Aufgelauert
„Na, was treibst du hier so ganz alleine?", hauchte mir eine Stimme ins Ohr, als ich frühmorgens durch die Küche schlich, um zu sehen ob ich denn noch allein war.
Mit einem Aufschrei fuhr ich jetzt herum und fand mich unversehens einem grinsenden Blutsauger gegenüber. Dem Schlimmsten der Truppe.
Jimin schüttelte den Kopf und lachte leise. „Meine Güte, was für ein schreckhaftes Püppchen – hast du etwa Angst, Schätzchen?"
„Nein", knurrte ich, obwohl ich mich allein bei seinem Anblick verkrampfte. „Und ich bin nicht dein Schätzchen."
„Hm." Jimin machte einen Schmollmund, streckte die Hand nach mir aus, und berührte meine Haarspitzen. Womöglich hatte er auch mein Gesicht berühren wollen, aber ich war ihm so gut wie möglich ausgewichen. „Dabei könnten wir so viel Spaß haben... wir beide..."
„Fass mich nicht an!", fauchte ich und war drauf und dran, nach ihm zu schlagen, wagte es jedoch nicht. Was, wenn ich ihn zu sehr verärgerte? Würde er mich dann an Ort und Stelle... fressen?! Wieder wich ich zurück, prallte dabei gegen den Küchentresen und keuchte schmerzerfüllt auf.
Jimins Augen funkelten vergnügt, während er mir den halben Schritt nachsetzte und mich erneut in Bedrängnis brachte.
„Was denn, was denn... so bange..."
Als er sich zu mir beugte, tauchte ich blitzschnell unter seinem Arm durch und brachte mich um die Kochinsel herum in Sicherheit.
„Wo ist Suga?" Ich klang etwas atemlos.
Gegenüber rollte Jimin genervt mit den Augen. „Rate", antwortete er kurzangebunden und streckte den Zeigefinger aus, um es anzudeuten. „Einmal."
„Wo ist Namjoon?", tönte es da in seinem Rücken und plötzlich stand auch noch Jin im Türrahmen und betrachtete mich nachdenklich. Jimin schnaubte und wandte sich halb zu ihm um.
„Echt jetzt? Sehe ich aus wie ein Informationsschalter?"
Dafür fing er sich von Jin einen irritierten Blick ein, auf welchen hin er nur abwinkte. „Bei unserem Gastgeber."
„Schon wieder?"
Jimin schnaubte erneut. „Noch immer."
„Oh", machte Jin jetzt und wirbelte auf dem Absatz herum, bevor er wieder davoneilte. Jimin verschränkte die Arme und drehte sich mit einem liebenswürdigen Lächeln wieder zu mir herum.
„Womit wir wieder alleine wären. Okay, wo waren wir, Schätzchen?"
Betont lässig schlenderte er zu mir herüber und auch wenn ich ihm auswich, hatte ich wenig Chancen ihm vollends zu entkommen, das war mir klar. Selbst wenn ich mich abgewandt hätte und einfach davongerannt wäre, hätte es ihn sicher nicht viel Mühe gekostet mich zu stellen.
„Bei meinem Namen", raunte ich also und täuschte damit mehr Mut vor als ich tatsächlich hatte. „Er lautet nicht Schätzchen."
Jimin lachte. Okay, das war... verstörend. Er hatte ein schönes Lachen, wie er allgemein ein verlockendes Äußeres hatte. Bis auf die Augenfarbe vielleicht. Sein Blick, der mich verfolgte, ließ keinen Zweifel daran, dass er jede Sekunde, die er in meiner Gegenwart verbrachte, ganz genau die Situation auslotete.
„Ich sollte jetzt-"
„Warte!" Noch während ich mich umdrehte, packte er mich am Arm und hielt mich auf. Ein weiteres durch und durch amüsiertes Lachen war zu hören. „Bitte warte... ist es wirklich so schrecklich in meiner Gegenwart?"
DU LIEST GERADE
Blood, sweat and tears [Taegi]
Fanfiction[BTS-AU] Schon als Kind waren Taehyung Dinge aufgefallen, für die niemand eine Erklärung hatte. Damit begann eine jahrelange Odyssee, die ihn selbst als jungen Erwachsenen noch brandmarkte, weil es keinen Menschen gab, der ihm glaubte. Und auch wenn...