entsetzt starrten die Beiden ihn an.
"I-ich kann das nicht machen!", stotterte Sel, "Ich habe mit der Schülervertretung und dem Schulduell zu tun!"
"Und ich habe mit dem Training zu tun. Coach Tompson würde mich umbringen!"
Doch ihre Worte ließen den jungen Lehrer kalt. Mit seinen dunkelblauen Augen hatte er seine Schüler fixiert. "Ihr werdet das tun was ich von euch verlange, ohne mir Widerworte zu geben. Ihr beide habt viel zu verlieren und ich bin derjenige, der eure leben in der Hand hält. Also werdet ihr das machen, was ich von euch verlange!"
Ohne den beiden Zeit zum Antworten zu lassen verließ der Theater- und Englischlehrer den Raum.
Zügig hallten seine Schritte über den Gang bis sie gänzlich verklungen waren.
.
"Warum bist du in Hiltons Fänge geraten?" Neugierig musterte Marco Selina, während die kleine Rothaarige die Bücher musterte.
Mit ihren zarten Fingern Uhr sie über die alten, ledrigen Buchrücken.
"Wegen der Sache mit Neal und den Lösungen. Er denkt, dass ich dahinter stecke", sagte Selina ehrlich, bevor sie sich von dem Regal abwandte. "Hilton drohte mit seinen Informationen zur Schulbehörde zu gehen und meinen Vater vorzuführen."
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Save the Game
Teen FictionEine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre pfirsichgleiche Haut. Und das, obwohl sie sich geschworen hatte nie vor ihm zu weinen. "Bitte zwing mich nicht." Ihre Stimme war so kraftlos. Beinahe nur noch ein Hauchen. Sie spürte wie ihr Körpe...