Kapitel 44 √

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Die Tanzstunden zogen sich endlos hin und ich konnte Aella nach ihrem plötzlichen Verschwinden nicht mehr folgen

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Die Tanzstunden zogen sich endlos hin und ich konnte Aella nach ihrem plötzlichen Verschwinden nicht mehr folgen. Die Lehrerin nörgelte wie am Spieß, sodass ich mich in die Ecke zurückziehen musste, bis sie die brillante Idee hatte, dass sie mit mir den Tanz einstudieren könnte und gleichzeitig darauf hinwies, dass meine Haltung ein Paradebeispiel sei.

Das war unbegründet, denn sie drückte mir ihre langen Finger in die Schulter, damit ich Haltung bewahrte. Am liebsten hätte ich ihr nochmal auf ihren Fuß getreten und mich entschuldigt. Dabei meinte ich es nicht eine Sekunde ernst, so herzlos das auch klang.

Beim ersten Glockenschlag verließ ich den Saal, ohne zurückzublicken, und begab mich zum einzigen Ort, an dem sich meine Tanzpartnerin, die mich sitzengelassen hatte, aufhielt. Ihr Zimmer.

Ich eilte die Treppen in das dritte Stockwerk hoch, weil ich nicht den Fahrstuhl nehmen wollte. Das hätte mir zu lange gedauert. So ungalant wie ich in dem Moment war, nahm ich gleich drei Stufen auf einmal und joggte zu Aella.

Keuchend kam ich am letzten Absatz an und ging zu den Mädchenzimmern. Normalerweise war ich nicht so schnell, aber ich hatte das starke Gefühl, dass ich mein Anliegen irgendwie schleunigst klären musste.

Den Blicken der Mädchen in den Fluren ausweichend, ging ich an ihnen vorbei. Sie sahen mir nach, aber das war mir egal. Ich blieb vor der einzigen Tür stehen, die mich interessierte. Dann kramte ich den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche und steckte den Schlüssel ins Schloss. Anschließend drehte ich den Türknauf, auf dem eine Gardenie abgebildet war, und stieß die Tür grob auf. Ich verriegelte die Tür hinter mir.

Aella lag bäuchlings mit Kopfhörern in ihrem Bett und hatte den Hinterkopf zur Tür gerichtet. Sie bemerkte mein Kommen nicht und lag immer noch da.

Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und ging zu ihrem Schreibtisch. Darauf stand eine Sprühflasche mit Wasser. Ich schnappte sie mir und näherte mich Aella. Dann sprühte ich es ihr seitlich ins Gesicht, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Erschrocken fuhr sie zusammen und nahm ihre Kopfhörer ab. Schutzsuchend hielt sie ihre Arme vor ihr Gesicht.

»Du...da war etwas anderes als Wasser drin, du Arsch!«, stöhnte sie auf. Ich erstarrte und ließ die Flasche aus meiner Hand fallen. Ohne das ich mich versah, beugte ich mich zu ihr hinüber und wischte mit meinem Ärmel ihr Gesicht trocken. Scheiße. Du bist so blöd. War da eine Chemikalie, Säure oder etwas Giftiges enthalten?

»Was hast du da rein getan?«, fragte ich besorgt und inspizierte sie gründlich. Meine Aktion kam mir jetzt mehr als dämlich vor. Dann nahm ich ihr Gesicht in die Hände und überzeugte mich, dass es ihr gut ging. Es war nichts zu erkennen. Selbst als ich ihre Haare aus dem Gesicht strich, war da nichts.

Aella riss meine Hände von sich. »Das war nichts, du Vollpfosten. Warum spritzt du mir Wasser ins Gesicht und was willst du hier? Wieso schleichst du dich einfach hier rein?«, brummte sie mich mit bösen Blick an.

More Than You - Cardell Academy I (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt