Fröstelnd stapften Blaze und ich zurück in unser Zimmer. Aella eilte mit hochgezogener Kapuze davon, bevor sie jemand ungeschminkt sehen konnte. Ich merkte keinen Unterschied. Nur ihr Augenlid hatte manchmal einen schwarzen Strich und auf ihren Lippen war manchmal auch ein Ton drauf. Vielleicht war es mir auch nicht so wichtig, dass ich mir Gedanken dazu machte. Oder ich hatte einfach keine Ahnung von alldem.
Meine Hände waren ganz steif, und ich versuchte sie durch Reibung zu wärmen. Meine Nase lief immer noch, seitdem Aella mir einen großen Haufen Schnee ins Gesicht gedrückt hatte. Oder es zumindest versucht hatte. Es hatte sie um einiges schlimmer erwischt, als mich. Immerhin war meine Hand fast doppelt so groß wie ihre. Ich schmunzelte bei dem Gedanken daran.
Vor der Tür kramte ich in meiner militärgrünen Jacke nach dem Zimmerschlüssel und öffnete sie mit zitternden Händen. Blaze drängte sich an mir vorbei und warf seinen Parka auf den Boden. Ohne die Schürsenkel zu lösen, schlüpfte er aus seinen Schuhen und trat sie in die Ecke. Schnee schmolz auf dem Parkett.
Ich strich mir den Schnee aus den Haaren. Einiges fiel zu Boden und hinterließ Tropfen. Wenige rannen mir kalt den Nacken hinunter und ich erschauderte. Dann zog ich meine Sachen selbst aus und ließ sie fallen. Ausnahmsweise war mir nicht danach, alles aufzuräumen. Ich wollte lieber schnell eine warme Dusche nehmen, aber Blaze hatte sich wie immer selbst behauptet.
Minuten später kam er heraus und ich schubste ihn, um selbst ins Bad zu verschwinden. Das warme Wasser prickelte auf meiner Haut und meine verspannten Gelenke lockerten sich.
Nachdem ich fertig war, öffnete ich die Tür. Blaze hatte sich schon etwas Bequemes angezogen. Er trug einen schwarzen Sportanzug mit senkrechten weißen Linien an den Seiten. Dazu trug er ein weißen Pullover.
Schlurfend ging ich zu meinem Schrank und griff mir eine graue Jogginghose und den passenden Hoodie. Dazu nahm ich einen weißen dünnen Pullover und alles andere. Blaze drehte sich automatisch mit dem Rücken zu mir um und ich zog mich schnell an, um nicht zu erfrieren.
»Also, was machen wir heute?«, fragte ich ihn, als ich mich angezogen auf mein Bett setzte. Blaze schob sein Handy in seine Hosentasche. »Also, ich weiß nicht, was du vorhast, aber mir ist kalt. Ich bleibe drin, bei Ale. Deswegen habe ich schon Frühstück auf ihr Zimmer bestellt«, antwortete mein Zimmerpartner. Mein Magen zog sich zusammen, und mir wurde ganz flau.
»Denkst du, sie lässt das einfach zu?«, meinte ich angeknackst und war überrascht von dem Ton, den ich von mir gab.
Blaze zuckte nur mit den Achseln. Er hatte nicht richtig auf mich geachtet und schaute auf sein Handy. »Was soll schon sein? Außerdem habe ich Ale schon geschrieben. Sie hat mehr oder weniger zugestimmt«, gab er begeistert zurück und sprang aus dem Bett.
»Und weswegen ist sie dagegen?«, hakte ich neugierig nach, während Blaze seine weißen Sneakers anzog. Mit einem breiten Grinsen antwortete er, dass sie nicht wollte, dass er, wie allzu oft, in ihrem Bett krümelte. ›Oft?!‹ Wie oft macht ihr das?
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More Than You - Cardell Academy I (German)
Novela Juvenil»Ja, eine Bitch bin ich... irgendwie. Damit kann ich leben«, zupfte ich an meinem schwarzen Schulblazer und fuhr fort, »dafür habe ich mich offensichtlich bekannt gemacht... aber was bedeutet es schon, wenn ich das über mir selbst sage.« -•-•-•-•-•...