»Ja, eine Bitch bin ich... irgendwie. Damit kann ich leben«, zupfte ich an meinem schwarzen Schulblazer und fuhr fort, »dafür habe ich mich offensichtlich bekannt gemacht... aber was bedeutet es schon, wenn ich das über mir selbst sage.«
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Es hatte sicherlich nur Minuten gedauert, aber das Gespräch zwischen den Trainern und uns zog sich wie eine Ewigkeit hin. Ein paar Mal konnte ich noch zu Aella schauen. Sie stand allein da. Abwartend. Doch dann wurde ich in das Gespräch hineingezogen und konnte mich nicht mehr abwenden.
Als es nichts mehr zu sagen gab, war sie auch nicht mehr am Tisch. Verwundert über ihr plötzliches Verschwinden, gingen Blaze und ich zum Ort zurück, von dem wir gekommen waren.
»Wo ist Aella hin?«, fragte ich meinen Freund neben mir, obwohl er keine Antwort darauf haben konnte. Blaze zuckte nur mit den Schultern. »Vielleicht ist sie gerade für kleine Mädchen gegangen.«
Das schien möglich, aber ein ungutes Gefühl überkam mich. Mein Kragen fühlte sich enger um meinen Hals an, wie eine zuschnürende Schnalle.
Suchend erhob ich meinen Kopf über die Schülermenge, um nach Aella Ausschau zu halten. Vergebens. Sie war nirgendwo zu sehen. Nicht einmal in einer Ecke des Saals.
Treyton und Brea schlossen sich uns kichernd an. Mir war es im Grunde gleichgültig, worüber sie lachten, da ich davon ausging, dass es etwas mit ihrem Theaterstück zu tun hatte. Meine Aufmerksamkeit lag eher darauf herauszufinden, wo Aella war. Das war schwachsinnig und beinahe obsessiv von mir. Dennoch konnte ich nicht anders handeln. Mein Verhalten widersprach meinem Verstand. Mein Körper fühlte sich angespannt an, als wäre ich in einer Alarmsituation. Nur war mir nicht klar, warum.
»Wisst ihr, wo Aella ist?«, fragte Blaze ein wenig besorgt. In den letzten Tagen musste er ein paar Schüler zurückdrängen, die dachten, sie müssten Aella bedrängen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie konnte sich durchaus selbst verteidigen, aber manchmal war ich dankbar, dass mein Freund nicht zimperlich war. Er reagierte mehr, als er dachte. Das konnte gut sein, hatte aber seine Schattenseiten. Ich dagegen überlegte manchmal zu oft, dass mir meine Chancen entglitten.
Brea winkte ab und tanzte fröhlich vor sich hin. »Keine Sorge, ich denke, sie amüsiert sich prächtig. Sie ist auf der Tanzfläche«, teilte sie uns freudig mit.
Mit dem Finger zeigte sie dann auf einen Punkt im Getümmel der Menschen. Und dort war Aella, aber sie war nicht allein. Ein unbekannter, schwarzhaariger Typ tanzte mit ihr. Mir wurde urplötzlich schlecht und am liebsten hätte ich mich übergeben.
Meine Schultern spannten sich an, und ich wollte dazwischen gehen, doch Blaze hielt mich davon ab. Genau wie ich hatte er den Blick starr auf das Geschehen gerichtet.
»Zu viele Lehrkräfte. Es kann sowieso nicht mehr verhindert werden. So ein Dreck. Wer ist dieses Arschloch?«, brummte er und stellte sich neben mich.
Unsere Augen waren wie festgefroren. Blaze ließ den beschützenden großen Bruder durchsickern. Das kannte ich. Immerhin hatte ich eine kleine Schwester. Und so unbegründet und falsch es auch sein mochte, ich würde jedem den Hals umdrehen, der Kate anfasste oder ihr blöd kam. Wie es gerade mit Aella aussah, konnte ich jedoch nicht erklären.
»Ich weiß nicht, wer er ist, sein Gesicht ist mir neu«, meinte ich angespannt und konnte meinen Blick nicht abwenden. Mein Kiefer war wie versteift, weil ich bemerkte, wie der Fremde Aella halbwegs berührte. Und das eigentlich nur, wie es beim Tanzen sein sollte. Irgendwie störte mich das trotzdem. Es machte mich rasend.
»Er ist süß, oder? Ich spüre schon den Frühling, und ihr wisst, was man dazu sagt. Egal. Ihr versteht das bestimmt nicht«, bemerkte Treyton verzückt und pausierte kurz. »Meine Freunde, nach meinem Kenntnisstand stelle ich euch Bastien Lapointe vor. Der begehrte Schüler des Kooperationsinternats. Ich habe ihn bereits für Aella überprüft.« Bastien?
»Uhh, du machst mich ganz neugierig. Erzähl mir mehr«, bat Brea voller Aufregung und stieß ein Quiecken aus. Das war übel, denn das bedeutete, dass er tatsächlich gut aussehend war. Das regte mich ehrlich gesagt ziemlich auf.
»Na, es gibt nicht viel, was ich über ihn weiß. Nur dass er wohlhabend ist. Er ist ein Einzelkind und somit der Alleinerbe. Er sieht gut aus. Fit. Die Damenwelt reißt sich um ihn, aber er scheint nicht sonderlich interessiert zu sein. Wenn er nicht heterosexuell wäre, würde ich ihn für mich beanspruchen«, klärte uns Treyton auf. Blaze schaute ihn mit gerunzelten Augenbrauen an. »Wie meinst du das?« Das Gleiche wollte ich auch schon fragen.
»Na ja, um es einfach auszudrücken, bisher soll Bastien wenig Interesse an den Schülerinnen gezeigt haben. Deswegen schauen die Mädchen auch so neidisch aus. Zum ersten Mal überhaupt geht der begehrteste Schüler der Kooperationsschule auf den Weg, und macht sich an unser Küken ran«, erzählte Treyton uns erheitert.
Ich kaute nervös an der Innenseite meiner Wange. Mir gefiel das alles nicht. So gar nicht.
Brea klatschte begeistert in die Hände. »Aella die Glückliche. Schaut euch ihn an. Er ist sexy. Und ich glaube, er hat Grübchen und grüne Augen. Das macht ihn dreimal so heiß. Habe ich schon betont, wie scharf er ist? Ich könnte wetten, dass er eine rauchige Stimme hat. Na ja, und ihr wisst ja, was man über Franzosen so sagt«, gluckste sie total zufrieden und formte einen Kussmund. »Oh, ich weiß genau, was du meinst. Sie sollen die besten Liebhaber sein. Es sieht aus, als ob Aella diesmal gute Chancen hat«, warf Treyton lachend ein.
Nein. Nein. Nein...Nein. Verdammt nein. NEIN.
Ich ballte meine Faust. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an.
Nein, das kann nicht sein. Das darf nicht sein.
»Ich kann ihn nicht leiden«, entwich es mir knurrend. Mein Verstand setzte aus. Blaze stellte sich genauso angefressen neben mich. Seine grauen Augen musterten mich und wandten sich dann an die tanzende Menge. »Da kann ich dir nur zustimmen«, brummte er und ich wusste, dass wir das, was der Typ vorhatte, unterbinden würden. So wie wir es immer getan hatten. So wie ich es immer getan hatte.
Das muss ein Ende haben, bevor... Nein. Ich werde das nicht zulassen. Niemals.
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