Sicht Kai
„Kaaaai? Bring mir mal bitte die schwarze Schüssel aus der Küche." Schreit Jule durch unsere gesamte Wohnung. Ich befolge seine Anweisung und überreiche ihm die Schüssel mit den Chips, nachdem ich im Wohnzimmer angekommen bin.
„Danke. Dann müsste jetzt alles vorbereitet sein." Sagt er und schmeißt sich auf unser Sofa.
Bald würden schon unsere Gäste kommen, welche heute mit uns Silvester feiern. Den letzten Tag des Jahres. Unsere Mannschaft, deren Freundinnen und ein paar weitere Freunde von uns würden heute kommen. Auch Simon. Ich freue mich sehr, ihn endlich wieder zu sehen.
„Ich hab übrigens Emma eingeladen. Hoffe, das ist kein Problem." Spricht Jule lässig, woraufhin sich mein Magen sofort schmerzhaft zusammen zieht.
„Wer war Emma nochmal?" Frage ich, da ich mir definitiv nicht alle Namen von seinen ganzen Eroberungen merken kann.
„Die, die ich letztens in der Bar kennengelernt habe." Antwortet er, während er weiterhin auf sein Handy blickt.
Dann muss es die Frau sein, mit der Jule etwas hatte, während ich im Krankenhaus lag. Haben die beiden seitdem Kontakt? Eigentlich hat Jule doch nie mehr als eine Nacht die selbe Frau bei sich. Läuft da was zwischen den beiden? Schon allein der Gedanke daran bringt mich um.
„Ist es was ernstes zwischen euch?" Frage ich also direkt nach. Bitte bitte, lass es nichts ernstes sein. Ich würde das nicht ertragen.
„Kai, ich führe keine Beziehungen. Und ich verliebe mich auch nicht. Ich will nur ein wenig Spaß haben, das war's. Nichts ernstes. Alles locker und das weiß sie auch. Nur Sex und rummachen. Vielleicht ja auch ein Silvesterkuss, aber mehr wird das definitiv nicht werden." Au, das tut weh. Auch wenn ich glücklich bin, dass diese Emma nicht mit ihm zusammen kommen wird, tut es unfassbar weh, zu wissen, dass er keine Beziehung will. Ich werde also nie eine Chance bei ihm bekommen.
Die Klingel reißt mich aus den Gedanken und unterbricht zum Glück diese unangenehme Situation.
„Na dann wollen wir mal" gibt Jule von sich, erhebt sich vom Sofa und läuft zur Tür, während ich ihm folge.
Der erste Gast betritt die Wohnung und ich bin umfassbar glücklich, dass es Simon ist.
„Simon, hey. Wie gehts dir?" Frage ich erfreut und schließe ihn in meine Arme.
„Mir gehts gut, danke. Und wie gehts dir?" Fragt nun auch er, während wir uns wieder lösen.
„Besser" antworte ich ehrlich. Dann begrüßt er auch schon Jule mit einem Handschlag.
„Hey, ich bin Simon." Jule schaut nicht wirklich begeistert, begrüßt ihn aber auch.
„Ich weiß. Ich bin Julian. Sorry für letztes mal. Da hast du mich nicht gerade von der besten Seite kennengelernt. Ich hoffe, wir können das vergessen." Entschuldigt er sich. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass er sich bei Simon entschuldigen würde.
„Schon gut, klar können wir das vergessen."erwidert er und wir laufen alle zusammen in unser Wohnzimmer.
„Wenn du was trinken möchtest, die Getränke stehen im Kühlschrank in der Küche. Bedien dich einfach. Snacks stehen hier auf dem Tisch. Fühl dich einfach wie zuhause." Erklärt Jule ihm, worauf er nur nickt und sich bedankt. Dann klingelt es auch schon wieder. Diesmal lasse ich aber nur Jule zur Tür gehen.
„Und, wie läuft es zwischen euch?" Fragt Simon leise, sodass es Jule nicht mitbekommt.
„So wie immer. Er hat kein Interesse, ich schon. Ich muss halt irgendwie damit klarkommen." Erkläre ich traurig, worauf er mich mitleidig ansieht.
„Das wird schon wieder" ermutigt er mich. Gerade als ich wieder zum reden ansetzen will, stürmen Sam, Mitch, Jonathan und Kevin in das Wohnzimmer. Mitch läuft direkt auf mich zu und zieht mich in seine Arme.
„Kai. Es tut mir so leid, was ich gesagt habe. Ich wollte nie, dass du wegen mir zusammenbrichst." Entschuldigt er sich bei mir, doch ich lache nur ein wenig und erwidere „Ist schon gut. Du hast es nicht gewusst."
Auch der Rest der Jungs begrüßt mich und fragt, wie es mir geht. Und schon wieder klingelt es an der Tür. Da Jule gerade im Badezimmer ist, entscheide ich mich, die Tür zu öffnen.
Eine braunhaarige Frau läuft die Treppe hoch und sieht mich direkt an. Sie hat ein kurzes schwarzes Kleid an und ihre Haare sind gelockt.
„Hi, ich bin Emma" begrüßt sie mich freundlich. Auch wenn sie wirklich sympathisch aussieht, kann ich sie jetzt schon nicht leiden.
„Kai" erwidere ich nur kurz und lasse sie dann eintreten.
„Emma" ruft Jule glücklich und zieht sie in seine Arme. Mein Magen zieht sich zusammen, mein Herz verkrampft sich und ich spüre die auftretende Wut in mir.
Noch wütender werde ich, als Jule sie einfach küsst. Beruhig dich Kai, Jule hat gesagt, es ist nichts ernstes. Doch auch wenn es nichts ernstes ist, stört es mich unglaublich.
Nach einer weiteren halben Stunde sind alle da, weshalb Jule und ich jetzt, gemeinsam mit Emma und Simon, das Abendessen vorbereiten. Eigentlich wollten nur Jule und ich das machen, aber nachdem Emma ihre Hilfe angeboten hat, welche Jule natürlich annahm, kam Simon dazu, um mich zu unterstützen.
Immer wieder beobachte ich, wie die beiden eng aneinander kleben und sich hin und wieder küssen. Simon schaut mich dann immer mitleidig an und versucht, mich abzulenken, was aber nicht wirklich gut funktioniert.
„Kai, wenn du nicht willst, dass er etwas mitbekommt, dann hör auf die zwei anzustarren und schneid die Tomaten weiter. Du siehst aus als würdest du ihr gleich das Messer in die Brust rammen." Flüstert Simon in mein Ohr, weshalb ich meine Augen von den beiden abwende.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das den ganzen Abend aushalten soll, ohne dass ich komplett durchdrehe. Aber vielleicht schaffe ich es ja. Simon hilft mir bis jetzt ganz gut dabei.Ich will mir das nicht mehr ansehen müssen. Ich will nicht, dass Jule den ganzen Abend mit ihr rummacht. Ich will nicht sehen, wie sie um null Uhr den Silvesterkuss bekommt, welchen ich eigentlich möchte. Ich will, dass Jule endlich versteht, was er mir damit antut und wie sehr er mich verletzt. Denn lang werde ich meine Gefühle nicht mehr verstecken können. Nicht, wenn ich jede Sekunde kurz davor bin, komplett auszurasten oder zu weinen. Ich will die Gefühle für ihn einfach abstellen. Doch das kann ich nicht. Das werde ich wohl niemals können.
Heyy, hier das Kapitel für heute. Vielleicht kommt noch eins, weil ich habe gerade ziemlich Motivation, weiter zu schreiben. Aber eigentlich muss ich noch ziemlich viel für die Schule machen bis morgen, weshalb ich es nicht versprechen kann. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag :)
-M <3
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FOOL FOR YOU ~ Kai Havertz & Julian Brandt
FanfictionLeverkusen 2018 Verliebt sein ist doch etwas tolles. Verliebt sein gibt dir das Gefühl, du würdest schweben. Du fühlst dich auf Wolke 7 und schwebst immer weiter. Jeder will doch nur die Liebe seines Lebens finden. Die Person, mit welcher man durch...