Sicht Kai
„Nein Simon, das kannst du vergessen. Ich werde nicht mit Jule in ein Auto steigen. Dann lauf ich lieber zum Trainingsplatz." Rufe ich aufgebracht, als Simon mir erzählt, dass er mich nicht zum Trainingsgelände fahren kann.
„Komm schon Kai. Ich muss wieder nach München, mein Chef rastet sonst aus und ich werde gefeuert. Ich brauche meinen Job. Ich kann dich nicht fahren, tut mir leid." Entschuldigt er sich, doch ich will es nicht hören. Unter keinen Umständen fahre ich alleine mit Jule in einem Auto.
„Dann nehm ich mir ein Taxi oder laufe. Ich werde mich nicht für eine Sekunde mit ihm in das selbe Auto setzen. Und reden werde ich auch nicht mit ihm." Das kann ich nicht. Viel zu große Angst habe ich, ihm plötzlich alles zu verzeihen, nur weil er mich durch seine blauen Augen wieder so intensiv ansieht, dass ich mich darin verliere. Das kann ich nicht zulassen.
„Hör dir doch erstmal an, was er zu sagen hat. Du willst doch sicher auch eine Erklärung. Du kannst nicht ewig vor ihm weglaufen." Versucht er zu erklären, aber ich kann das nicht. Ich kann Jule noch nicht wieder unter die Augen treten. Dafür ist viel zu viel vorgefallen.
„Nein, um ehrlich zu sein will ich keine Erklärung. Er kann mich mal. Was rechtfertigt so ein Verhalten bitte? Und ich will auch nicht weiter darüber reden, die Sache ist für mich geklärt. Ich nehme ein Taxi und Jule kann alleine fahren." Beende ich die Diskussion und kann sehen, wie Simon schwer ausatmet.
Wieso ist er plötzlich auf Jules Seite? Er weiß ganz genau, wie sehr Jule mich verletzt hat und was er mir angetan hat. Wieso setzt er sich auf einmal so für ihn ein? Ich verstehe es nicht. Hab ich irgendwas nicht mitbekommen? Die zwei sind ja nicht einmal Freunde.
„Wie auch immer. Ich ruf ich heute Abend an okay? Aber ich muss jetzt wirklich wieder nach Hause. Mein Chef bringt mich sonst wahrscheinlich noch um." Sagt er und nimmt seinen Koffer, welchen er in den Flur schiebt. Ich begleite ihn noch zur Tür, wo ich ihn nochmal innig umarme.
„Ich will nicht, dass du gehst." Flüstere ich in sein Ohr, woraufhin sich sein Griff um mich verstärkt.
„Ich auch nicht. Tut mir leid Kai. Aber wir sehen uns bestimmt bald wieder. Und denk dran, du kannst mich immer anrufen. Jederzeit" In diesem Moment kommt Jule aus seinem Zimmer getreten und sieht dabei zu, wie Simon und ich uns umarmen. Sofort löse ich mich und sehe ihn an.
Er sieht nicht gut aus. Völlig fertig, müde und verletzt. Dennoch werde ich mich auf kein Gespräch einlassen. Soll er doch merken, was er mit dieser blöden Wette angerichtet hat.
„Tschüss Julian, wir sehen uns" ruft Simon und winkt ihm zu, woraufhin auch Jule winkt, dann aber schnell wieder in seinem Zimmer verschwindet.
Dann sehe ich dabei zu, wie Simon die Wohnung endgültig verlässt und ich bin wieder allein.
Nachdem ich den Taxifahrer bezahlt habe, laufe ich nun durch den Eingang des Trainingsgeländes. Sofort sehe ich Mitch und Kevin, welche ich aber gekonnt ignoriere. Jule ist auch schon da, steht aber bei Jonathan.
„Kai, hey. Warte mal bitte." Kommt Sam auf mich zu. Wieso ausgerechnet er?
„Was willst du?" Frage ich genervt und will eigentlich schon gehen, doch kann nicht, da er mich plötzlich umarmt.
„Es tut mir so so leid. Ich wollte nie, dass du so verletzt bist. Mitch hielt es für eine lustige Idee, was es offensichtlich nicht war. Wir hätten das nicht tun dürfen und wir hätten Jule da nie mit reinziehen dürfen. Es tut mir unfassbar leid, glaub mir. Und ich verstehe, wenn du mir nicht verzeihst, aber ich wollte mich trotzdem entschuldigen." Spricht er schnell, sodass ich kaum Zeit habe, das Gesagte zu realisieren.
