Sicht Kai
Unsere Küsse werden immer fordernder, was sich unglaublich anfühlt. Doch dann kommt mir das Bild in den Kopf, wie Jule diese Frau küsst und mit ihr tanzt. Sofort breitet sich ein Unwohlsein in mir aus und ich löse mich von Simon.
„Es tut mir leid, ich- ich kann das glaube ich nicht." Stottere ich und weiche seinem Blick aus. Simon steht sofort von meinem Schoß auf und setzt sich neben mich.
„Ist schon gut Kai. Mach dir keine Gedanken." Sagt er und dreht meinen Kopf zu sich. Noch immer hat er das selbe Lächeln im Gesicht wie vorhin.
„Es tut mir echt leid. Du bist toll, witzig, kannst unglaublich gut küssen und bist eigentlich genau mein Typ, aber-" starte ich meinen Satz, doch bevor ich ihn vollenden kann, übernimmt Simon das für mich.
„Ich bin nicht er." Stumm nicke ich und traue mich nicht, nur noch ein einziges Wort zu verlieren.
„Kai, es ist okay. Wirklich. Wir müssen das hier nicht weiter machen. Wenn du sagst, du willst das langsam angehen, dann machen wir das. Wenn du sagst, du willst, dass wir nur Freunde sind, dann sind wir nur Freunde. Ich verstehe das besser als jeder andere, glaub mir. Ich bin meiner ersten großen Liebe sechs Jahre hinterher gerannt. In dieser Zeit konnte ich keinen anderen Mann an mich heranlassen. Ich verstehe das." Erklärt er, woraufhin ich erleichtert aufseufze.
„Danke. Mich würde es wirklich freuen, wenn wir Freunde sein könnten. Du bist wirklich ein toller Typ." Gebe ich ehrlich zu.
„Danke Kai, mich würde es auch freuen."
„Wie hast du es geschafft, über ihn hinweg zu kommen? Ich meine, sechs Jahre sind eine lange Zeit." Frage ich so sensibel wie möglich.
„Ich habe ihm irgendwann meine Liebe gestanden. Seitdem haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Er hat mich komplett ignoriert, mich blockiert und schaut mich nicht mehr an. Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen aber nach einiger Zeit habe ich jemanden kennengelernt. Er hat mir gezeigt, wie sich erwiderte Liebe anfühlt und mich aus diesem Loch geholt." Erklärt er und ich höre aufmerksam zu.
„Und wieso habt ihr euch getrennt?" Frage ich.
„Wir haben uns nicht getrennt... er ist gestorben. Ein Autounfall, vor zwei Jahren. Ich bin dadurch in ein noch größeres Loch gefallen, aber irgendwann habe ich mir selbst gesagt, das darf nicht so weiter gehen. Deshalb gehe ich öfter in Clubs um neue Leute kennenzulernen. Bis jetzt war noch niemand für das restliche Leben dabei. Vielleicht kommt das ja noch." Beichtet er.
„Das tut mir so unendlich leid." Gebe ich zurück. Doch von ihm kommt wieder nur dieses Lächeln.
„Ist schon gut. Wie siehts aus, wollen wir tanzen? Natürlich nur freundschaftlich." Bietet er an und hält mir seine Hand hin, welche ich dankend annehme.
Auf der Tanzfläche ist es, als wären wir wirklich gute Freunde. Natürlich war es unglaublich ihn zu küssen, doch er war eben nicht Jule.
Thema Jule. Dieser tanzt einige meter von uns entfernt immer noch mit der selben Frau wie davor. Mein Körper verkrampft und ich kann meinen Blick nicht mehr von ihm lösen. Tränen steigen in meine Augen.
„Ist er das?" Reißt Simon mich aus den Gedanken und zeigt auf Jule. Ich nicke nur und sehe traurig zu Boden.
„Wow, der muss was echt besonderes sein, so wie du ihn ansiehst." Gibt er von sich.
„Das ist er auch. Er ist mehr als nur besonders für mich." Sage ich ehrlich. In dem Moment sieht Jule mir direkt in die Augen und lächelt sanft. Ich wende nur den Blick von ihm ab und tanze weiter.
„Ey Kai, wo warst du?" Fragt Jule nur wenige Momente später, nachdem er sich durch die Menschenmasse zu mir gedrängelt hat.
„Ich war mit Simon kurz weg." Antworte ich ehrlich und zeige auf Simon.
„Aha. Und du kannst nicht mal Bescheid sagen, wenn du einfach abhaust?" Fragt er genervt. Was will er denn jetzt?
„Du hast doch auch nicht Bescheid gesagt, als du auf Frauenjagd gegangen bist. Du hast versprochen du bleibst den ganzen Abend an meiner Seite." Erwidere ich.
