Kapitel 13 √

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Tag der ersten Abrechnung

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Tag der ersten Abrechnung.

Rose würde heute unter meine Fittiche genommen werden, ob sie wollte oder nicht. Dafür musste ich jedoch zuerst das Fake-Date mit James Janson etwas ankurbeln und ihn dann fallenlassen.

Entsprechend des Anlasses musste ich auch aussehen. Also hatte ich ein zweiteiliges Set aus einem schwarzen, hochsitzenden Rock und passendem Blazer ausgewählt. Darunter trug ich ein dunkelgrünes Korsett. Die Schuhe und Accessoires waren angepasst. Meine Lippen hatte ich betont und dazu einen scharfen Eyelinerstrich gezogen. Wie ein Messer, mit dem ich gnadenlos angreifen würde.

In dieser Kampfaufmachung ging ich wie abgemacht zum Café Lilin.

Das Geschäft wirkte wie ein Ort, an dem sich Paare gerne sehen ließen. Die Atmosphäre war hell, überall waren Blumen verteilt und einige hingen sogar von der Decke herunter. Irgendwie war das kitschig. Die Tische waren abgerundet und zierliche weiße Stühle standen jeweils daneben. Beim Eintreten erklang eine Glocke und gleich daneben befand sich die Theke mit einer Vielzahl von Desserts. Für meinen Geschmack war das Geschäft zu überfüllt mit Menschen.

Ich konnte nur vermuten, woran Rose gedacht hatte, als Janson sie auf das Treffen ansprach. Wahrscheinlich dachte sie, dass Janson mit ihr ausgehen wollte. Falls sie sich für ihn herausgeputzt hatte, mochte sie ihn. Dann könnten die beiden zumindest miteinander zufrieden sein.

Rose sollte mich beim Reinkommen nicht als Erste sehen. Also setzte ich mich mit dem Rücken zum Eingang. Nicht dass sie es sich noch anders überlegte und weglief. Es sollte schließlich eine Überraschung für sie sein. Wenn auch eine erschreckende.

Janson wartete schon auf mich. Nervös stand er von seinem Stuhl auf. Er trug ein hellblaues Hemd, das er in seine schwarze Hose gesteckt hatte. Sein rötliches Haar war zurückgegelt. Meiner Meinung nach hatte er ein bisschen zu dick aufgetragen, aber er hatte sich dennoch Mühe gegeben. Ein Bonuspunkt für ihn. Ich würde versuchen, so nett wie möglich zu ihm zu sein.

Ich atmete auf und nahm Haltung an. Dann ging ich selbstbewusst auf ihn zu und stellte mich ihm gegenüber.

Janson schien nervös. Etwas unbeholfen schob er mir den Stuhl zurück, damit ich mich setzen konnte. Er hatte ziemlich gute Manieren und machte es mir damit schwer, ihn nicht zu kränken.

Wie könnte ich ihm am einfachsten klarmachen, dass das nichts wird?

Janson nahm gegenüber vom Eingang Platz und stolperte dabei vor Nervosität. Ich musste mir mein Lachen verkneifen und biss mir auf die Lippen. Mit geröteten Wangen kratzte er sich verlegen hinter dem Ohr.

»Du siehst... wunderschön aus«, stotterte er das Kompliment an mich heraus. Ich gab ihm ein sanftes Lächeln, das sich jedoch nicht in meinen Augen widerspiegelte. Doch das merkte er nicht. Sie taten es nie.

»Danke, Janson, du siehst auch nicht schlecht aus.« Er wurde rot. Ich hätte nicht gedacht, dass er so schüchtern sein würde.

»Vielen Dank, aber ich kann mich trotzdem nicht mit dir messen. Ich denke, ich spreche hier für alle, die auch gerne ein Treffen mit dir hätten«, sprudelte es aus ihm heraus. Nett, dass er andere anspricht. Minuspunkt.

More Than You - Cardell Academy I (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt