Big Brothers 6

3

Cole POV

„Es sieht auf den ersten Blick nicht gerade gut aus. Wir sind einem Hinweis unserer IT nachgegangen, der uns zu dem Verdacht, dass jemand auf der Demo einen Amoklauf plant, geführt hat, wo Mila dann schließlich mit den Waffen gefunden wurde. Ich bin mir sicher, dass sie bei sowas nicht mitmachen würde, trotzdem sprechen die Fakten gegen sie und wir müssen Beweise finden, die sie entlasten. Ich hab noch nicht mit ihr gesprochen, aber ich hoffe, dass sie mir erklären kann, was sie mit all dem zu tun hat.
Es steht außerdem nicht nur der versuchte Amoklauf im Raum, sondern dass mit der Waffe, die Mila in der Hand hatte letzte Wochen drei Menschen hier in Los Angeles erschossen wurden und dadurch, dass Mila die Waffe in der Hand hatte, sind jetzt ihre Fingerabdrücke darauf. Dazu kommt noch die Durchsuchung bei Lea im Office. Es steht fest, dass über einen der Laptops Waffen im Darknet gekauft wurden und Mila Zugriff darauf hatte. Aktuell spricht wirklich alles gegen Mila. Sie steckt echt ganz schön in der Scheiße", erklärte ich Jake, während ich aus meinem Büro lief. „Und wie geht es jetzt weiter", fragte Jake nach kurzer Pause. „Das kommt darauf an, was wir finden werden. Mikes Team überprüft gerade alles, was wir bisher wissen und ermitteln neutral, um herauszufinden, was alles passiert ist und ob und wer die Schießerei geplant hat. Mike und ich gehen gleich zu Mila und reden mit ihr, mal abwarten, was dabei rauskommt. Es wäre natürlich besser, wenn wir sie legal aus allem herausbekommen und ich nicht meinen Einfluss nutzen muss. Wir müssen abwarten, was sich in den nächsten Minuten ergibt und dann entscheiden wir, wie es weiter geht", antwortete ich. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mila daran beteiligt war", erwiderte Jake. „Ich auch nicht, aber wir sollten es auch beweisen können", keine Ahnung wie Mila da mit drin hängt, aber ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass sie aktiv daran beteiligt war.
Gerade als ich nach meinem Telefonat mit Jake mein Handy wegsteckte, kam Mike auf mich zu: „Wir haben ein Problem. Lea Caves ist hier und hat gerade eine Aussage getätigt. Sie hat erzählt, dass Mila vorhatte, sich auf der Demonstration an den ganzen Rassisten, also den Gegendemonstranten, zu rächen, die Lindsay umgebracht haben. Lea hat noch nichts Genaues gesagt, aber mit ihrer Aussage und dem, was ohnehin schon gegen Mila spricht, wird es sehr ernst". „Das ist nicht gerade hilfreich. Lass uns mit Mila reden, sie muss uns die Wahrheit sagen. Wir müssen wissen, wer die wirklichen Schützen sind", antwortete ich, während ich mir durch meine Haare fuhr. In was ist unsere kleine Schwester da nur wieder hineingekommen? Mike und ich liefen zu dem Verhörzimmer, in dem Mila sich befand. Zusammengekauert saß sie auf dem Stuhl. Ihr war anzusehen, dass sie total überfordert war mit der ganzen Situation. „Ich habe nichts damit zu tun", sagte sie leise, während sie mich ansah. „Eine geplante Schießerei auf einer Demonstration und du warst daran beteiligt. Ist dir eigentlich bewusst, wie ernst das alles ist? Dazu kommt, dass mit der Waffe, die du in der Hand hattest, drei Menschen erschossen wurden. Ich hoffe für dich, dass du eine schlüssige Erklärung für das alles hast, es sieht nämlich verdammt schlecht für dich aus", ich sah ernst zu meiner kleinen Schwester. Es war ihr anzusehen, dass sie nicht wusste, wie ihr geschieht, was unsere Vermutung bestätigte, dass sie eigentlich nichts damit zu tun hatte. Trotzdem war es aktuell die beste Option, Druck auf sie auszuüben, damit sie uns die Wahrheit erzählt. Wir hatten eventuell 2-3 Schützen, die frei herumlaufen und die wir fassen mussten, bevor sie jemanden verletzten. Das hatte aktuell oberste Priorität und Mila war zusammen mit Lea die einzige, die uns Hinweise zu all dem liefern konnte. "Also, wir haben vor circa zwei Stunden einen Hinweis gefunden, dass jemand eine Schießerei auf der Demonstration plant. Wir haben die Demonstration evakuieren lassen. Es gibt eine Karte, auf der Waffenverstecke eingezeichnet waren. An einem dieser Punkte wurdest du mit mehreren illegalen Sturmgewehren gefunden. Diese Lea ist hier und behauptet, dass du ihr anvertraut hast, dass du eine Schießerei planst, um dich an der Gegendemonstration zu rächen, dafür, dass sie euch nicht unterstützen etwas gegen den Rassismus zu tun. Das alles sieht schon sehr schlecht aus, dazu kommt dann aber noch das, mit der Waffe, die du in der Hand hattest letzte Woche drei Menschen erschossen wurden", erklärte ich meiner kleinen Schwester den Ernst der aktuellen Lage. Ich konnte die Angst in ihren Augen aufblitzen sehen. „Du musst uns jetzt wirklich die Wahrheit sagen, auch wenn du da mit drin steckst. Wir wollen dir helfen, aber das geht, nur wenn wir alles, und ich meine wirklich alles, wissen". Milas Augen füllten sich mit Tränen, während sie ihren Blick senkte. „Ich verstehe, dass das viel für dich ist, aber wir haben gerade keine Zeit, um darauf Rücksicht zu nehmen. Wir müssen wissen, was du damit zu tun hast, damit wir uns überlegen können, wie wir dich da wieder herausbekommen", redete ich meiner kleinen Schwester ins Gewissen, während ich den Stuhl zurückzog und mich ihr gegenüber setzte. Ich wusste, dass Mila dem Druck nicht standhalten konnte und uns alles erzählen würde, würden wir noch mehr Druck ausüben, jedoch wollte ich ihr nicht noch mehr Angst machen, als sie ohnehin schon hatte, wenn ich ihr jetzt aufzählte, wegen was sie alles verurteilt werden kann und dass wahrscheinlich schon eine Verurteilung reicht, um sie lebenslang einzusperren. „Mila, wir wollen dir wirklich nur helfen, aber du musst ehrlich zu uns sein. Was hast du mit all dem zu tun?" fragte nun auch Mike an Mila gerichtet. Langsam hob unsere kleine Schwester ihren erschöpften Blick und sagte...