„Bekommst du jetzt auch Geld von Mitch, dafür dass du dich entschuldigst? Macht ihr euch dann wieder lustig über mich wenn ich dir verzeihe? Bin ich dann der dumme und naive Kai?" Frage ich und schiebe ihn von mir.
„Nein. Um ehrlich zu sein, rede ich nicht mehr mit Mitch und Kevin. Nach der ganzen Sache habe ich mich mit ihnen gestritten, weil ich ein unfassbar schlechtes Gewissen hatte. Aber das haben sie nicht verstanden. Ich wollte mich auch bei Jule entschuldigen, aber der hat mich blockiert und ignoriert meine Anrufe. Ich wollte aber auch nicht einfach bei euch zuhause auftauchen. Ich dachte, dass ihr vielleicht beide ein wenig Zeit braucht. Aber hier redet er auch nicht mit mir. Wie auch immer, ich bekomme kein Geld dafür. Ich tue das, weil du einer meiner besten Freunde bist und ich mich unglaublich mies fühle, wegen dem was wir dir angetan haben." Ich weiß nicht, ob ich ihm glauben kann. Jedoch sehen Mitch und Kevin so abwertend zu uns, dass ich mir gut vorstellen kann, dass Sam die Wahrheit sagt.
Auch Jule sieht zu uns. Jedoch nicht abwertend. Er sieht gekränkt aus und total traurig. Ich glaube sogar, eine Träne seine Wange hinunterlaufen zu sehen. Aber das kann ich durch die Entfernung schlecht erkennen.
„Danke für deine Entschuldigung. Da bist du schonmal einen Schritt weiter als alle anderen. Ich glaube ich brauch noch ein wenig Zeit um alles zu verarbeiten und zu verzeihen, aber ich nehme die Entschuldigung an. Aber für Jule brauchst du dich nicht entschuldigen. Der fand das ganze doch genauso lustig wie Mitch und Kevin. Ich glaube nicht, dass ich ihm jemals verzeihen kann. Er hat immerhin Geld dafür angenommen, dass er mit mir schläft. Das ist doch krank." Umso mehr ich darüber nachdenke, desto schlimmer finde ich es.
Jule hat mich verkauft. Er hat unsere Freundschaft verkauft. Wie ekelhaft kann ein Mensch sein?
„Glaub mir, Jule fand es ganz und gar nicht witzig. Er ist nach deinem Abgang komplett zusammengebrochen. Ich habe ihn an dem Tag das erste mal weinen sehen. Da hat er sogar mir leid getan, obwohl du jedes Recht hast, sauer auf ihn zu sein." Spricht er und sieht nun auch zu Jule, welcher sofort seinen Blick von uns abwendet und den Ball zu Jonathan passt.
Ich sehe, wie Peter den Trainingsplatz betritt und da ich wirklich nicht viel Lust habe, noch länger hier zu bleiben, möchte ich mich schon von Sam verabschieden, um das Gespräch mit unserem Trainer schnell hinter mich zu bringen und dann zu verschwinden.
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass Jule mich verkauft hat. Entschuldige mich, ich muss zu Peter. Danke nochmal für deine Entschuldigung. Man sieht sich." Ich möchte schon gehen, doch Sam hält mich noch kurz zurück.
„Kai?" Ruft er nochmal, woraufhin ich mich umdrehe.
„Hmm?" Gebe ich wenig begeistert zurück.
„Jule hat das Geld nicht angenommen."
Heyy, hier ein neues Kapitel :) Hoffe, es gefällt euch. Kai weiß zumindest schonmal, dass Jule das Geld nicht genommen hat. Ob das was an seiner Entscheidung ändern wird, nicht mehr mit ihm zu reden? Wir werden sehen...🤭👀
-M <3
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FOOL FOR YOU ~ Kai Havertz & Julian Brandt
FanfictionLeverkusen 2018 Verliebt sein ist doch etwas tolles. Verliebt sein gibt dir das Gefühl, du würdest schweben. Du fühlst dich auf Wolke 7 und schwebst immer weiter. Jeder will doch nur die Liebe seines Lebens finden. Die Person, mit welcher man durch...