„Junge es ist doch nicht mein Problem, wenn du es nicht schaffst eine aufzureißen. Halt mir das doch nicht ständig vor. Was ist das Problem, wenn ich meinen Spaß habe?" Schreit er schon fast. Was das Problem ist? Will er mich verarschen?
„Du hast es mir versprochen Julian." Sage ich leise.
„Du hast doch jetzt jemanden, der bei dir bleibt. Heul doch nicht rum." Ich atmete tief ein und aus, um ihm nicht direkt eine reinzuhauen. Wie kann er denn nur so scheiße unsensibel sein? Ich hasse es, wenn er getrunken hat. Ich hasse es so sehr.
„Na dann kannst du ja wieder zu ihr gehen. Ich gehe wieder ins Hotel. Viel Spaß dir noch." Sage ich, greife nach Simons Arm und laufe mit ihm aus dem Club. Dieser Abend ist definitiv für mich gelaufen.
„Tut mir leid." Sagt Simon auf einmal.
„Was tut dir leid?" Frage ich verwundert. Er hat doch absolut nichts falsch gemacht.
„Ich glaub er ist eifersüchtig. Er hat mich nichtmal angesehen und war total abwertend, nachdem du gesagt hast, du warst mit mir unterwegs. Ich wollte keinen Streit zwischen euch verursachen." Erklärt er. Jule und eifersüchtig? Niemals.
„Dir braucht gar nichts leid tun. Jule hat sich wie ein verdammter Idiot verhalten. Mal wieder. Aber eifersüchtig ist er ganz bestimmt nicht. Er war nur betrunken." Erkläre ich und sehe ihn an.
„Es müsste mir leid tun. Ich hab dir den Abend versaut. Du kannst gern wieder rein gehen, aber ich gehe wohl wieder ins Hotel. Ich fahre morgen früh schon wieder nach Leverkusen und will jetzt nur noch in mein Bett." Fahre ich fort.
„Entschuldige dich nicht. Der Abend war toll. Wenn du willst begleite ich dich noch zum Hotel." Bietet er an, was ich dankend annehme.
Auf dem Weg zum Hotel reden wir viel über Julian und mich und es fühlt sich unglaublich befreiend an. Simon versteht mich und das tut gut. Vielleicht werden wir ja wirklich gute Freunde.
„So, hier sind wir." Sage ich, als wir am Hotel ankommen.
„Danke für den schönen Abend Kai. Auch wenn er anders lief, als erwartet. Ich hoffe ich sehe dich wieder." Mit diesen Worten umarmt er mich und streicht sanft über meinen Rücken.
„Ich hoffe auch, dass wir uns wieder sehen. Danke auch dir für den Abend und das du mich bis zum Hotel gebracht hast. Wir schreiben?"
„Ja, das machen wir."
„Gut, dann bis bald. Komm gut nach Hause." Verabschiede ich mich.
„Du auch, also morgen dann. Machs gut Kai. Und wenn du Hilfe mit Julian brauchst, ich bin immer erreichbar für dich." Sagt auch er.
„Danke" flüstere ich und gehe durch die Tür des Hotels.
Langsam begebe ich mich auf mein Zimmer und lasse den heutigen Abend nochmal in meinem Kopf durchlaufen.
Wieso konnte ich mich nicht auf Simon einlassen? Wieso muss es Jule sein? Fuck. Ich will doch nur ihn, aber nicht wenn er so ein Arschloch ist.
In meinem Bett warte ich, dass Jule auch bald auftaucht. Ich warte und warte, aber er kommt nicht. Er hat es mir versprochen. Er hat es mir verdammt nochmal versprochen, dass er keine Frau abschleppt und den ganzen Abend bei mir bleibt. Er hat versprochen, wenn ich keine Lust mehr habe, gehen wir. Er ist so ein Lügner...
Tränen laufen über meine Wangen und ich weine mich in einen unruhigen Schlaf.
Simon und Kai bleiben vorerst wohl nur Freunde...🤭👀 Werden Jule und Kai ihren "Streit" klären können? Werden Jule und Kai überhaupt zusammen finden, oder bleibt Julian der Fuckboy, der er ist? Das alles erfahrt ihr bald🥰 Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen :)
-M <3
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FOOL FOR YOU ~ Kai Havertz & Julian Brandt
Fiksi PenggemarLeverkusen 2018 Verliebt sein ist doch etwas tolles. Verliebt sein gibt dir das Gefühl, du würdest schweben. Du fühlst dich auf Wolke 7 und schwebst immer weiter. Jeder will doch nur die Liebe seines Lebens finden. Die Person, mit welcher man durch...