Als ich zurück in meinem Zimmer ankam und überraschend eine Portion Frühstück auf dem Tisch vorfand, war ich zuerst positiv überrascht, da mich der Hunger fast umbrachte, doch dann fing ich an nachzudenken.Ich setzte mich auf den Stuhl, betrachtete die dampfenden Croissants und spürte die Wärme, die von dem Früchtetee vor mir ausging. Ich war von diesem Himmel auf Erden so überwältigt und übersah fast den kleinen Zettel, der auf dem Tablett gefaltet war und von den kleinen Blumen in der Vase überschattet wurde.
Ich nahm ihn in die Hand, öffnete ihn und seufzte leicht.
Geht auf's Haus. - O
Wofür das O stand war selbstverständlich. Oikawa musste dieses Essen direkt nach unserem Telefonat bestellt haben, denn so lange war ich ja auch nicht weg. Er wollte mir eine Freude machen, doch das hätte er nicht tun müssen. Der Zimmerservice hätte mich zwar in den Ruin getrieben, aber trotzdem hätte ich lieber ein paar Schulden, als seine Almosen. Schlimm genug, dass er dieses Zimmer ohne mein Wissen bezahlt hatte.
Ich spielte mit dem Gedanken, endgültig eine Diät anzufangen, doch der Duft wurde immer verführerischer und ehe ich mich versah, war das warme Gebäck auch schon in meinem Mund verschwunden und ich war zufrieden. Mein Bauch war versorgt, ich beruhigte mich und der Tee wärmte mich von innen.
"Wenn ich reich wäre, würde ich dieses Hotelzimmer nie wieder verlassen.", murmelte ich, als ich mich über das Rührei hermachte.
Keine fünf Minuten später war alles verputzt und ich machte es mir in meinem Bett gemütlich und ehe ich mich versah, versank ich in einen Tagtraum, den ich nicht kontrollieren konnte.
Erst roch ich einen bekannten Duft, dann warme Hände auf meinem Körper und schlussendlich vernahm ich ein Flüstern in meinem Ohr. Ich wusste nicht, was die Stimme sagte, doch sie beruhigte mich sofort und ich war in meiner Fantasie gefangen.
Ich hatte noch nie solch einen Traum gehabt und auch ganz bestimmt keinen, in welchem ein Junge eine Rolle spielte. Ich versuchte herauszufinden, wem die Stimme gehörte, denn die Tiefe kam mir bekannt vor, doch ich wollte mir nicht eingestehen, dass mir mein Verstand eintrichtern wollte, dass ich mich zu dieser bestimmten Person hingezogen fühlen soll.
Somit öffnete ich blitzschnell die Augen und schon war ich wieder in der Realität angekommen. Wie auf Kommando bekam ich eine SMS - von Oikawa.
Wenn man an den Teufel denkt.
Oikawa: Ich bin um 7 Uhr da.
Er hielt sich überraschend kurz, aber nun gut, er war ja auch ein vielbeschäftigter Mann.
Ich spielte mit dem Gedanken, ihn auf diese Frau von heute Morgen anzusprechen, doch ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt das Recht dazu hatte, denn ich wollte mich nicht in seine Privatangelegenheiten einmischen und er sollte auch nicht denken, dass ich irgendwie eifersüchtig war oder ich ihn beobachtet hätte.
Für mich war die Sache sowieso glasklar, denn es musste eine seiner Freundinnen gewesen sein, von denen er bis jetzt tausende hatte, doch ich hatte irgendwann aufgehört mitzuzählen und musste somit raten.
Ich merkte, wie es mich anstrengte, mir pausenlos über ihn Gedanken zu machen und somit nahm ich die verbliebenen Stunden in Angriff und versuchte mich selber aufzuheitern.
Ich setzte mich auf den Rand des Bettes und suchte nach meinem Handy, das ich gedankenverloren auf dem Nachttisch abgelegt haben musste.
Irgendetwas in mir hoffte, dass ich eine SMS von meinen Eltern bekam, in der sie sich entschuldigten und sich sorgten, doch nichts. Mein Handy war trockner als das einer Toten und ich akzeptierte somit mein Schicksal - sollten sie doch zur Hölle fahren. Mal sehen, wie ihnen das gefiel.
Die Uhr stand dick und fett auf zwei Uhr und auch die Sonne stand hoch am Himmel.
Ich machte es mir noch für eine kurze Zeit im Bett gemütlich, woraufhin nach zwei Minuten meine Augen zu fielen und mich schon bald ein Klopfen an der Tür aus meinen Träumen riss. Ich musste viel Schlaf nachgeholt haben, denn gerade eben schien noch die Sonne und jetzt war das einzige, das im Himmel sichtbar war, der Mond.
Ein weiteres Klopfen.
Das musste er sein.
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Liar | Oikawa x OC
FanfictionRan scheint keine strahlende Zukunft zu haben, da sie tagtäglich gemobbt und ausgegrenzt wird - warum, das weiß sie selber nicht. Als sie eines Tages dem beliebtesten Jungen, und gleichzeitig ihrem schlimmsten Feind, begegnet, scheint dieser Interes...